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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858.

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ziehen vnd Tiriack vnd Wurtzlen feil tragen, vnd thun sich grosser-
ding auß vnd besunder sind etlich Blinden, einer genant Hans
von Straßburg ist gewesen ein jud vnd ist zu Straßburg getaufft
worden jn den pfingsten vor etlichen jaren, vnd sind jm sein au-
gen auß gestochen worden zu Worms, vnd der ist jtzunt ein
Artzet vnd sagt den leuten war vnd zeucht durch die landt vnd
bescheist alle menschen, wie, ist nit not ich kent es wol sagen.

Jtem Hut dich vor den Jonern, die mit beseflerej vmb geen
vff dem Brieff, mit abheben einer dem andern, mit dem boglin,
mit dem spieß mit dem gefetzten Brieff, vbern Boden, mit dem
Andres teil, vbern Schranck, Vff dem Reger mit dem vberlang-
ten, mit dem Herten, mit dem Gebursten, mit dem Abgezogen,
mit den Metzen, mit den Steben, mit Gumnes, mit Prissen,
mit den vier knechten voten, mit loem Meß oder loen Stetinger,
vnd vil andern voten die ich laß bleiben, vber den Rot, vbern
außug, vber den Holtzhauffen, vmb des besten willen.

Vnd dieselben Knaben zeren alwegen bej den Wirten die zu dem
Stecken heissen, das ist als vil das sie kein Wirt bezaln was sie jm
schuldig sein, vnd am abscheiden laufft gewonlich etwas mit jnen.

Jtem noch ist ein begangnus vnder den Landfarern das sind
die Mengen oder Spengler die jn dem land umb ziehen, die haben
weiber die vorhin vmb geen Breien vnd Leiren, Etlich geen mit
mutwillen vmb vnd doch nit all, vnd so man jnen nit gibt, so
getar eine ein loch mit eim Stecken oder Messer jn ein Kessel
stoßen vff das jr Meng zu arbeiten hab, Et sic de alijs. Die-
selben mengen beschuden die horchen Girig vmb die Wengel, so
sie komen jn des Ostermans Gisch, das sie den Garle mogen
Girig Schwachen als ewer ans gelauten mag.

Das drit teil. ist der Vocabularius

[Spaltenumbruch]
A
Adone     got
Acheln     essen
Alchen     geen
[Spaltenumbruch]
Alch dich     geen hin
Alch dich vbern Breit-
hart     mach dich vber
die Witwen 1)
Alch dich vbern glentz     Eben so vil
1) Wide, wite, wytin, weite, Weide, Feld.

ziehen vnd Tiriack vnd Wurtzlen feil tragen, vnd thun ſich groſſer-
ding auß vnd beſunder ſind etlich Blinden, einer genant Hans
von Straßburg iſt geweſen ein jud vnd iſt zu Straßburg getaufft
worden jn den pfingſten vor etlichen jaren, vnd ſind jm ſein au-
gen auß geſtochen worden zu Worms, vnd der iſt jtzunt ein
Artzet vnd ſagt den leuten war vnd zeucht durch die landt vnd
beſcheiſt alle menſchen, wie, iſt nit not ich kent es wol ſagen.

Jtem Hut dich vor den Jonern, die mit beſeflerej vmb geen
vff dem Brieff, mit abheben einer dem andern, mit dem boglin,
mit dem ſpieß mit dem gefetzten Brieff, vbern Boden, mit dem
Andres teil, vbern Schranck, Vff dem Reger mit dem vberlang-
ten, mit dem Herten, mit dem Geburſten, mit dem Abgezogen,
mit den Metzen, mit den Steben, mit Gumnes, mit Priſſen,
mit den vier knechten voten, mit loem Meß oder loen Stetinger,
vnd vil andern voten die ich laß bleiben, vber den Rot, vbern
außug, vber den Holtzhauffen, vmb des beſten willen.

