Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.Vorrede. stehen können, und das beschwerliche Aufsuchen inden Tabellen wegfallen möge. Der vornehmste In- halt dieser Anleitung, wodurch sie sich von allen noch bisher bekannten Generalbaßlehrbüchern un- terscheidet, betrift das feine Accompagnement. Die Anmerkungen über das letztere sind nicht aus blosser Speculation entstanden, sondern die Erfah- rung hat sie hervorgebracht und das Wahre, wel- ches sie enthalten, bestätiget. Eine Erfahrung, welcher, ohne Ruhmredigkeit zu sagen, sich vielleicht noch niemand rühmen kann, weil sie aus einer viel- jährigen Bearbeitung des guten Geschmacks, bey einer musicalischen Ausführung, welche nicht besser seyn kann, erwachsen ist. Ich habe die Exempel auf einem System vor- an
Vorrede. ſtehen können, und das beſchwerliche Aufſuchen inden Tabellen wegfallen möge. Der vornehmſte In- halt dieſer Anleitung, wodurch ſie ſich von allen noch bisher bekannten Generalbaßlehrbüchern un- terſcheidet, betrift das feine Accompagnement. Die Anmerkungen über das letztere ſind nicht aus bloſſer Speculation entſtanden, ſondern die Erfah- rung hat ſie hervorgebracht und das Wahre, wel- ches ſie enthalten, beſtätiget. Eine Erfahrung, welcher, ohne Ruhmredigkeit zu ſagen, ſich vielleicht noch niemand rühmen kann, weil ſie aus einer viel- jährigen Bearbeitung des guten Geſchmacks, bey einer muſicaliſchen Ausführung, welche nicht beſſer ſeyn kann, erwachſen iſt. Ich habe die Exempel auf einem Syſtem vor- an
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Vorrede.
ſtehen können, und das beſchwerliche Aufſuchen in
den Tabellen wegfallen möge. Der vornehmſte In-
halt dieſer Anleitung, wodurch ſie ſich von allen
noch bisher bekannten Generalbaßlehrbüchern un-
terſcheidet, betrift das feine Accompagnement.
Die Anmerkungen über das letztere ſind nicht aus
bloſſer Speculation entſtanden, ſondern die Erfah-
rung hat ſie hervorgebracht und das Wahre, wel-
ches ſie enthalten, beſtätiget. Eine Erfahrung,
welcher, ohne Ruhmredigkeit zu ſagen, ſich vielleicht
noch niemand rühmen kann, weil ſie aus einer viel-
jährigen Bearbeitung des guten Geſchmacks, bey
einer muſicaliſchen Ausführung, welche nicht beſſer
ſeyn kann, erwachſen iſt.
Ich habe die Exempel auf einem Syſtem vor-
bilden müſſen, damit dieſes Werk nicht zu weit-
läuftig und zu koſtbar werden möchte: man muß
alſo bey dieſen Exempeln hauptſächlich auf die
Urſache ſehen, warum ſie angeführet ſind, und ſich
an die vorgeſchriebene Höhe und Tiefe nicht binden,
weil wegen der Lagen auſſerdem das nöthige allezeit
an
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