dass die Bauchplatten hier in den geschlossenen Theil hineingehen und die Seiten- wand bilden. Sie reichen bis zum Knopf der Rückensaite. Wolff schon hat ihnen den passenden Namen Bauchplatten (Laminae abdominales) *) gegeben, al- lein Pander hat diese Benennung mit dem Ausdrucke Bauchfalten (Plicae abdo- minales) vertauscht, und setzt ihre Entstehung an den Schluss des zweiten Tages. Allerdings krümmen sie sich um diese Zeit nach unten, und bilden dadurch eine Faltung in der Keimhaut, allein es ist keinem Zweifel unterworfen, dass sie schon viel früher in der Ebene der Keimhaut kenntlich sind, und sobald der vordere Theil des Embryo von unten umschlossen ist, zeigen Queerschnitte desselben, dass die Seitenwände aus zwei ansehnlich dicken Platten gebildet werden. Sie sind also im Vorderende schon am Anfang des zweiten Tages, weiter nach hinten etwas später kenntlich, ja im Grunde schon am Ende des ersten Tages angelegt, aber noch nicht von der übrigen Keimhaut abgegrenzt. (§. 1. s.)
h. Kopf- kappe.
Um die Schliessung des andern Leibesendes genauer zu beschreiben, keh- ren wir zum Ende des ersten Tages zurück, und erinnern nur, dass die Rücken- saite oder der Stamm der Wirbelsäule am vordersten Ende sich nach unten ge- krümmt hatte, und die Umbeugung des Keimblattes eine ganz kurze Strecke sich hinter den Knopf der Rückeusaite zog (§. 1. o. Fig. III.). Mit dem Beginnen des zweiten Tages rückt diese Umbeugung immer weiter nach hinten, und so wird denn der Embryo immer weiter von unten geschlossen und bekommt in seinem vordern Ende eine stets wachsende, vom Schleimblatte ausgekleidete Höhle. (Fig. IV.)
Zugleich muss der Theil der Keimhaut, welcher von der Umbeugung nach vorn verläuft, um in die übrige Fläche der Keimhaut überzugehen, das Vorder- ende des Kopfes verdecken, wenn man es von unten betrachten will. Wir nen- nen diesen Theil die Kopfkappe (Fig. IV. p r). Es wird aus der Darstellung so- wohl als aus der Ansicht der Abbildung allgemein verständlich seyn, dass die Kopfkappe nichts Selbstständiges, sondern ein unmittelbarer Theil der Keim- haut ist.
i. Erste Trennung der Blätter.
Sobald mit dem Ende des ersten Tages die Anlage der Kopfkappe entsteht, wird in ihr auch schon eine Trennung der Blätter der Keimhaut angedeutet. In der ersten Hälfte des zweiten Tages geht diese Trennung rasch vorwärts, so dass um die Mitte desselben das obere oder seröse, im Umschlage also das vordere, Blatt um eine halbe Linie vom Schleimblatte absteht. Die Trennung verliert sich auch
*) Da sie aber die ganze Länge der untern Fläche einnehmen, was Wolff nicht erkannte, so sollte man sie lateinisch Laminae ventrales nennen.
daſs die Bauchplatten hier in den geschlossenen Theil hineingehen und die Seiten- wand bilden. Sie reichen bis zum Knopf der Rückensaite. Wolff schon hat ihnen den passenden Namen Bauchplatten (Laminae abdominales) *) gegeben, al- lein Pander hat diese Benennung mit dem Ausdrucke Bauchfalten (Plicae abdo- minales) vertauscht, und setzt ihre Entstehung an den Schluſs des zweiten Tages. Allerdings krümmen sie sich um diese Zeit nach unten, und bilden dadurch eine Faltung in der Keimhaut, allein es ist keinem Zweifel unterworfen, daſs sie schon viel früher in der Ebene der Keimhaut kenntlich sind, und sobald der vordere Theil des Embryo von unten umschlossen ist, zeigen Queerschnitte desselben, daſs die Seitenwände aus zwei ansehnlich dicken Platten gebildet werden. Sie sind also im Vorderende schon am Anfang des zweiten Tages, weiter nach hinten etwas später kenntlich, ja im Grunde schon am Ende des ersten Tages angelegt, aber noch nicht von der übrigen Keimhaut abgegrenzt. (§. 1. s.)
h. Kopf- kappe.
Um die Schlieſsung des andern Leibesendes genauer zu beschreiben, keh- ren wir zum Ende des ersten Tages zurück, und erinnern nur, daſs die Rücken- saite oder der Stamm der Wirbelsäule am vordersten Ende sich nach unten ge- krümmt hatte, und die Umbeugung des Keimblattes eine ganz kurze Strecke sich hinter den Knopf der Rückeusaite zog (§. 1. o. Fig. III.). Mit dem Beginnen des zweiten Tages rückt diese Umbeugung immer weiter nach hinten, und so wird denn der Embryo immer weiter von unten geschlossen und bekommt in seinem vordern Ende eine stets wachsende, vom Schleimblatte ausgekleidete Höhle. (Fig. IV.)
