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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.

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Ebenso drängen sich die hebräischen Jnterjectionen vor: [fremdsprachliches Material],
oi, aui ([fremdsprachliches Material], au), Schmerzenslaut o, au! [fremdsprachliches Material], ach, ach! [fremdsprachliches Material], ahah,
ach! [fremdsprachliches Material], he, [fremdsprachliches Material], heoch, [fremdsprachliches Material], hen, [fremdsprachliches Material], hinne, sieh, siehe da!
[fremdsprachliches Material], haba und [fremdsprachliches Material], habu, wohlan! [fremdsprachliches Material], bi, bitte, hore mich!
[fremdsprachliches Material], na, auf, nun, wohlan! [fremdsprachliches Material], hinne na, sieh doch, sieh
einmal
!



Vierundachtzigstes Kapitel.
[fremdsprachliches Material]. Kabbalistische Formen.

Das Verständniß mancher jüdischdeutscher Wörter ist nicht zu
erreichen, wenn man nicht einen Blick auf die jüdische Kabbala
wirft, welche eine ganz eigenthümliche Behandlung und Auslegung
hebräischer Buchstaben und Wörter lehrt. Es kann begreiflich hier
nicht die Rede sein von jener auf den transscendentalen Ueber-
lieferungen des Alterthums und der magischen Weisheit älterer
Lehren begründeten und der unmittelbaren subjectiven Jnspiration
sich hingebenden mystischen Philosophie des Judenthums 1), an
welcher ebenfalls der allgemeine finstere Aberglaube des Mittel-
alters sich offenbarte und welche seit etwa der Mitte des 12. Jahr-
hunderts die eigenste philosophische Epoche der Kabbala begrün-
dete. Es handelt sich hier nur um die rein sprachliche Ausbeute,
welche die Kabbala aus der Eigenthümlichkeit der hebräischen
Sprache zu gewinnen wußte. Sobald die kabbalistische Philosophie
aufgekommen war, mühte sich die christliche Gelehrsamkeit ab, eine
klare Anschauung für sich und andere daraus zu gewinnen, ohne
jedoch selbst nur irgendeine Klarheit zu erwerben, geschweige denn
weiter verbreiten zu können. Neben dem Grauen, welches den
Forscher bei dem Ueberblick der durch das gänzliche Misverständ-

1) Der Name Kabbala, [fremdsprachliches Material] (kabalah), Tradition, von [fremdsprachliches Material], kabal,
er hat empfangen, paßt daher nicht zu dieser subjectiv inspirirten Philosophie.
Ursprünglich wurden alle nichtmosaischen biblischen Bücher unter dem Namen
Kabalah begriffen. Vgl. Zunz, a. a. O., S. 44, 353, 402 fg.

Ebenſo drängen ſich die hebräiſchen Jnterjectionen vor: [fremdsprachliches Material],
oi, aui ([fremdsprachliches Material], au), Schmerzenslaut o, au! [fremdsprachliches Material], ach, ach! [fremdsprachliches Material], ahah,
ach! [fremdsprachliches Material], he, [fremdsprachliches Material], heoch, [fremdsprachliches Material], hen, [fremdsprachliches Material], hinne, ſieh, ſiehe da!
[fremdsprachliches Material], haba und [fremdsprachliches Material], habu, wohlan! [fremdsprachliches Material], bi, bitte, hore mich!
[fremdsprachliches Material], na, auf, nun, wohlan! [fremdsprachliches Material], hinne na, ſieh doch, ſieh
einmal
!



Vierundachtzigſtes Kapitel.
[fremdsprachliches Material]. Kabbaliſtiſche Formen.

