Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.let ist, wenn man auf der See in einem Ungewit- Das erste, was mir von dieser Materie vorkam, Gleichwie man sich nun zu allen diesen Erfin- wer-
let iſt, wenn man auf der See in einem Ungewit- Das erſte, was mir von dieſer Materie vorkam, Gleichwie man ſich nun zu allen dieſen Erfin- wer-
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let iſt, wenn man auf der See in einem Ungewit-
ter Schifbruch leidet, und ebenmaͤßig, wenn man
nur uͤber einen breiten und ſchnellen Strom ſchwim-
men will. Auch diejenigen, welche im ſchwimmen
Meiſter ſind, haben desfals nicht weniger Gefahr
zu beſorgen. Jch machte alſo daraus den Schluß,
daß man durchaus zu den Kraͤften des Verſtandes
ſeine Zuflucht nehmen, und einige Vortheile ſuchen,
muͤßte, welche eine reife Ueberlegung an die Hand
geben koͤnte, es moͤchte nun ſeyn, daß ich dieſelbe
entweder ſelbſt erfaͤnde, oder auch nur mich derje-
nigen Entdeckungen bediente, die ſo wol von den
Neuern als Alten gemacht worden.
Das erſte, was mir von dieſer Materie vorkam,
findet ſich in einem kleinen Buche, worinnen der
Verfaſſer eine Beſchreibung giebt, nicht allein von
einer Glockenfoͤrmigen Machine, um unter Waſ-
ſer gehen zu koͤnnen, ſondern auch von einem Guͤr-
tel und Bein-Kleidern, entweder zum ſchwimmen,
oder auf der Oberflaͤche des Waſſers zu bleiben. Es
iſt auch nicht gar lange, daß ein Franzos, welcher
jedoch ohne Zweifel dieſe Erfindung aus gedachtem
deutſchen Buche entlehnet, vermittelſt dergleichen
Bein-Kleidern zu Paris uͤber die Seine ſpatzieret
iſt, und den franzoͤſiſchen Hof glauben gemacht, als
waͤre er ſelbſt der Urheber von dieſer Entdeckung.
Gleichwie man ſich nun zu allen dieſen Erfin-
dungen des Leders bedienet, ſo faͤhret die Luft gar
leicht durch die poros heraus, und eben ſo leicht
koͤnnen die Machinen von einer Kugel zur Zeit des
Krieges, oder auch durch andere Zufaͤlle, verletzet
wer-
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