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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.

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Vom Vortrage.
über steht, in welchem Falle man sie aushalten muß. DieseTab. VI.
Art Noten sind gemeiniglich die Achttheile und Viertheile in ge-
mäßigter und langsamer Zeit-Maasse, und müssen nicht unkräf-
tig, sondern mit einem Feuer und gantz gelinden Stosse gespielt
werden.

§. 23.

Die kurtzen Noten nach vorgegangenen Puncten
werden allezeit kürtzer abgefertiget als ihre Schreib-Art erfordert,
folglich ist es ein Ueberfluß diese kurtze Noten mit Puncten oder
Strichen zu bezeichnen. Bey Fig. VII. sehen wir ihren Ausdruck.
Zuweilen erfordert die Eintheilung, daß man der Schreib-Art ge-
mäß verfährt (*). Die Puncte bey langen Noten, ingleichen
die bey kurtzen Noten in langsamer Zeit-Maasse und auch ein-
tzeln
werden insgemein gehalten. Kommen aber, zumahl in
geschwindem Tempo, viele hintereinander vor, so werden sie oft
nicht gehalten, ohngeacht die Schreib-Art es erfordert. Es ist
also wegen dieser Veränderung am besten, daß man alles gehö-
rig andeutet, widrigenfalls kan man aus dem Jnhalte eines Stü-
ckes hierinnen vieles Licht bekommen. Die Puncte bey kurtzen
Noten, worauf ungleich kürtzere nachfolgen, werden ausgehalten
Fig. VIII.

§. 24.

Die erste Note von den bey Fig. IX. befindlichen
Figuren, weil sie geschleift werden, wird nicht zu kurtz abgefer-
tiget, wenn das Tempo gemäßigt oder langsam ist, weil sonst zu
viel Zeit-Raum übrig bleiben würde. Diese erste Note wird
durch einen gelinden Druck, aber ja nicht durch einen kurtzen
Stoß oder zu schnellen Ruck marquirt.

§. 25.

Bey langen Aushaltungen hat man die Freyheit,
die lange gebundene Note dann und wann wieder anzuschlagen
Fig. X.

§. 26.
P

Vom Vortrage.
uͤber ſteht, in welchem Falle man ſie aushalten muß. DieſeTab. VI.
Art Noten ſind gemeiniglich die Achttheile und Viertheile in ge-
maͤßigter und langſamer Zeit-Maaſſe, und muͤſſen nicht unkraͤf-
tig, ſondern mit einem Feuer und gantz gelinden Stoſſe geſpielt
werden.

§. 23.

Die kurtzen Noten nach vorgegangenen Puncten
werden allezeit kuͤrtzer abgefertiget als ihre Schreib-Art erfordert,
folglich iſt es ein Ueberfluß dieſe kurtze Noten mit Puncten oder
Strichen zu bezeichnen. Bey Fig. VII. ſehen wir ihren Ausdruck.
Zuweilen erfordert die Eintheilung, daß man der Schreib-Art ge-
maͤß verfaͤhrt (*). Die Puncte bey langen Noten, ingleichen
die bey kurtzen Noten in langſamer Zeit-Maaſſe und auch ein-
tzeln
werden insgemein gehalten. Kommen aber, zumahl in
geſchwindem Tempo, viele hintereinander vor, ſo werden ſie oft
nicht gehalten, ohngeacht die Schreib-Art es erfordert. Es iſt
alſo wegen dieſer Veraͤnderung am beſten, daß man alles gehoͤ-
rig andeutet, widrigenfalls kan man aus dem Jnhalte eines Stuͤ-
ckes hierinnen vieles Licht bekommen. Die Puncte bey kurtzen
Noten, worauf ungleich kuͤrtzere nachfolgen, werden ausgehalten
Fig. VIII.

§. 24.

Die erſte Note von den bey Fig. IX. befindlichen
Figuren, weil ſie geſchleift werden, wird nicht zu kurtz abgefer-
tiget, wenn das Tempo gemaͤßigt oder langſam iſt, weil ſonſt zu
viel Zeit-Raum uͤbrig bleiben wuͤrde. Dieſe erſte Note wird
durch einen gelinden Druck, aber ja nicht durch einen kurtzen
Stoß oder zu ſchnellen Ruck marquirt.

§. 25.

Bey langen Aushaltungen hat man die Freyheit,
die lange gebundene Note dann und wann wieder anzuſchlagen
Fig. X.

§. 26.
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[113/0121] Vom Vortrage. uͤber ſteht, in welchem Falle man ſie aushalten muß. Dieſe Art Noten ſind gemeiniglich die Achttheile und Viertheile in ge- maͤßigter und langſamer Zeit-Maaſſe, und muͤſſen nicht unkraͤf- tig, ſondern mit einem Feuer und gantz gelinden Stoſſe geſpielt werden. Tab. VI. §. 23. Die kurtzen Noten nach vorgegangenen Puncten werden allezeit kuͤrtzer abgefertiget als ihre Schreib-Art erfordert, folglich iſt es ein Ueberfluß dieſe kurtze Noten mit Puncten oder Strichen zu bezeichnen. Bey Fig. VII. ſehen wir ihren Ausdruck. Zuweilen erfordert die Eintheilung, daß man der Schreib-Art ge- maͤß verfaͤhrt (*). Die Puncte bey langen Noten, ingleichen die bey kurtzen Noten in langſamer Zeit-Maaſſe und auch ein- tzeln werden insgemein gehalten. Kommen aber, zumahl in geſchwindem Tempo, viele hintereinander vor, ſo werden ſie oft nicht gehalten, ohngeacht die Schreib-Art es erfordert. Es iſt alſo wegen dieſer Veraͤnderung am beſten, daß man alles gehoͤ- rig andeutet, widrigenfalls kan man aus dem Jnhalte eines Stuͤ- ckes hierinnen vieles Licht bekommen. Die Puncte bey kurtzen Noten, worauf ungleich kuͤrtzere nachfolgen, werden ausgehalten Fig. VIII. §. 24. Die erſte Note von den bey Fig. IX. befindlichen Figuren, weil ſie geſchleift werden, wird nicht zu kurtz abgefer- tiget, wenn das Tempo gemaͤßigt oder langſam iſt, weil ſonſt zu viel Zeit-Raum uͤbrig bleiben wuͤrde. Dieſe erſte Note wird durch einen gelinden Druck, aber ja nicht durch einen kurtzen Stoß oder zu ſchnellen Ruck marquirt. §. 25. Bey langen Aushaltungen hat man die Freyheit, die lange gebundene Note dann und wann wieder anzuſchlagen Fig. X. §. 26. P

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Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/121>, abgerufen am 23.11.2024.