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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858.

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vil de siek vp de meinung began vnd barlen also, merket leuen
frunde, ick bin ein schlechters son ein hantwercks man, et heft sick
vp en tid begeuen, dat ein bedler ist gekomen vor min vaders
huß vnn heft geeschet vmme sant Valentins willen, vnn min
vader gaff meck einen penninck ick schol en öm brengen ick sprack
vader et is bouen ding, de vader het meck en öm geuen vnd ik
gaff in em nicht, van stund an kam meck de fallen sucke an, vnn
heb meck gelouet to sant Valentin mit iij punt wasses vnd mit
einer singenden miß vnn mot dat eschen, vnn erbedlen mit from-
mer lude hulpe, wente eck hebbe dat also gelouet, sunst hedde ick
van meck seluen gnoch, darvmm bit ick iu vmm hulp dat iuw de
leue hillig sant Valentin wol behöden vnn beschermen, vnn wat
se secht is al erlogen. Jtem heft mer dan xx iar to den dren
punden wasses vnn misse gebedlet vnn verionets vnn verschöchertz
verbölt dat bedel werck, vnde deren sint vil die ander subtiler
wort bruken wan he gemeldet werdet, Jtem etlick hebben bsaffot
dat et also si, Conclusio, We under den grantnern kumpt för din
huß oder för de kerken vnn slechtlick heischt vmme godes willen,
vnd nit vil geblumter wort bruckt, den soltu geuen, wann et is
manch mensche beschwert mit dem swaren seckdage der hilligen,
mer de grantner de vil wort bruken und seggen van groten wun-
derteken wo se seck gelouet hebben vnde kont dat mul wal brucken,
dat is ein war teken dat se id lange gedreuen hebben, de sind
one twiuel falsch vnd vngerecht, dan se spreken eynen wol ein
fell van eym oge de öne louen will, vor den sulften hude dy
vnde giff öne nit.

Van den Dutzeren

H Dat ix capitel ys van den dutzeren dat sind bedeler de
sin lange cranck gelegen als se seggen vnde hebben eine sware
fart gelouet to dem hilligen vnde to dem etc. (als bouen steyt)
alle dage mit dren helen allmissen Also dat se so lange alle dage
van huß to huß willen gan wente dat se dre frommer mynschen
finden de öne de dre helen almissen geuen So sprickt dan ein
from mynsche wat is ein hele allmisse De dutzer sprickt eyn Brun-

vil de ſiek vp de meinung began vnd barlen alſo, merket leuen
frunde, ick bin ein ſchlechters ſon ein hantwercks man, et heft ſick
vp en tid begeuen, dat ein bedler iſt gekomen vor min vaders
huß vnn heft geeſchet vmme ſant Valentins willen, vnn min
vader gaff meck einen penninck ick ſchol en öm brengen ick ſprack
vader et is bouen ding, de vader het meck en öm geuen vnd ik
gaff in em nicht, van ſtund an kam meck de fallen ſucke an, vnn
heb meck gelouet to ſant Valentin mit iij punt waſſes vnd mit
einer ſingenden miß vnn mot dat eſchen, vnn erbedlen mit from-
mer lude hulpe, wente eck hebbe dat alſo gelouet, ſunſt hedde ick
van meck ſeluen gnoch, darvmm bit ick iu vmm hulp dat iuw de
leue hillig ſant Valentin wol behöden vnn beſchermen, vnn wat
ſe ſecht is al erlogen. Jtem heft mer dan xx iar to den dren
punden waſſes vnn miſſe gebedlet vnn verionets vnn verſchöchertz
verbölt dat bedel werck, vnde deren ſint vil die ander ſubtiler
wort bruken wan he gemeldet werdet, Jtem etlick hebben bſaffot
dat et alſo ſi, Concluſio, We under den grantnern kumpt för din
huß oder för de kerken vnn ſlechtlick heiſcht vmme godes willen,
vnd nit vil geblumter wort bruckt, den ſoltu geuen, wann et is
manch menſche beſchwert mit dem ſwaren ſeckdage der hilligen,
mer de grantner de vil wort bruken und ſeggen van groten wun-
derteken wo ſe ſeck gelouet hebben vnde kont dat mul wal brucken,
dat is ein war teken dat ſe id lange gedreuen hebben, de ſind
one twiuel falſch vnd vngerecht, dan ſe ſpreken eynen wol ein
fell van eym oge de öne louen will, vor den ſulften hude dy
vnde giff öne nit.

Van den Dutzeren

H Dat ix capitel ys van den dutzeren dat ſind bedeler de
ſin lange cranck gelegen als ſe ſeggen vnde hebben eine ſware
fart gelouet to dem hilligen vnde to dem etc. (als bouen ſteyt)
alle dage mit dren helen allmiſſen Alſo dat ſe ſo lange alle dage
van huß to huß willen gan wente dat ſe dre frommer mynſchen
finden de öne de dre helen almiſſen geuen So ſprickt dan ein
from mynſche wat is ein hele allmiſſe De dutzer ſprickt eyn Brun-

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[191/0207] vil de ſiek vp de meinung began vnd barlen alſo, merket leuen frunde, ick bin ein ſchlechters ſon ein hantwercks man, et heft ſick vp en tid begeuen, dat ein bedler iſt gekomen vor min vaders huß vnn heft geeſchet vmme ſant Valentins willen, vnn min vader gaff meck einen penninck ick ſchol en öm brengen ick ſprack vader et is bouen ding, de vader het meck en öm geuen vnd ik gaff in em nicht, van ſtund an kam meck de fallen ſucke an, vnn heb meck gelouet to ſant Valentin mit iij punt waſſes vnd mit einer ſingenden miß vnn mot dat eſchen, vnn erbedlen mit from- mer lude hulpe, wente eck hebbe dat alſo gelouet, ſunſt hedde ick van meck ſeluen gnoch, darvmm bit ick iu vmm hulp dat iuw de leue hillig ſant Valentin wol behöden vnn beſchermen, vnn wat ſe ſecht is al erlogen. Jtem heft mer dan xx iar to den dren punden waſſes vnn miſſe gebedlet vnn verionets vnn verſchöchertz verbölt dat bedel werck, vnde deren ſint vil die ander ſubtiler wort bruken wan he gemeldet werdet, Jtem etlick hebben bſaffot dat et alſo ſi, Concluſio, We under den grantnern kumpt för din huß oder för de kerken vnn ſlechtlick heiſcht vmme godes willen, vnd nit vil geblumter wort bruckt, den ſoltu geuen, wann et is manch menſche beſchwert mit dem ſwaren ſeckdage der hilligen, mer de grantner de vil wort bruken und ſeggen van groten wun- derteken wo ſe ſeck gelouet hebben vnde kont dat mul wal brucken, dat is ein war teken dat ſe id lange gedreuen hebben, de ſind one twiuel falſch vnd vngerecht, dan ſe ſpreken eynen wol ein fell van eym oge de öne louen will, vor den ſulften hude dy vnde giff öne nit. Van den Dutzeren H Dat ix capitel ys van den dutzeren dat ſind bedeler de ſin lange cranck gelegen als ſe ſeggen vnde hebben eine ſware fart gelouet to dem hilligen vnde to dem etc. (als bouen ſteyt) alle dage mit dren helen allmiſſen Alſo dat ſe ſo lange alle dage van huß to huß willen gan wente dat ſe dre frommer mynſchen finden de öne de dre helen almiſſen geuen So ſprickt dan ein from mynſche wat is ein hele allmiſſe De dutzer ſprickt eyn Brun-

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum01_1858/207>, abgerufen am 04.12.2024.