Vnd dieſelben Knaben zeren alwegen bej den Wirten die zu dem
Stecken heiſſen, das iſt als vil das ſie kein Wirt bezaln was ſie jm
ſchuldig ſein, vnd am abſcheiden laufft gewonlich etwas mit jnen.

Jtem noch iſt ein begangnus vnder den Landfarern das ſind
die Mengen oder Spengler die jn dem land umb ziehen, die haben
weiber die vorhin vmb geen Breien vnd Leiren, Etlich geen mit
mutwillen vmb vnd doch nit all, vnd ſo man jnen nit gibt, ſo
getar eine ein loch mit eim Stecken oder Meſſer jn ein Keſſel
ſtoßen vff das jr Meng zu arbeiten hab, Et ſic de alijs. Die-
ſelben mengen beſchuden die horchen Girig vmb die Wengel, ſo
ſie komen jn des Oſtermans Giſch, das ſie den Garle mogen
Girig Schwachen als ewer ans gelauten mag.

Das drit teil. iſt der Vocabularius

[Spaltenumbruch]
A
Adone     got
Acheln     eſſen
Alchen     geen
[Spaltenumbruch]
Alch dich     geen hin
Alch dich vbern Breit-
hart     mach dich vber
die Witwen 1)
Alch dich vbern glentz     Eben ſo vil
1) Wide, wite, wytin, weite, Weide, Feld.
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[181/0197] ziehen vnd Tiriack vnd Wurtzlen feil tragen, vnd thun ſich groſſer- ding auß vnd beſunder ſind etlich Blinden, einer genant Hans von Straßburg iſt geweſen ein jud vnd iſt zu Straßburg getaufft worden jn den pfingſten vor etlichen jaren, vnd ſind jm ſein au- gen auß geſtochen worden zu Worms, vnd der iſt jtzunt ein Artzet vnd ſagt den leuten war vnd zeucht durch die landt vnd beſcheiſt alle menſchen, wie, iſt nit not ich kent es wol ſagen. Jtem Hut dich vor den Jonern, die mit beſeflerej vmb geen vff dem Brieff, mit abheben einer dem andern, mit dem boglin, mit dem ſpieß mit dem gefetzten Brieff, vbern Boden, mit dem Andres teil, vbern Schranck, Vff dem Reger mit dem vberlang- ten, mit dem Herten, mit dem Geburſten, mit dem Abgezogen, mit den Metzen, mit den Steben, mit Gumnes, mit Priſſen, mit den vier knechten voten, mit loem Meß oder loen Stetinger, vnd vil andern voten die ich laß bleiben, vber den Rot, vbern außug, vber den Holtzhauffen, vmb des beſten willen. Vnd dieſelben Knaben zeren alwegen bej den Wirten die zu dem Stecken heiſſen, das iſt als vil das ſie kein Wirt bezaln was ſie jm ſchuldig ſein, vnd am abſcheiden laufft gewonlich etwas mit jnen. Jtem noch iſt ein begangnus vnder den Landfarern das ſind die Mengen oder Spengler die jn dem land umb ziehen, die haben weiber die vorhin vmb geen Breien vnd Leiren, Etlich geen mit mutwillen vmb vnd doch nit all, vnd ſo man jnen nit gibt, ſo getar eine ein loch mit eim Stecken oder Meſſer jn ein Keſſel ſtoßen vff das jr Meng zu arbeiten hab, Et ſic de alijs. Die- ſelben mengen beſchuden die horchen Girig vmb die Wengel, ſo ſie komen jn des Oſtermans Giſch, das ſie den Garle mogen Girig Schwachen als ewer ans gelauten mag. Das drit teil. iſt der Vocabularius A Adone got Acheln eſſen Alchen geen Alch dich geen hin Alch dich vbern Breit- hart mach dich vber die Witwen 1) Alch dich vbern glentz Eben ſo vil 1) Wide, wite, wytin, weite, Weide, Feld.

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum01_1858/197>, abgerufen am 21.11.2024.