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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 2. Leipzig, 1858.

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gebenden Zchokker zugute kommen. 1) Endlich werden auch noch
bestimmte Karten, wenn sie nicht schon in der Kartenfabrik be-
sonders dazu hergerichtet sind, durch Radiren oder Aufmalen so
gefälscht, daß sie für zweierlei Karten gebraucht werden können.
Der Zchokker radirt z. B. von der Pique-Drei das untere Pique
weg, sodaß die Karte das Ansehen gewinnt:

[Abbildung]
Soll diese Karte für eine Drei gelten, so zeigt der Zchokker die
Karte beim Abziehen so vor, daß er den Daumen auf die radirte
Stelle bei c hält. Soll sie für ein Aß gelten, so zeigt er die
Karte vor mit dem Daumen auf a. Ebenso wird die Sechs in
[Abbildung]
eine Vier verwandelt, wenn die auf b radirte Karte mit dem

1) Je nach dem Spiele, welches vorgenommen wird, z. B. in der Comorre
beim Basset, werden an der schmalen Seite alle Piques und Carreaux, also
26 Karten, beschnitten. Beim sogenannten Riegeln im Pharo werden die
Karten jedoch mit der Nadel gezinkt.

gebenden Zchokker zugute kommen. 1) Endlich werden auch noch
beſtimmte Karten, wenn ſie nicht ſchon in der Kartenfabrik be-
ſonders dazu hergerichtet ſind, durch Radiren oder Aufmalen ſo
gefälſcht, daß ſie für zweierlei Karten gebraucht werden können.
Der Zchokker radirt z. B. von der Pique-Drei das untere Pique
weg, ſodaß die Karte das Anſehen gewinnt:

[Abbildung]
Soll dieſe Karte für eine Drei gelten, ſo zeigt der Zchokker die
Karte beim Abziehen ſo vor, daß er den Daumen auf die radirte
Stelle bei c hält. Soll ſie für ein Aß gelten, ſo zeigt er die
Karte vor mit dem Daumen auf a. Ebenſo wird die Sechs in
[Abbildung]
eine Vier verwandelt, wenn die auf b radirte Karte mit dem

1) Je nach dem Spiele, welches vorgenommen wird, z. B. in der Comorre
beim Baſſet, werden an der ſchmalen Seite alle Piques und Carreaux, alſo
26 Karten, beſchnitten. Beim ſogenannten Riegeln im Pharo werden die
Karten jedoch mit der Nadel gezinkt.
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[282/0294] gebenden Zchokker zugute kommen. 1) Endlich werden auch noch beſtimmte Karten, wenn ſie nicht ſchon in der Kartenfabrik be- ſonders dazu hergerichtet ſind, durch Radiren oder Aufmalen ſo gefälſcht, daß ſie für zweierlei Karten gebraucht werden können. Der Zchokker radirt z. B. von der Pique-Drei das untere Pique weg, ſodaß die Karte das Anſehen gewinnt: [Abbildung] Soll dieſe Karte für eine Drei gelten, ſo zeigt der Zchokker die Karte beim Abziehen ſo vor, daß er den Daumen auf die radirte Stelle bei c hält. Soll ſie für ein Aß gelten, ſo zeigt er die Karte vor mit dem Daumen auf a. Ebenſo wird die Sechs in [Abbildung] eine Vier verwandelt, wenn die auf b radirte Karte mit dem 1) Je nach dem Spiele, welches vorgenommen wird, z. B. in der Comorre beim Baſſet, werden an der ſchmalen Seite alle Piques und Carreaux, alſo 26 Karten, beſchnitten. Beim ſogenannten Riegeln im Pharo werden die Karten jedoch mit der Nadel gezinkt.

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 2. Leipzig, 1858, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum02_1858/294>, abgerufen am 23.04.2024.