Zugleich muſs der Theil der Keimhaut, welcher von der Umbeugung nach vorn verläuft, um in die übrige Fläche der Keimhaut überzugehen, das Vorder- ende des Kopfes verdecken, wenn man es von unten betrachten will. Wir nen- nen diesen Theil die Kopfkappe (Fig. IV. p r). Es wird aus der Darstellung so- wohl als aus der Ansicht der Abbildung allgemein verständlich seyn, daſs die Kopfkappe nichts Selbstständiges, sondern ein unmittelbarer Theil der Keim- haut ist.
i. Erste Trennung der Blätter.
Sobald mit dem Ende des ersten Tages die Anlage der Kopfkappe entsteht, wird in ihr auch schon eine Trennung der Blätter der Keimhaut angedeutet. In der ersten Hälfte des zweiten Tages geht diese Trennung rasch vorwärts, so daſs um die Mitte desselben das obere oder seröse, im Umschlage also das vordere, Blatt um eine halbe Linie vom Schleimblatte absteht. Die Trennung verliert sich auch
*) Da sie aber die ganze Länge der untern Fläche einnehmen, was Wolff nicht erkannte, so sollte man sie lateinisch Laminae ventrales nennen.
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daſs die Bauchplatten hier in den geschlossenen Theil hineingehen und die Seiten-
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ihnen den passenden Namen Bauchplatten (Laminae abdominales) *) gegeben, al-
lein Pander hat diese Benennung mit dem Ausdrucke Bauchfalten (Plicae abdo-
minales) vertauscht, und setzt ihre Entstehung an den Schluſs des zweiten Tages.
Allerdings krümmen sie sich um diese Zeit nach unten, und bilden dadurch eine
Faltung in der Keimhaut, allein es ist keinem Zweifel unterworfen, daſs sie schon
viel früher in der Ebene der Keimhaut kenntlich sind, und sobald der vordere
Theil des Embryo von unten umschlossen ist, zeigen Queerschnitte desselben, daſs
die Seitenwände aus zwei ansehnlich dicken Platten gebildet werden. Sie sind also
im Vorderende schon am Anfang des zweiten Tages, weiter nach hinten etwas
später kenntlich, ja im Grunde schon am Ende des ersten Tages angelegt, aber
noch nicht von der übrigen Keimhaut abgegrenzt. (§. 1. s.)
Um die Schlieſsung des andern Leibesendes genauer zu beschreiben, keh-
ren wir zum Ende des ersten Tages zurück, und erinnern nur, daſs die Rücken-
saite oder der Stamm der Wirbelsäule am vordersten Ende sich nach unten ge-
krümmt hatte, und die Umbeugung des Keimblattes eine ganz kurze Strecke sich
hinter den Knopf der Rückeusaite zog (§. 1. o. Fig. III.). Mit dem Beginnen des
zweiten Tages rückt diese Umbeugung immer weiter nach hinten, und so wird
denn der Embryo immer weiter von unten geschlossen und bekommt in seinem
vordern Ende eine stets wachsende, vom Schleimblatte ausgekleidete Höhle.
(Fig. IV.)
Zugleich muſs der Theil der Keimhaut, welcher von der Umbeugung nach
vorn verläuft, um in die übrige Fläche der Keimhaut überzugehen, das Vorder-
ende des Kopfes verdecken, wenn man es von unten betrachten will. Wir nen-
nen diesen Theil die Kopfkappe (Fig. IV. p r). Es wird aus der Darstellung so-
wohl als aus der Ansicht der Abbildung allgemein verständlich seyn, daſs die
Kopfkappe nichts Selbstständiges, sondern ein unmittelbarer Theil der Keim-
haut ist.
Sobald mit dem Ende des ersten Tages die Anlage der Kopfkappe entsteht,
wird in ihr auch schon eine Trennung der Blätter der Keimhaut angedeutet. In
der ersten Hälfte des zweiten Tages geht diese Trennung rasch vorwärts, so daſs
um die Mitte desselben das obere oder seröse, im Umschlage also das vordere, Blatt
um eine halbe Linie vom Schleimblatte absteht. Die Trennung verliert sich auch
*) Da sie aber die ganze Länge der untern Fläche einnehmen, was Wolff nicht erkannte, so sollte
man sie lateinisch Laminae ventrales nennen.
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Baer, Karl Ernst von: Über Entwicklungsgeschichte der Thiere. Bd. 1. Königsberg, 1828, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baer_thiere_1828/56>, abgerufen am 16.07.2024.
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