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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 2. Leipzig, 1858.

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rückkehren, wiederkehren, umkehren, sich wenden), gehen, schleichen,
bedeutet allgemein das Hauseinschleichen der Gauner in der Ab-
sicht zu stehlen, ohne specielle Rücksicht auf eine bestimmte Weise
wie der Massematten dabei gehandelt wird, und zu welcher Tages-
zeit dies geschieht. 1) Ein Kittenschub kann daher zu jeder
Tageszeit, mit und ohne Schränken und Makkenen gehalten werden,
und Kittenschieber 2) ist daher allgemein der Hauseinschleicher.
Gleichbedeutend ist der Hosen (vom deutschen Haus, Hauser,
hausiren), Hauseinschleicher, welches Thiele, a. a. O., I, 257,
vom leisen Tritt (?) ableitet und unrichtig auf den Küchenein-
schleicher beschränkt. Endlich ist noch gleicher allgemeiner Bedeu-
tung mit Kittenschieber und Hosen der Ausdruck Zgocker, eigent-
lich Zugucker, vom deutschen Gucken, Sehen, Zusehen, zu
unterscheiden von Zchocker, Spieler (vgl. Kap. 76).



b) Arten des Kittenschiebens.
Dreiundfunfzigstes Kapitel.
1) Die Zefirgänger.

Nach der Zeit, zu welcher der Kittenschub gehalten wird,
unterscheidet man verschiedene Arten von Kittenschiebern. Die
Kaudemhalchener 3), Kaudemgänger, oder Zefirhalche-
ner
4), Zefirgänger, sind Diebe, welche besonders zur Morgen-
zeit sich in die vom Gesinde offen gelassenen Hausthüren schleichen,

1) Thiele bezeichnet Kittenschieber als Diebe, welche zur frühen Mor-
genzeit
im Sommer als Einschleicher stehlen, während Grolman das Kitten-
schieben als Küchendiebstahl mittels Einschleichens bezeichnet, wofür Thiele
wieder den Ausdruck Hohsen gebraucht. Beide Restrictionen sind aber nicht
richtig. Für beiderlei Art und Zeit des Einschleichens existiren bestimmte tech-
nische Terminologien.
2) Synonym ist der Ausdruck Scheinspringer, Scheinsewecher.
3) Vom hebräischen [fremdsprachliches Material - fehlt] (kedem), vorn, Osten, Ostwind, Sonnenauf-
gang, Morgen.
4) Von [fremdsprachliches Material - fehlt] (Zefiro), Kopfschmuck, frühe Morgenzeit.

rückkehren, wiederkehren, umkehren, ſich wenden), gehen, ſchleichen,
bedeutet allgemein das Hauseinſchleichen der Gauner in der Ab-
ſicht zu ſtehlen, ohne ſpecielle Rückſicht auf eine beſtimmte Weiſe
wie der Maſſematten dabei gehandelt wird, und zu welcher Tages-
zeit dies geſchieht. 1) Ein Kittenſchub kann daher zu jeder
Tageszeit, mit und ohne Schränken und Makkenen gehalten werden,
und Kittenſchieber 2) iſt daher allgemein der Hauseinſchleicher.
Gleichbedeutend iſt der Hoſen (vom deutſchen Haus, Hauſer,
hauſiren), Hauseinſchleicher, welches Thiele, a. a. O., I, 257,
vom leiſen Tritt (?) ableitet und unrichtig auf den Küchenein-
ſchleicher beſchränkt. Endlich iſt noch gleicher allgemeiner Bedeu-
tung mit Kittenſchieber und Hoſen der Ausdruck Zgocker, eigent-
lich Zugucker, vom deutſchen Gucken, Sehen, Zuſehen, zu
unterſcheiden von Zchocker, Spieler (vgl. Kap. 76).



β) Arten des Kittenſchiebens.
Dreiundfunfzigſtes Kapitel.
1) Die Zefirgänger.

