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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.

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Brüdigam is, den kenn ick ok; hochd.: Den Bräutigam kenne
ich auch.

Sätze, in denen das Subject den unbestimmten Artikel hat
oder ein Plural ohne Artikel ist, werden mit [fremdsprachliches Material], da, do (nd. dor)
oder einem dem Satz angehörigen Adverbium eingeleitet, dem dann
wie im Hochdeutschen das Zeitwort vor dem Subject sich an-
schließt, z. B.: Do is ein Schauter, der is schauel auf dir; nd.:
Dor is een Gerichtsdeener, de frägt na di; hochd.: Ein Gerichts-
diener fragt nach dir. Hajom schefften arbe Anoschim bekaan, die
sind schauel gewesen auf dir; nd.: Hüt wär'n veer Lüd' hier, de
hevt na di fragt; hochd.: Heute waren vier Leute hier, welche nach
dir fragten. Andere minder erhebliche Eigenthümlichkeiten in der
häufig hebraisirenden Wortstellung ergeben sich bei den Proben
aus der jüdischdeutschen Literatur.

Es ist schon erwähnt worden, daß besonders bei der histori-
schen und reflectirenden Darstellung zu Anfang eines Abschnitts,
Pereks, Verses u. s. w. das Anfangswort in hebräischer Sprache
mit unmittelbar folgender jüdischdeutscher Uebersetzung gegeben
wird, z. B.:

[fremdsprachliches Material]
Wajehi und es war darnach u. s. w.
[fremdsprachliches Material]
Mi, wer kann u. s. w.
[fremdsprachliches Material]

Elohai, mein Gott u. s. w. (Anfänge aus dem Keter malchut).

Jn den Maasebüchern fangen die Erzählungen meistens mit dem
Worte Maaseh an, woran-sich die Erzählung unmittelbar und mit
der stereotypen Wendung schließt: [fremdsprachliches Material], geschach an
einem der u. s. w., z. B. amsterdamer Maasebuch 461 (1701),
Maase 172:
[fremdsprachliches Material]
Maase geschach an einem mächtigen Dukas (Fürst) in Regens-
burg u. s. w.

Daselbst Maase 223:

Brüdigam is, den kenn ick ok; hochd.: Den Bräutigam kenne
ich auch.

Sätze, in denen das Subject den unbeſtimmten Artikel hat
oder ein Plural ohne Artikel iſt, werden mit [fremdsprachliches Material], da, do (nd. dôr)
oder einem dem Satz angehörigen Adverbium eingeleitet, dem dann
wie im Hochdeutſchen das Zeitwort vor dem Subject ſich an-
ſchließt, z. B.: Do is ein Schauter, der is ſchauel auf dir; nd.:
Dor is een Gerichtsdeener, de frägt na di; hochd.: Ein Gerichts-
diener fragt nach dir. Hajom ſchefften arbe Anoſchim bekaan, die
ſind ſchauel geweſen auf dir; nd.: Hüt wär’n veer Lüd’ hier, de
hevt na di fragt; hochd.: Heute waren vier Leute hier, welche nach
dir fragten. Andere minder erhebliche Eigenthümlichkeiten in der
häufig hebraiſirenden Wortſtellung ergeben ſich bei den Proben
aus der jüdiſchdeutſchen Literatur.

Es iſt ſchon erwähnt worden, daß beſonders bei der hiſtori-
ſchen und reflectirenden Darſtellung zu Anfang eines Abſchnitts,
Pereks, Verſes u. ſ. w. das Anfangswort in hebräiſcher Sprache
mit unmittelbar folgender jüdiſchdeutſcher Ueberſetzung gegeben
wird, z. B.:

[fremdsprachliches Material]
Wajehi und es war darnach u. ſ. w.
[fremdsprachliches Material]
Mi, wer kann u. ſ. w.
[fremdsprachliches Material]

Elohai, mein Gott u. ſ. w. (Anfänge aus dem Keter malchut).

Jn den Maaſebüchern fangen die Erzählungen meiſtens mit dem
Worte Maaseh an, woran-ſich die Erzählung unmittelbar und mit
der ſtereotypen Wendung ſchließt: [fremdsprachliches Material], geſchach an
einem der u. ſ. w., z. B. amſterdamer Maaſebuch 461 (1701),
Maaſe 172:
[fremdsprachliches Material]
Maaſe geſchach an einem mächtigen Dukas (Fürſt) in Regens-
burg u. ſ. w.

Daſelbſt Maaſe 223:

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[412/0446] Brüdigam is, den kenn ick ok; hochd.: Den Bräutigam kenne ich auch. Sätze, in denen das Subject den unbeſtimmten Artikel hat oder ein Plural ohne Artikel iſt, werden mit _ , da, do (nd. dôr) oder einem dem Satz angehörigen Adverbium eingeleitet, dem dann wie im Hochdeutſchen das Zeitwort vor dem Subject ſich an- ſchließt, z. B.: Do is ein Schauter, der is ſchauel auf dir; nd.: Dor is een Gerichtsdeener, de frägt na di; hochd.: Ein Gerichts- diener fragt nach dir. Hajom ſchefften arbe Anoſchim bekaan, die ſind ſchauel geweſen auf dir; nd.: Hüt wär’n veer Lüd’ hier, de hevt na di fragt; hochd.: Heute waren vier Leute hier, welche nach dir fragten. Andere minder erhebliche Eigenthümlichkeiten in der häufig hebraiſirenden Wortſtellung ergeben ſich bei den Proben aus der jüdiſchdeutſchen Literatur. Es iſt ſchon erwähnt worden, daß beſonders bei der hiſtori- ſchen und reflectirenden Darſtellung zu Anfang eines Abſchnitts, Pereks, Verſes u. ſ. w. das Anfangswort in hebräiſcher Sprache mit unmittelbar folgender jüdiſchdeutſcher Ueberſetzung gegeben wird, z. B.: _ Wajehi und es war darnach u. ſ. w. _ Mi, wer kann u. ſ. w. _ Elohai, mein Gott u. ſ. w. (Anfänge aus dem Keter malchut). Jn den Maaſebüchern fangen die Erzählungen meiſtens mit dem Worte Maaseh an, woran-ſich die Erzählung unmittelbar und mit der ſtereotypen Wendung ſchließt: _ , geſchach an einem der u. ſ. w., z. B. amſterdamer Maaſebuch 461 (1701), Maaſe 172: _ Maaſe geſchach an einem mächtigen Dukas (Fürſt) in Regens- burg u. ſ. w. Daſelbſt Maaſe 223:

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/446>, abgerufen am 22.11.2024.