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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.

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Das erste Hauptstück.
öfter erfahren, daß gemeiniglich der Daumen und der zweyte Fin-
ger an der lincken Hand am meisten an den Oertern gebraucht
wird, allwo man in der rechten Hand den zweyten und dritten
Finger einsetzt.

§. 69.

Bey Anschlagung der Tertien mercke man, daß sie
mit denjenigen Fingern gegriffen werden, welche wir bey denen
Tab. I.unter Fig. XLII. bezeichneten vielen Exempeln finden; man siehet
hier ebenfalls auf das vorhergehende und folgende; der Daumen
bleibt von den halben Tönen weg, desgleichen der kleine Finger;
beyde können blos die Erlaubniß bekommen, auf solche halbe
Töne gesetzt zu werden, wenn ein vorhergegangener oder nach-
folgender Sprung dieses nothwendig macht. Jch habe deswegen
Tab. II.vielerley Exempel hierbey angeführt, weil oft viele Tertien hin-
ter einander vorzukommen pflegen, um die hierzu nöthige Abwech-
selung der Finger deutlich zu zeigen. Der kleine Finger kan auch
auf dem halben Tone seyn, wenn der andere zugleich mit anschla-
gende Finger auch auf selbigem ist. Aus dieser Ursache ist die
Applicatur der rechten Hand in dem bey (a) Tab. II. angeführten
Exempel nicht so gut als die bey (b) und die für die lincke Hand
bey (c). Dieser kleine Finger wird ebenfalls so wenig fortgesetzt,
als durch einen andern abgelößt (d), sondern er kömmt nur im-
mer einmahl und zwar in den äussersten Tönen (e) vor, es sey
denn, wenn eine oder mehrere Noten zwischen die Tertien kom-
men, wie bey (f) zu sehen ist. Ferner mercke man aus dem drit-
ten und folgenden Exempeln bey Fig. XLII. daß einerley Töne
mit denselben Fingern genommen werden. Bey vielen hinter
einander vorkommenden Tertien auf die Art wie die beyden Exem-
pel
(g) ausweisen, setzt man bey geschwinder Zeitmaasse lieber
mit den Fingern fort, indem alsdenn das Abwechseln schwerer
fällt. Uebrigens sehen wir, daß allerley Setzung von Fingern

bey

Das erſte Hauptſtuͤck.
oͤfter erfahren, daß gemeiniglich der Daumen und der zweyte Fin-
ger an der lincken Hand am meiſten an den Oertern gebraucht
wird, allwo man in der rechten Hand den zweyten und dritten
Finger einſetzt.

§. 69.

Bey Anſchlagung der Tertien mercke man, daß ſie
mit denjenigen Fingern gegriffen werden, welche wir bey denen
Tab. I.unter Fig. XLII. bezeichneten vielen Exempeln finden; man ſiehet
hier ebenfalls auf das vorhergehende und folgende; der Daumen
bleibt von den halben Toͤnen weg, desgleichen der kleine Finger;
beyde koͤnnen blos die Erlaubniß bekommen, auf ſolche halbe
Toͤne geſetzt zu werden, wenn ein vorhergegangener oder nach-
folgender Sprung dieſes nothwendig macht. Jch habe deswegen
Tab. II.vielerley Exempel hierbey angefuͤhrt, weil oft viele Tertien hin-
ter einander vorzukommen pflegen, um die hierzu noͤthige Abwech-
ſelung der Finger deutlich zu zeigen. Der kleine Finger kan auch
auf dem halben Tone ſeyn, wenn der andere zugleich mit anſchla-
gende Finger auch auf ſelbigem iſt. Aus dieſer Urſache iſt die
Applicatur der rechten Hand in dem bey (a) Tab. II. angefuͤhrten
Exempel nicht ſo gut als die bey (b) und die fuͤr die lincke Hand
bey (c). Dieſer kleine Finger wird ebenfalls ſo wenig fortgeſetzt,
als durch einen andern abgeloͤßt (d), ſondern er koͤmmt nur im-
mer einmahl und zwar in den aͤuſſerſten Toͤnen (e) vor, es ſey
denn, wenn eine oder mehrere Noten zwiſchen die Tertien kom-
men, wie bey (f) zu ſehen iſt. Ferner mercke man aus dem drit-
ten und folgenden Exempeln bey Fig. XLII. daß einerley Toͤne
mit denſelben Fingern genommen werden. Bey vielen hinter
einander vorkommenden Tertien auf die Art wie die beyden Exem-
pel
(g) ausweiſen, ſetzt man bey geſchwinder Zeitmaaſſe lieber
mit den Fingern fort, indem alsdenn das Abwechſeln ſchwerer
faͤllt. Uebrigens ſehen wir, daß allerley Setzung von Fingern

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[32/0040] Das erſte Hauptſtuͤck. oͤfter erfahren, daß gemeiniglich der Daumen und der zweyte Fin- ger an der lincken Hand am meiſten an den Oertern gebraucht wird, allwo man in der rechten Hand den zweyten und dritten Finger einſetzt. §. 69. Bey Anſchlagung der Tertien mercke man, daß ſie mit denjenigen Fingern gegriffen werden, welche wir bey denen unter Fig. XLII. bezeichneten vielen Exempeln finden; man ſiehet hier ebenfalls auf das vorhergehende und folgende; der Daumen bleibt von den halben Toͤnen weg, desgleichen der kleine Finger; beyde koͤnnen blos die Erlaubniß bekommen, auf ſolche halbe Toͤne geſetzt zu werden, wenn ein vorhergegangener oder nach- folgender Sprung dieſes nothwendig macht. Jch habe deswegen vielerley Exempel hierbey angefuͤhrt, weil oft viele Tertien hin- ter einander vorzukommen pflegen, um die hierzu noͤthige Abwech- ſelung der Finger deutlich zu zeigen. Der kleine Finger kan auch auf dem halben Tone ſeyn, wenn der andere zugleich mit anſchla- gende Finger auch auf ſelbigem iſt. Aus dieſer Urſache iſt die Applicatur der rechten Hand in dem bey (a) Tab. II. angefuͤhrten Exempel nicht ſo gut als die bey (b) und die fuͤr die lincke Hand bey (c). Dieſer kleine Finger wird ebenfalls ſo wenig fortgeſetzt, als durch einen andern abgeloͤßt (d), ſondern er koͤmmt nur im- mer einmahl und zwar in den aͤuſſerſten Toͤnen (e) vor, es ſey denn, wenn eine oder mehrere Noten zwiſchen die Tertien kom- men, wie bey (f) zu ſehen iſt. Ferner mercke man aus dem drit- ten und folgenden Exempeln bey Fig. XLII. daß einerley Toͤne mit denſelben Fingern genommen werden. Bey vielen hinter einander vorkommenden Tertien auf die Art wie die beyden Exem- pel (g) ausweiſen, ſetzt man bey geſchwinder Zeitmaaſſe lieber mit den Fingern fort, indem alsdenn das Abwechſeln ſchwerer faͤllt. Uebrigens ſehen wir, daß allerley Setzung von Fingern bey Tab. I. Tab. II.

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Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/40>, abgerufen am 23.11.2024.