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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.

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Riwke
Selle
Scheinche
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Scheindel, Schein-
delche
Silpe
Taube
Toltze
Treine
Vogel
Zerche
Zerenze.

Jn Bezug auf die Satzbildung findet große Aehnlichkeit mit
dem Niederdeutschen statt, wie das der Vergleich mit den syntakti-
schen Bemerkungen bei Wiggers, a. a. O., S. 108, nachweist.
Hinter dem Subject, wenn es ein Substantiv ist, wird sehr häufig
der Artikel als Fürwort pleonastisch vor dem Zeitwort eingeschoben,
z. B.: Der Saucher der hat mit sein Chawer schon abgecheschbent;
nd.: De Koopmann de het mit sin Maat all afreknet; hochd.: Der
Kaufmann hat mit seinem Compagnon schon abgerechnet.

Mittels desselben als Fürwort gebrauchten Artikels wird auch
ein Satz, der als Relativsatz dem Hauptsatz sich anschließen sollte,
diesem coordinirt, z. B.: Da waren Anoschim die sein schauel ge-
wesen auf ihn; nd.: Dor wärn Lüd, de frögen na em; hochd.: Es
waren Leute da, welche nach ihm fragten.

Dieselbe pleonastische Anwendung des Artikels wie in dem
Satze: Der Saucher der cheschbent, findet ebenso häufig nach dem
unmittelbaren Object statt, wenn dasselbe dem Zeitwort vorangeht,
z. B.: Diesen Mann den bin ich makir; nd.: Dissen Mann den
kenn ick; hochd.: Diesen Mann kenne ich.

Soll auf das Subject oder Object ein besonderer Nachdruck
gelegt werden, so bedient man sich dazu gern der Einkleidung in einen
Relativsatz, z. B.: Was der Ette von d' Kalle is, der hat zu dem
Chossen grauße Mattones nausse gewesen; nd.: Wat de Vader van
de Brut is, de het den Brüdigam bannig wat schenkt; hochd.: Der
Vater der Braut hat dem Bräutigam große Geschenke gemacht.
Oder: Was der Chossen is, den bin ich auch makir; nd.: Wat de

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Reize
Riwke
Selle
Scheinche
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Scheindel, Schein-
delche
Silpe
Taube
Toltze
Treine
Vogel
Zerche
Zerenze.

Jn Bezug auf die Satzbildung findet große Aehnlichkeit mit
dem Niederdeutſchen ſtatt, wie das der Vergleich mit den ſyntakti-
ſchen Bemerkungen bei Wiggers, a. a. O., S. 108, nachweiſt.
Hinter dem Subject, wenn es ein Subſtantiv iſt, wird ſehr häufig
der Artikel als Fürwort pleonaſtiſch vor dem Zeitwort eingeſchoben,
z. B.: Der Saucher der hat mit ſein Chawer ſchon abgecheſchbent;
nd.: De Koopmann de het mit ſin Maat all afreknet; hochd.: Der
Kaufmann hat mit ſeinem Compagnon ſchon abgerechnet.

Mittels deſſelben als Fürwort gebrauchten Artikels wird auch
ein Satz, der als Relativſatz dem Hauptſatz ſich anſchließen ſollte,
dieſem coordinirt, z. B.: Da waren Anoſchim die ſein ſchauel ge-
weſen auf ihn; nd.: Dor wärn Lüd, de frögen na em; hochd.: Es
waren Leute da, welche nach ihm fragten.

Dieſelbe pleonaſtiſche Anwendung des Artikels wie in dem
Satze: Der Saucher der cheſchbent, findet ebenſo häufig nach dem
unmittelbaren Object ſtatt, wenn daſſelbe dem Zeitwort vorangeht,
z. B.: Dieſen Mann den bin ich makir; nd.: Diſſen Mann den
kenn ick; hochd.: Dieſen Mann kenne ich.

Soll auf das Subject oder Object ein beſonderer Nachdruck
gelegt werden, ſo bedient man ſich dazu gern der Einkleidung in einen
Relativſatz, z. B.: Was der Ette von d’ Kalle is, der hat zu dem
Choſſen grauße Mattones nauſſe geweſen; nd.: Wat de Vader van
de Brut is, de het den Brüdigam bannig wat ſchenkt; hochd.: Der
Vater der Braut hat dem Bräutigam große Geſchenke gemacht.
Oder: Was der Choſſen is, den bin ich auch makir; nd.: Wat de

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[411/0445] Jite Keile Leie Liebe Mate Mindel Mirel Merjem, Marjem Nachme Nenche Perel Peſſe Raufe Rechel Reichel Reiſel Reize Riwke Selle Scheinche Scheindel, Schein- delche Silpe Taube Toltze Treine Vogel Zerche Zerenze. Jn Bezug auf die Satzbildung findet große Aehnlichkeit mit dem Niederdeutſchen ſtatt, wie das der Vergleich mit den ſyntakti- ſchen Bemerkungen bei Wiggers, a. a. O., S. 108, nachweiſt. Hinter dem Subject, wenn es ein Subſtantiv iſt, wird ſehr häufig der Artikel als Fürwort pleonaſtiſch vor dem Zeitwort eingeſchoben, z. B.: Der Saucher der hat mit ſein Chawer ſchon abgecheſchbent; nd.: De Koopmann de het mit ſin Maat all afreknet; hochd.: Der Kaufmann hat mit ſeinem Compagnon ſchon abgerechnet. Mittels deſſelben als Fürwort gebrauchten Artikels wird auch ein Satz, der als Relativſatz dem Hauptſatz ſich anſchließen ſollte, dieſem coordinirt, z. B.: Da waren Anoſchim die ſein ſchauel ge- weſen auf ihn; nd.: Dor wärn Lüd, de frögen na em; hochd.: Es waren Leute da, welche nach ihm fragten. Dieſelbe pleonaſtiſche Anwendung des Artikels wie in dem Satze: Der Saucher der cheſchbent, findet ebenſo häufig nach dem unmittelbaren Object ſtatt, wenn daſſelbe dem Zeitwort vorangeht, z. B.: Dieſen Mann den bin ich makir; nd.: Diſſen Mann den kenn ick; hochd.: Dieſen Mann kenne ich. Soll auf das Subject oder Object ein beſonderer Nachdruck gelegt werden, ſo bedient man ſich dazu gern der Einkleidung in einen Relativſatz, z. B.: Was der Ette von d’ Kalle is, der hat zu dem Choſſen grauße Mattones nauſſe geweſen; nd.: Wat de Vader van de Brut is, de het den Brüdigam bannig wat ſchenkt; hochd.: Der Vater der Braut hat dem Bräutigam große Geſchenke gemacht. Oder: Was der Choſſen is, den bin ich auch makir; nd.: Wat de

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/445>, abgerufen am 22.11.2024.