Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.men Personen ihre, welche oft aus Neugierde zu Alles dieses ist so bewandt, daß bloß eine vor- Anjetzo komme ich wieder auf die Kunst zu Der Anblick von dieser Ueberströmung erweckte Per-
men Perſonen ihre, welche oft aus Neugierde zu Alles dieſes iſt ſo bewandt, daß bloß eine vor- Anjetzo komme ich wieder auf die Kunſt zu Der Anblick von dieſer Ueberſtroͤmung erweckte Per-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0032" n="28[26]"/> men Perſonen ihre, welche oft aus Neugierde zu<lb/> mir kamen, mit anzuhoͤren, wie meine Toͤchter <hi rendition="#aq">rai-<lb/> ſonirt</hi>en, und die ihnen aufgegebenen Fragen beant-<lb/> worteten. Nach dieſer Probe, welche ſo gluͤcklich<lb/> ablief, wolte mir niemand mehr wiederſprechen,<lb/> wie ich denn mich dreiſt erklaͤrte, daß ich zwoͤlf<lb/> Bauer-Kinder beiderley Geſchlechts zu unterwei-<lb/> ſen, wol auf mich nehmen, und mich dabei verpflich-<lb/> ten wolte, ſelbige nach ihrem 15ten Jahre in den<lb/> Stand zuſetzen, daß ſie auf alles, was Studenten,<lb/> wenn ſie von Uniuerſitaͤten ziehen, wiſſen, oder wiſ-<lb/> ſen ſolten, Antwort geben koͤnte.</p><lb/> <p>Alles dieſes iſt ſo bewandt, daß bloß eine vor-<lb/> gefaßte Meinung es unglaublich machen kan.</p><lb/> <p>Anjetzo komme ich wieder auf die Kunſt zu<lb/> ſchwimmen, welche ich damals auf Veranlaſſung<lb/> des ſtarken Austretens der Oder, welches vielen<lb/> Menſchen das Leben koſtete, zur Vollkommenheit<lb/> brachte, immaſſen ich eben dadurch bewogen ward,<lb/> die letzte Hand ans Werk zulegen. Jch war um<lb/> ſo mehr verſichert, daß dieſe <hi rendition="#aq">Methode</hi> einen gluͤck-<lb/> lichen Erfolg haben wuͤrde, als es mir in einer weit<lb/> wichtigern Sache, da ich nemlich der Jugend in<lb/> ſo wenig Zeit, auch ohne viele Muͤhe, und Arbeit,<lb/> die Wiſſenſchaften beigebracht, gelungen war.</p><lb/> <p>Der Anblick von dieſer Ueberſtroͤmung erweckte<lb/> bei mir das Andenken vieler anderen Waſſer-Flu-<lb/> ten und Ungluͤcks-Faͤlle, die ſich auf dem Meer be-<lb/> geben. Jch hatte unter andern in den Zeitungen<lb/> geleſen, daß zwei Schiffe aus dem Texel nach<lb/> Oſtindien abgegangen, deren <hi rendition="#aq">Equipage</hi> in 800.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Per-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [28[26]/0032]
men Perſonen ihre, welche oft aus Neugierde zu
mir kamen, mit anzuhoͤren, wie meine Toͤchter rai-
ſonirten, und die ihnen aufgegebenen Fragen beant-
worteten. Nach dieſer Probe, welche ſo gluͤcklich
ablief, wolte mir niemand mehr wiederſprechen,
wie ich denn mich dreiſt erklaͤrte, daß ich zwoͤlf
Bauer-Kinder beiderley Geſchlechts zu unterwei-
ſen, wol auf mich nehmen, und mich dabei verpflich-
ten wolte, ſelbige nach ihrem 15ten Jahre in den
Stand zuſetzen, daß ſie auf alles, was Studenten,
wenn ſie von Uniuerſitaͤten ziehen, wiſſen, oder wiſ-
ſen ſolten, Antwort geben koͤnte.
Alles dieſes iſt ſo bewandt, daß bloß eine vor-
gefaßte Meinung es unglaublich machen kan.
Anjetzo komme ich wieder auf die Kunſt zu
ſchwimmen, welche ich damals auf Veranlaſſung
des ſtarken Austretens der Oder, welches vielen
Menſchen das Leben koſtete, zur Vollkommenheit
brachte, immaſſen ich eben dadurch bewogen ward,
die letzte Hand ans Werk zulegen. Jch war um
ſo mehr verſichert, daß dieſe Methode einen gluͤck-
lichen Erfolg haben wuͤrde, als es mir in einer weit
wichtigern Sache, da ich nemlich der Jugend in
ſo wenig Zeit, auch ohne viele Muͤhe, und Arbeit,
die Wiſſenſchaften beigebracht, gelungen war.
Der Anblick von dieſer Ueberſtroͤmung erweckte
bei mir das Andenken vieler anderen Waſſer-Flu-
ten und Ungluͤcks-Faͤlle, die ſich auf dem Meer be-
geben. Jch hatte unter andern in den Zeitungen
geleſen, daß zwei Schiffe aus dem Texel nach
Oſtindien abgegangen, deren Equipage in 800.
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