Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.te Anzahl Bouteillen, die mit Wein angefüllt, sich Es mag sich nun mit dieser Begebenheit verhal- Al-
te Anzahl Bouteillen, die mit Wein angefuͤllt, ſich Es mag ſich nun mit dieſer Begebenheit verhal- Al-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0044" n="40[38]"/> te Anzahl <hi rendition="#aq">Bouteillen,</hi> die mit Wein angefuͤllt, ſich<lb/> aufzupacken. Der Spanier, |welcher mit dieſem<lb/> Gaſconier um die Wette ſchwimmen ſolte, frug<lb/> ihn, was er im Waſſer mit den vielen <hi rendition="#aq">Bouteillen</hi><lb/> machen wolte. Der Gaſconier antwortete: wir<lb/> haben eine groſſe Reiſe zu thun, und wir werden<lb/> wol nicht ſo bald an Land kommen, daher iſt es<lb/> gut, einige Proviſion mit zu nehmen, damit man<lb/> unterwegens ein mal trinken, und dadurch die ab-<lb/> gegangenen Kraͤfte wieder erſetzen, koͤnne. Dieſe<lb/> Antwort machte den Spanier ſo ſtutzig, daß er es<lb/> ſich nicht unterfangen wolte, dem Gaſconier den<lb/> Sieg ſtreitig zu machen, ſondern bange ward, er<lb/> moͤchte auf der langen Reiſe das Leben einbuͤſſen.</p><lb/> <p>Es mag ſich nun mit dieſer Begebenheit verhal-<lb/> ten, wie es wolle, ſo getraue ich mir doch ohne <hi rendition="#aq">Ga-<lb/> ſconade</hi> zu behaupten, daß, wenn ich in derglei-<lb/> chen Faͤllen die Freiheit haͤtte, eine gute Anzahl<lb/><hi rendition="#aq">Bouteill</hi>en zu mir zunehmen, ich allemahl, auch<lb/> ohne Kuͤraß, gewinnen wuͤrde. Denn ſo darf man<lb/> nur, in dem man ſich ins Waſſer laͤſt, die <hi rendition="#aq">Bou-<lb/> teill</hi>en ausleeren, und ſich derſelben, nach dem ſie<lb/> wohl zugepfropft, wie der Blaſen bedienen. Auch<lb/> die Jndianer, wenn ſie Stroͤme <hi rendition="#aq">paſſir</hi>en wollen,<lb/> brauchen dazu groſſe irdene Toͤpfe, indem ſie ſich<lb/> an dieſelbe feſt binden, ihre Kleider aber hinein le-<lb/> gen, und ſo dann ſchwimmend uͤberſetzen. Alle<lb/><hi rendition="#aq">Materie,</hi> die locker iſt, oder Hoͤhlungen hat, kan<lb/> eben die Wirkung thun. Gleichwohl aber muß<lb/> man geſtehen, daß die Korkrinde in dieſem Stuͤcke,<lb/> vor allen andern Coͤrpern, die uns bekant ſind, den<lb/> Vorzug verdiene.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Al-</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [40[38]/0044]
te Anzahl Bouteillen, die mit Wein angefuͤllt, ſich
aufzupacken. Der Spanier, |welcher mit dieſem
Gaſconier um die Wette ſchwimmen ſolte, frug
ihn, was er im Waſſer mit den vielen Bouteillen
machen wolte. Der Gaſconier antwortete: wir
haben eine groſſe Reiſe zu thun, und wir werden
wol nicht ſo bald an Land kommen, daher iſt es
gut, einige Proviſion mit zu nehmen, damit man
unterwegens ein mal trinken, und dadurch die ab-
gegangenen Kraͤfte wieder erſetzen, koͤnne. Dieſe
Antwort machte den Spanier ſo ſtutzig, daß er es
ſich nicht unterfangen wolte, dem Gaſconier den
Sieg ſtreitig zu machen, ſondern bange ward, er
moͤchte auf der langen Reiſe das Leben einbuͤſſen.
Es mag ſich nun mit dieſer Begebenheit verhal-
ten, wie es wolle, ſo getraue ich mir doch ohne Ga-
ſconade zu behaupten, daß, wenn ich in derglei-
chen Faͤllen die Freiheit haͤtte, eine gute Anzahl
Bouteillen zu mir zunehmen, ich allemahl, auch
ohne Kuͤraß, gewinnen wuͤrde. Denn ſo darf man
nur, in dem man ſich ins Waſſer laͤſt, die Bou-
teillen ausleeren, und ſich derſelben, nach dem ſie
wohl zugepfropft, wie der Blaſen bedienen. Auch
die Jndianer, wenn ſie Stroͤme paſſiren wollen,
brauchen dazu groſſe irdene Toͤpfe, indem ſie ſich
an dieſelbe feſt binden, ihre Kleider aber hinein le-
gen, und ſo dann ſchwimmend uͤberſetzen. Alle
Materie, die locker iſt, oder Hoͤhlungen hat, kan
eben die Wirkung thun. Gleichwohl aber muß
man geſtehen, daß die Korkrinde in dieſem Stuͤcke,
vor allen andern Coͤrpern, die uns bekant ſind, den
Vorzug verdiene.
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