Das Verſtändniß mancher jüdiſchdeutſcher Wörter iſt nicht zu
erreichen, wenn man nicht einen Blick auf die jüdiſche Kabbala
wirft, welche eine ganz eigenthümliche Behandlung und Auslegung
hebräiſcher Buchſtaben und Wörter lehrt. Es kann begreiflich hier
nicht die Rede ſein von jener auf den transſcendentalen Ueber-
lieferungen des Alterthums und der magiſchen Weisheit älterer
Lehren begründeten und der unmittelbaren ſubjectiven Jnſpiration
ſich hingebenden myſtiſchen Philoſophie des Judenthums 1), an
welcher ebenfalls der allgemeine finſtere Aberglaube des Mittel-
alters ſich offenbarte und welche ſeit etwa der Mitte des 12. Jahr-
hunderts die eigenſte philoſophiſche Epoche der Kabbala begrün-
dete. Es handelt ſich hier nur um die rein ſprachliche Ausbeute,
welche die Kabbala aus der Eigenthümlichkeit der hebräiſchen
Sprache zu gewinnen wußte. Sobald die kabbaliſtiſche Philoſophie
aufgekommen war, mühte ſich die chriſtliche Gelehrſamkeit ab, eine
klare Anſchauung für ſich und andere daraus zu gewinnen, ohne
jedoch ſelbſt nur irgendeine Klarheit zu erwerben, geſchweige denn
weiter verbreiten zu können. Neben dem Grauen, welches den
Forſcher bei dem Ueberblick der durch das gänzliche Misverſtänd-

1) Der Name Kabbala, [fremdsprachliches Material] (kabalah), Tradition, von [fremdsprachliches Material], kabal,
er hat empfangen, paßt daher nicht zu dieſer ſubjectiv inſpirirten Philoſophie.
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Kabalah begriffen. Vgl. Zunz, a. a. O., S. 44, 353, 402 fg.
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[389/0423] Ebenſo drängen ſich die hebräiſchen Jnterjectionen vor: _ , oi, aui (_ , au), Schmerzenslaut o, au! _ , ach, ach! _ , ahah, ach! _ , he, _ , heoch, _ , hen, _ , hinne, ſieh, ſiehe da! _ , haba und _ , habu, wohlan! _ , bi, bitte, hore mich! _ , na, auf, nun, wohlan! _ , hinne na, ſieh doch, ſieh einmal! Vierundachtzigſtes Kapitel. _ . Kabbaliſtiſche Formen. Das Verſtändniß mancher jüdiſchdeutſcher Wörter iſt nicht zu erreichen, wenn man nicht einen Blick auf die jüdiſche Kabbala wirft, welche eine ganz eigenthümliche Behandlung und Auslegung hebräiſcher Buchſtaben und Wörter lehrt. Es kann begreiflich hier nicht die Rede ſein von jener auf den transſcendentalen Ueber- lieferungen des Alterthums und der magiſchen Weisheit älterer Lehren begründeten und der unmittelbaren ſubjectiven Jnſpiration ſich hingebenden myſtiſchen Philoſophie des Judenthums 1), an welcher ebenfalls der allgemeine finſtere Aberglaube des Mittel- alters ſich offenbarte und welche ſeit etwa der Mitte des 12. Jahr- hunderts die eigenſte philoſophiſche Epoche der Kabbala begrün- dete. Es handelt ſich hier nur um die rein ſprachliche Ausbeute, welche die Kabbala aus der Eigenthümlichkeit der hebräiſchen Sprache zu gewinnen wußte. Sobald die kabbaliſtiſche Philoſophie aufgekommen war, mühte ſich die chriſtliche Gelehrſamkeit ab, eine klare Anſchauung für ſich und andere daraus zu gewinnen, ohne jedoch ſelbſt nur irgendeine Klarheit zu erwerben, geſchweige denn weiter verbreiten zu können. Neben dem Grauen, welches den Forſcher bei dem Ueberblick der durch das gänzliche Misverſtänd- 1) Der Name Kabbala, _ (kabalah), Tradition, von _ , kabal, er hat empfangen, paßt daher nicht zu dieſer ſubjectiv inſpirirten Philoſophie. Urſprünglich wurden alle nichtmoſaiſchen bibliſchen Bücher unter dem Namen Kabalah begriffen. Vgl. Zunz, a. a. O., S. 44, 353, 402 fg.

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/423>, abgerufen am 22.11.2024.