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Bahr, Hermann: Das Phantom. Berlin, 1913.

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Therese (bringt nur den Namen hervor). Brandauer.
Fidelis (kurz). Kenn ich nicht. Brandauer? Was
will er?
Therese. Er sagt, ich soll nur sagen, der Herr Doktor
wüßten schon. (Sich jetzt erst wieder allmählich recht besin-
nend.)
Martin Brandauer --
Fidelis. Martin?
Therese. Aus der Ramsau.
Fidelis (rasch, sehr vergnügt). Der Martl! -- Herein
mit ihm!
Therese (links ab).
Fidelis. Natürlich! Er ließ mir neulich sagen -- und
ich vergaß dann in der Eile ganz, als ich so plötzlich weg-
fuhr -- (lachend) da wirst du ein Prachtexemplar kennen
lernen! Mein Freund! -- (Merkt, daß Justine noch immer
ärgerlich ist, tritt zu ihr und will sie beim Arm fassen; herzlich.)

Noch immer ungnädig? (Im Ton eines um Verzeihung
bittenden Kindes.)
Ich werd's nicht mehr tun, Mama!
Justine (sich ihm entziehend, auf seinen Scherz nicht ein-
gehend).
Man braucht viel Geduld mit dir. (Geht würde-
voll wieder zur Leiter und macht sich wieder an die Bücher.)
Fidelis (geht zum Tisch, achselzuckend leichthin). Mit wem
nicht? (Indem er vom Tisch eine kleine englische Holzpfeife
nimmt und sie zu stopfen beginnt, mit einem Blick auf die Leiter
und die Bücher.)
Und du rächst dich ja.
Martl (siebenundzwanzig Jahre; Schuhmacher und Berg-
führer; ein fester Bursch, mittelgroß, breitschulterig; hübsches,
hartes, spöttisches Gesicht mit kleinen listigen Augen, kurzer
Nase, kleinem, kokett aufgedrehtem Schnurrbart und großen
weißen Zähnen; von einer vielleicht nicht ganz stichhältigen,
Thereſe (bringt nur den Namen hervor). Brandauer.
Fidelis (kurz). Kenn ich nicht. Brandauer? Was
will er?
Thereſe. Er ſagt, ich ſoll nur ſagen, der Herr Doktor
wüßten ſchon. (Sich jetzt erſt wieder allmaͤhlich recht beſin-
nend.)
Martin Brandauer —
Fidelis. Martin?
Thereſe. Aus der Ramſau.
Fidelis (raſch, ſehr vergnuͤgt). Der Martl! — Herein
mit ihm!
Thereſe (links ab).
Fidelis. Natürlich! Er ließ mir neulich ſagen — und
ich vergaß dann in der Eile ganz, als ich ſo plötzlich weg-
fuhr — (lachend) da wirſt du ein Prachtexemplar kennen
lernen! Mein Freund! — (Merkt, daß Juſtine noch immer
aͤrgerlich iſt, tritt zu ihr und will ſie beim Arm faſſen; herzlich.)

Noch immer ungnädig? (Im Ton eines um Verzeihung
bittenden Kindes.)
Ich werd's nicht mehr tun, Mama!
Juſtine (ſich ihm entziehend, auf ſeinen Scherz nicht ein-
gehend).
Man braucht viel Geduld mit dir. (Geht wuͤrde-
voll wieder zur Leiter und macht ſich wieder an die Buͤcher.)
Fidelis (geht zum Tiſch, achſelzuckend leichthin). Mit wem
nicht? (Indem er vom Tiſch eine kleine engliſche Holzpfeife
nimmt und ſie zu ſtopfen beginnt, mit einem Blick auf die Leiter
und die Buͤcher.)
Und du rächſt dich ja.
Martl (ſiebenundzwanzig Jahre; Schuhmacher und Berg-
fuͤhrer; ein feſter Burſch, mittelgroß, breitſchulterig; huͤbſches,
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[142/0151] Thereſe (bringt nur den Namen hervor). Brandauer. Fidelis (kurz). Kenn ich nicht. Brandauer? Was will er? Thereſe. Er ſagt, ich ſoll nur ſagen, der Herr Doktor wüßten ſchon. (Sich jetzt erſt wieder allmaͤhlich recht beſin- nend.) Martin Brandauer — Fidelis. Martin? Thereſe. Aus der Ramſau. Fidelis (raſch, ſehr vergnuͤgt). Der Martl! — Herein mit ihm! Thereſe (links ab). Fidelis. Natürlich! Er ließ mir neulich ſagen — und ich vergaß dann in der Eile ganz, als ich ſo plötzlich weg- fuhr — (lachend) da wirſt du ein Prachtexemplar kennen lernen! Mein Freund! — (Merkt, daß Juſtine noch immer aͤrgerlich iſt, tritt zu ihr und will ſie beim Arm faſſen; herzlich.) Noch immer ungnädig? (Im Ton eines um Verzeihung bittenden Kindes.) Ich werd's nicht mehr tun, Mama! Juſtine (ſich ihm entziehend, auf ſeinen Scherz nicht ein- gehend). Man braucht viel Geduld mit dir. (Geht wuͤrde- voll wieder zur Leiter und macht ſich wieder an die Buͤcher.) Fidelis (geht zum Tiſch, achſelzuckend leichthin). Mit wem nicht? (Indem er vom Tiſch eine kleine engliſche Holzpfeife nimmt und ſie zu ſtopfen beginnt, mit einem Blick auf die Leiter und die Buͤcher.) Und du rächſt dich ja. Martl (ſiebenundzwanzig Jahre; Schuhmacher und Berg- fuͤhrer; ein feſter Burſch, mittelgroß, breitſchulterig; huͤbſches, hartes, ſpoͤttiſches Geſicht mit kleinen liſtigen Augen, kurzer Naſe, kleinem, kokett aufgedrehtem Schnurrbart und großen weißen Zaͤhnen; von einer vielleicht nicht ganz ſtichhaͤltigen,

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Zitationshilfe: Bahr, Hermann: Das Phantom. Berlin, 1913, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bahr_phantom_1913/151>, abgerufen am 04.12.2024.