Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858.minder der christlichen Politik als dem Judenthum zum Frommen Fünftes Kapitel. b. Erstes Auftreten der Zigeuner in Deutschland. Die Nachrichten über das erste Auftreten der Zigeuner in teiisches Organ für alles jüdisches Jnteresse." Jnteressant ist auch die Erschei- nung einer hebräischen Zeitung "Ha Magid" ("Der Verkündiger"), welche jetzt in Johannisberg (Ostpreußen) gedruckt und vom Rabbiner S. Silbermann in Lyk redigirt wird. 1) Ueber die Schicksale der Juden in Deutschland gibt Gustav Klemm,
"Allgemeine Cultur-Geschichte der Menschheit", IX, 273--284, eine vor- treffliche historische Skizze. Vgl. auch die von ihm besonders S. 284 in der Note angeführte neuere Judenliteratur. minder der chriſtlichen Politik als dem Judenthum zum Frommen Fünftes Kapitel. b. Erſtes Auftreten der Zigeuner in Deutſchland. Die Nachrichten über das erſte Auftreten der Zigeuner in teiiſches Organ für alles jüdiſches Jntereſſe.“ Jntereſſant iſt auch die Erſchei- nung einer hebräiſchen Zeitung „Ha Magid“ („Der Verkündiger“), welche jetzt in Johannisberg (Oſtpreußen) gedruckt und vom Rabbiner S. Silbermann in Lyk redigirt wird. 1) Ueber die Schickſale der Juden in Deutſchland gibt Guſtav Klemm,
„Allgemeine Cultur-Geſchichte der Menſchheit“, IX, 273—284, eine vor- treffliche hiſtoriſche Skizze. Vgl. auch die von ihm beſonders S. 284 in der Note angeführte neuere Judenliteratur. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0041" n="25"/> minder der chriſtlichen Politik als dem Judenthum zum Frommen<lb/> gereichen wird. <note place="foot" n="1)">Ueber die Schickſale der Juden in Deutſchland gibt Guſtav Klemm,<lb/> „Allgemeine Cultur-Geſchichte der Menſchheit“, <hi rendition="#aq">IX</hi>, 273—284, eine vor-<lb/> treffliche hiſtoriſche Skizze. Vgl. auch die von ihm beſonders S. 284 in der<lb/> Note angeführte neuere Judenliteratur.</note></p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Fünftes Kapitel.</hi><lb/> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">b.</hi> Erſtes Auftreten der Zigeuner in Deutſchland.</hi> </head><lb/> <p>Die Nachrichten über das erſte Auftreten der Zigeuner in<lb/> Deutſchland treffen ziemlich beſtimmt zuſammen. Den älteſten,<lb/> freilich dürren Nachweis liefert der ſchon oben angeführte An-<lb/> dreas Presbyter, Auguſtinermönch im Kloſter des heiligen Magnus<lb/> zu Regensburg und Zeitgenoſſe des Kaiſers Sigismund, indem<lb/> er in ſeiner „Bayriſchen Chronik“ anführt, daß die Zigeuner im<lb/> Jahre 1433 nach Baiern gekommen ſeien. Ebenſo ſagt der Do-<lb/> minicanermönch Hermann Cornerus von Lübeck, Zeitgenoſſe des<lb/> Andreas, in ſeinem <hi rendition="#aq">„Chronicon in Eccardi Corpus hist. med.<lb/> aevi“, II, 1225: „Anno 1417 quaedam extranea et prae-<lb/> vie non visa vagabundaque multitudo hominum de orientali-<lb/> bus partibus venit in Alemaniam, perambulans totam illam<lb/> plagam usque ad regiones maritimas, — Secanos se nuncu-<lb/> pantes.</hi>“ Alb. Kranz († 1517) in ſeiner „Sächſiſchen Chronik“<lb/> (<hi rendition="#aq">L. XI, c. 2, p.</hi> 239) ſpricht vom Auftreten der Zigeuner<lb/> ſchon 1417 in den Gegenden an der Nordſee. Jm Jahre 1417<lb/> ſollen ſie, nach Munſter, überhaupt in Deutſchland eingewandert;<lb/> im Jahre 1418, nach Joh. Stumpf († 1558), „Schweitzer<lb/> Chronik“ (<hi rendition="#aq">lib., 8, c. 10, p.</hi> 425), und nach Johann Guler<lb/><note xml:id="seg2pn_6_2" prev="#seg2pn_6_1" place="foot" n="6)">teiiſches Organ für alles jüdiſches Jntereſſe.“ Jntereſſant iſt auch die Erſchei-<lb/> nung einer hebräiſchen Zeitung <hi rendition="#aq">„Ha Magid</hi>“ („Der Verkündiger“), welche jetzt<lb/> in Johannisberg (Oſtpreußen) gedruckt und vom Rabbiner S. Silbermann<lb/> in Lyk redigirt wird.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [25/0041]
minder der chriſtlichen Politik als dem Judenthum zum Frommen
gereichen wird. 1)
Fünftes Kapitel.
b. Erſtes Auftreten der Zigeuner in Deutſchland.
Die Nachrichten über das erſte Auftreten der Zigeuner in
Deutſchland treffen ziemlich beſtimmt zuſammen. Den älteſten,
freilich dürren Nachweis liefert der ſchon oben angeführte An-
dreas Presbyter, Auguſtinermönch im Kloſter des heiligen Magnus
zu Regensburg und Zeitgenoſſe des Kaiſers Sigismund, indem
er in ſeiner „Bayriſchen Chronik“ anführt, daß die Zigeuner im
Jahre 1433 nach Baiern gekommen ſeien. Ebenſo ſagt der Do-
minicanermönch Hermann Cornerus von Lübeck, Zeitgenoſſe des
Andreas, in ſeinem „Chronicon in Eccardi Corpus hist. med.
aevi“, II, 1225: „Anno 1417 quaedam extranea et prae-
vie non visa vagabundaque multitudo hominum de orientali-
bus partibus venit in Alemaniam, perambulans totam illam
plagam usque ad regiones maritimas, — Secanos se nuncu-
pantes.“ Alb. Kranz († 1517) in ſeiner „Sächſiſchen Chronik“
(L. XI, c. 2, p. 239) ſpricht vom Auftreten der Zigeuner
ſchon 1417 in den Gegenden an der Nordſee. Jm Jahre 1417
ſollen ſie, nach Munſter, überhaupt in Deutſchland eingewandert;
im Jahre 1418, nach Joh. Stumpf († 1558), „Schweitzer
Chronik“ (lib., 8, c. 10, p. 425), und nach Johann Guler
6)
1) Ueber die Schickſale der Juden in Deutſchland gibt Guſtav Klemm,
„Allgemeine Cultur-Geſchichte der Menſchheit“, IX, 273—284, eine vor-
treffliche hiſtoriſche Skizze. Vgl. auch die von ihm beſonders S. 284 in der
Note angeführte neuere Judenliteratur.
6) teiiſches Organ für alles jüdiſches Jntereſſe.“ Jntereſſant iſt auch die Erſchei-
nung einer hebräiſchen Zeitung „Ha Magid“ („Der Verkündiger“), welche jetzt
in Johannisberg (Oſtpreußen) gedruckt und vom Rabbiner S. Silbermann
in Lyk redigirt wird.
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