Haar (unter n steht das Zeichen [irrelevantes Material - Zeichen fehlt]); ist Holländer (die 5 nach dem n in der Zahl 55); der Grad seiner Einsicht ist unbe- kannt (die 1 im Zähler); ist leichtsinnig (die 3 im Zähler); ver- liebt (die 4 im Zähler); reich (die 6 im Zähler); schief gewachsen (die 6 im Nenner); schön von Gesicht (die 9 im Nenner); von freundlicher Miene (die 3 im Nenner); hat Wechselgeschäfte (die 7 im Nenner); versteht die Rechtsgelehrsamkeit (die 2 rechts oben); macht aber den Kaufmann (die 4 rechts oben); unbekannt ist, ob er die Wahrheit kennt (das Zeichen [irrelevantes Material - Zeichen fehlt] fehlt unter den Zah- len der Kenntnisse und des Standes); unbekannt, ob er verschwie- gen ist (die Zahlen sind nicht mit " " eingeschlossen); er ist re- formirt (das Komma hinter dem Namen), und ist ehrlich (das [irrelevantes Material - Zeichen fehlt] unter dem Namen).
So viel möge genügen zur Kenntniß der polizeilichen Gau- nerei, welche schon zweihundert Jahre lang in Frankreich ihr Wesen getrieben hat, zur Warnung für den deutschen Polizeimann, auf daß er nicht in Versuchung falle, zur Witzigung für Hoch und Niedrig und vor allem zur Würdigung der jetzt ganz besonders den modernen Erscheinungen gegenüber mächtiger als je sich gel- tend machenden tiefen Wahrheit und Warnung des Apostels: Metis umas exapatese kata medena tropon oti ean me elthe e apostasia proton, kai apokaluphthe o anthropos tes amar- tias, o uios tes apoleias.
Sechstes Kapitel. C.Der Jdiotismus der Gaunerzinken.
Während man in der geheimen Polizeischrift die streng abso- lute Redaction der stark verfärbt in das Volk gedrungenen kabba- listischen Typen zu einem geheimnißvollen System erblickt, dessen Absolutismus um so perfider erscheint, je populärer der Grundstoff an sich in den allgemeinen Typen geworden war: so erkennt man in den vom Gaunerthum zu seinen Typen gewählten Gaunerzinken
Haar (unter n ſteht das Zeichen [irrelevantes Material – Zeichen fehlt]); iſt Holländer (die 5 nach dem n in der Zahl 55); der Grad ſeiner Einſicht iſt unbe- kannt (die 1 im Zähler); iſt leichtſinnig (die 3 im Zähler); ver- liebt (die 4 im Zähler); reich (die 6 im Zähler); ſchief gewachſen (die 6 im Nenner); ſchön von Geſicht (die 9 im Nenner); von freundlicher Miene (die 3 im Nenner); hat Wechſelgeſchäfte (die 7 im Nenner); verſteht die Rechtsgelehrſamkeit (die 2 rechts oben); macht aber den Kaufmann (die 4 rechts oben); unbekannt iſt, ob er die Wahrheit kennt (das Zeichen [irrelevantes Material – Zeichen fehlt] fehlt unter den Zah- len der Kenntniſſe und des Standes); unbekannt, ob er verſchwie- gen iſt (die Zahlen ſind nicht mit „ „ eingeſchloſſen); er iſt re- formirt (das Komma hinter dem Namen), und iſt ehrlich (das [irrelevantes Material – Zeichen fehlt] unter dem Namen).
So viel möge genügen zur Kenntniß der polizeilichen Gau- nerei, welche ſchon zweihundert Jahre lang in Frankreich ihr Weſen getrieben hat, zur Warnung für den deutſchen Polizeimann, auf daß er nicht in Verſuchung falle, zur Witzigung für Hoch und Niedrig und vor allem zur Würdigung der jetzt ganz beſonders den modernen Erſcheinungen gegenüber mächtiger als je ſich gel- tend machenden tiefen Wahrheit und Warnung des Apoſtels: Μήτις ὑμᾶς ἐξαπατήσῃ κατὰ μηδένα τρόπον ὅτι ἐὰν μὴ ἐλϑῃ ἡ ἀποστασία πρῶτον, καὶ ἀποκαλυφϑῇ ὁ ἄνϑρωπος τῆς ἁμαρ- τίας, ὁ υἱὸς τῆς ἀπωλείας.
Sechstes Kapitel. C.Der Jdiotismus der Gaunerzinken.
Während man in der geheimen Polizeiſchrift die ſtreng abſo- lute Redaction der ſtark verfärbt in das Volk gedrungenen kabba- liſtiſchen Typen zu einem geheimnißvollen Syſtem erblickt, deſſen Abſolutismus um ſo perfider erſcheint, je populärer der Grundſtoff an ſich in den allgemeinen Typen geworden war: ſo erkennt man in den vom Gaunerthum zu ſeinen Typen gewählten Gaunerzinken
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Haar (unter n ſteht das Zeichen _ ); iſt Holländer (die 5
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(die 6 im Nenner); ſchön von Geſicht (die 9 im Nenner); von
freundlicher Miene (die 3 im Nenner); hat Wechſelgeſchäfte (die
7 im Nenner); verſteht die Rechtsgelehrſamkeit (die 2 rechts oben);
macht aber den Kaufmann (die 4 rechts oben); unbekannt iſt, ob
er die Wahrheit kennt (das Zeichen _ fehlt unter den Zah-
len der Kenntniſſe und des Standes); unbekannt, ob er verſchwie-
gen iſt (die Zahlen ſind nicht mit „ „ eingeſchloſſen); er iſt re-
formirt (das Komma hinter dem Namen), und iſt ehrlich (das
_ unter dem Namen).
So viel möge genügen zur Kenntniß der polizeilichen Gau-
nerei, welche ſchon zweihundert Jahre lang in Frankreich ihr Weſen
getrieben hat, zur Warnung für den deutſchen Polizeimann, auf
daß er nicht in Verſuchung falle, zur Witzigung für Hoch und
Niedrig und vor allem zur Würdigung der jetzt ganz beſonders
den modernen Erſcheinungen gegenüber mächtiger als je ſich gel-
tend machenden tiefen Wahrheit und Warnung des Apoſtels:
Μήτις ὑμᾶς ἐξαπατήσῃ κατὰ μηδένα τρόπον ὅτι ἐὰν μὴ ἐλϑῃ
ἡ ἀποστασία πρῶτον, καὶ ἀποκαλυφϑῇ ὁ ἄνϑρωπος τῆς ἁμαρ-
τίας, ὁ υἱὸς τῆς ἀπωλείας.
Sechstes Kapitel.
C. Der Jdiotismus der Gaunerzinken.
Während man in der geheimen Polizeiſchrift die ſtreng abſo-
lute Redaction der ſtark verfärbt in das Volk gedrungenen kabba-
liſtiſchen Typen zu einem geheimnißvollen Syſtem erblickt, deſſen
Abſolutismus um ſo perfider erſcheint, je populärer der Grundſtoff
an ſich in den allgemeinen Typen geworden war: ſo erkennt man
in den vom Gaunerthum zu ſeinen Typen gewählten Gaunerzinken
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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/46>, abgerufen am 21.11.2024.
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