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Bahr, Hermann: Das Phantom. Berlin, 1913.

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Fidelis (muß über ihr strenges Gesicht lachen). Hu! Nun
wieder ganz Froschmajestät!
Therese (durch die Türe links; tritt rasch ein).
Fidelis (eben noch lachend, durch Therese gestört, in jähen
Zorn geratend; man merkt, daß er jetzt jede Gelegenheit be-
nutzt, um zu schreien; sehr laut, sehr schnell).
Was ist denn?
Kann ich keinen Augenblick --? Wie oft soll ich noch --?
Ich habe tausendmal gesagt, daß man mir, wenn ich allein
sein will, nicht immer mit jedem Dreck kommt! Aber es
scheint, daß ich in meinem eigenen Hause nicht mehr --!
(Noch lauter.) Also was ist, was wollen Sie? (Indem er
mit der Faust zornig auf den Tisch schlägt, brüllend.)
Ant-
worten Sie doch, wenn man Sie fragt!
Therese (einknickend, zitternd, vor Angst stotternd). Es
ist nur, es ist nämlich, es ist --
Fidelis (in seinem gefährlich anwachsenden Jähzorn, brül-
lend).
Was ist? Schlottern Sie nicht so! Ich kann das
nicht leiden! (Indem er vom Sofa weg nach links geht, auf
Therese zu; in sinnloser Wut brüllend.)
Wissen Sie noch
immer nicht, daß ich --? (Bleibt dicht vor Therese plötzlich
stehen, hält ein, schließt die Augen, bläst vor sich hin und
sagt dann mit einem verächtlichen Blick auf Therese, ganz ruhig,
trocken.)
Wissen Sie noch immer nicht, daß ich ... zu-
weilen brülle? Sie müssen sich abgewöhnen, jedesmal
wieder von neuem darüber zu staunen. -- Was ist also?
Therese (die sich erst allmählich von ihrem Schrecken er-
holen muß und noch immer kaum sprechen kann).
Es ist je-
mand da.
Fidelis (ungeduldig, aber ruhig und vergnügt). Der Kaiser?
Der Rauchfangkehrer? Ein Dackel? Ein Gespenst? Wer?
Fidelis (muß uͤber ihr ſtrenges Geſicht lachen). Hu! Nun
wieder ganz Froſchmajeſtät!
Thereſe (durch die Tuͤre links; tritt raſch ein).
Fidelis (eben noch lachend, durch Thereſe geſtoͤrt, in jaͤhen
Zorn geratend; man merkt, daß er jetzt jede Gelegenheit be-
nutzt, um zu ſchreien; ſehr laut, ſehr ſchnell).
Was iſt denn?
Kann ich keinen Augenblick —? Wie oft ſoll ich noch —?
Ich habe tauſendmal geſagt, daß man mir, wenn ich allein
ſein will, nicht immer mit jedem Dreck kommt! Aber es
ſcheint, daß ich in meinem eigenen Hauſe nicht mehr —!
(Noch lauter.) Alſo was iſt, was wollen Sie? (Indem er
mit der Fauſt zornig auf den Tiſch ſchlaͤgt, bruͤllend.)
Ant-
worten Sie doch, wenn man Sie fragt!
Thereſe (einknickend, zitternd, vor Angſt ſtotternd). Es
iſt nur, es iſt nämlich, es iſt —
Fidelis (in ſeinem gefaͤhrlich anwachſenden Jaͤhzorn, bruͤl-
lend).
Was iſt? Schlottern Sie nicht ſo! Ich kann das
nicht leiden! (Indem er vom Sofa weg nach links geht, auf
Thereſe zu; in ſinnloſer Wut bruͤllend.)
Wiſſen Sie noch
immer nicht, daß ich —? (Bleibt dicht vor Thereſe ploͤtzlich
ſtehen, haͤlt ein, ſchließt die Augen, blaͤſt vor ſich hin und
ſagt dann mit einem veraͤchtlichen Blick auf Thereſe, ganz ruhig,
trocken.)
Wiſſen Sie noch immer nicht, daß ich ... zu-
weilen brülle? Sie müſſen ſich abgewöhnen, jedesmal
wieder von neuem darüber zu ſtaunen. — Was iſt alſo?
Thereſe (die ſich erſt allmaͤhlich von ihrem Schrecken er-
holen muß und noch immer kaum ſprechen kann).
Es iſt je-
mand da.
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[141/0150] Fidelis (muß uͤber ihr ſtrenges Geſicht lachen). Hu! Nun wieder ganz Froſchmajeſtät! Thereſe (durch die Tuͤre links; tritt raſch ein). Fidelis (eben noch lachend, durch Thereſe geſtoͤrt, in jaͤhen Zorn geratend; man merkt, daß er jetzt jede Gelegenheit be- nutzt, um zu ſchreien; ſehr laut, ſehr ſchnell). Was iſt denn? Kann ich keinen Augenblick —? Wie oft ſoll ich noch —? Ich habe tauſendmal geſagt, daß man mir, wenn ich allein ſein will, nicht immer mit jedem Dreck kommt! Aber es ſcheint, daß ich in meinem eigenen Hauſe nicht mehr —! (Noch lauter.) Alſo was iſt, was wollen Sie? (Indem er mit der Fauſt zornig auf den Tiſch ſchlaͤgt, bruͤllend.) Ant- worten Sie doch, wenn man Sie fragt! Thereſe (einknickend, zitternd, vor Angſt ſtotternd). Es iſt nur, es iſt nämlich, es iſt — Fidelis (in ſeinem gefaͤhrlich anwachſenden Jaͤhzorn, bruͤl- lend). Was iſt? Schlottern Sie nicht ſo! Ich kann das nicht leiden! (Indem er vom Sofa weg nach links geht, auf Thereſe zu; in ſinnloſer Wut bruͤllend.) Wiſſen Sie noch immer nicht, daß ich —? (Bleibt dicht vor Thereſe ploͤtzlich ſtehen, haͤlt ein, ſchließt die Augen, blaͤſt vor ſich hin und ſagt dann mit einem veraͤchtlichen Blick auf Thereſe, ganz ruhig, trocken.) Wiſſen Sie noch immer nicht, daß ich ... zu- weilen brülle? Sie müſſen ſich abgewöhnen, jedesmal wieder von neuem darüber zu ſtaunen. — Was iſt alſo? Thereſe (die ſich erſt allmaͤhlich von ihrem Schrecken er- holen muß und noch immer kaum ſprechen kann). Es iſt je- mand da. Fidelis (ungeduldig, aber ruhig und vergnuͤgt). Der Kaiſer? Der Rauchfangkehrer? Ein Dackel? Ein Geſpenſt? Wer?

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Zitationshilfe: Bahr, Hermann: Das Phantom. Berlin, 1913, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bahr_phantom_1913/150>, abgerufen am 04.12.2024.