Nach der Zeit, zu welcher der Kittenſchub gehalten wird,
unterſcheidet man verſchiedene Arten von Kittenſchiebern. Die
Kaudemhalchener 3), Kaudemgänger, oder Zefirhalche-
ner
4), Zefirgänger, ſind Diebe, welche beſonders zur Morgen-
zeit ſich in die vom Geſinde offen gelaſſenen Hausthüren ſchleichen,

1) Thiele bezeichnet Kittenſchieber als Diebe, welche zur frühen Mor-
genzeit
im Sommer als Einſchleicher ſtehlen, während Grolman das Kitten-
ſchieben als Küchendiebſtahl mittels Einſchleichens bezeichnet, wofür Thiele
wieder den Ausdruck Hohſen gebraucht. Beide Reſtrictionen ſind aber nicht
richtig. Für beiderlei Art und Zeit des Einſchleichens exiſtiren beſtimmte tech-
niſche Terminologien.
2) Synonym iſt der Ausdruck Scheinſpringer, Scheinſewecher.
3) Vom hebräiſchen [fremdsprachliches Material – fehlt] (kedem), vorn, Oſten, Oſtwind, Sonnenauf-
gang, Morgen.
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[183/0195] rückkehren, wiederkehren, umkehren, ſich wenden), gehen, ſchleichen, bedeutet allgemein das Hauseinſchleichen der Gauner in der Ab- ſicht zu ſtehlen, ohne ſpecielle Rückſicht auf eine beſtimmte Weiſe wie der Maſſematten dabei gehandelt wird, und zu welcher Tages- zeit dies geſchieht. 1) Ein Kittenſchub kann daher zu jeder Tageszeit, mit und ohne Schränken und Makkenen gehalten werden, und Kittenſchieber 2) iſt daher allgemein der Hauseinſchleicher. Gleichbedeutend iſt der Hoſen (vom deutſchen Haus, Hauſer, hauſiren), Hauseinſchleicher, welches Thiele, a. a. O., I, 257, vom leiſen Tritt (?) ableitet und unrichtig auf den Küchenein- ſchleicher beſchränkt. Endlich iſt noch gleicher allgemeiner Bedeu- tung mit Kittenſchieber und Hoſen der Ausdruck Zgocker, eigent- lich Zugucker, vom deutſchen Gucken, Sehen, Zuſehen, zu unterſcheiden von Zchocker, Spieler (vgl. Kap. 76). β) Arten des Kittenſchiebens. Dreiundfunfzigſtes Kapitel. 1) Die Zefirgänger. Nach der Zeit, zu welcher der Kittenſchub gehalten wird, unterſcheidet man verſchiedene Arten von Kittenſchiebern. Die Kaudemhalchener 3), Kaudemgänger, oder Zefirhalche- ner 4), Zefirgänger, ſind Diebe, welche beſonders zur Morgen- zeit ſich in die vom Geſinde offen gelaſſenen Hausthüren ſchleichen, 1) Thiele bezeichnet Kittenſchieber als Diebe, welche zur frühen Mor- genzeit im Sommer als Einſchleicher ſtehlen, während Grolman das Kitten- ſchieben als Küchendiebſtahl mittels Einſchleichens bezeichnet, wofür Thiele wieder den Ausdruck Hohſen gebraucht. Beide Reſtrictionen ſind aber nicht richtig. Für beiderlei Art und Zeit des Einſchleichens exiſtiren beſtimmte tech- niſche Terminologien. 2) Synonym iſt der Ausdruck Scheinſpringer, Scheinſewecher. 3) Vom hebräiſchen _ (kedem), vorn, Oſten, Oſtwind, Sonnenauf- gang, Morgen. 4) Von _ (Zefiro), Kopfſchmuck, frühe Morgenzeit.

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 2. Leipzig, 1858, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum02_1858/195>, abgerufen am 21.11.2024.