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Ball, Hugo: Zur Kritik der deutschen Intelligenz. Bern, 1919.

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konföderierten Universalstaat der Hohenstaufen wieder er-
stehen zu lassen, stürzen muss, sei es durch eine Niederlage
seiner Waffen, den Zusammenbruch seiner Wirtschaft oder
die vereinte geistige Arbeit seiner Revolutionäre. Dieser
Popanzen- und Götzenstaat, der die Zentralisation aller
Kräfte eines grossen, arbeitssamen Volkes und seiner
mörderischen Bundesgenossen darstellt; dieser Staat, den
der fahrlässige Optimismus oder Ehrgeiz seiner verant-
wortlichen Geistesgrössen mitbegründen half; der jegliche
oppositionelle Bestrebung aufzusaugen oder unschädlich zu
machen verstand; dieser Staat, der hervorgegangen aus einem
pietistischen Zwangsmilitarismus und einer despotischen
Strafanstalt, nicht nur der eigenen Nation, sondern der
Welt gegenüber sich zum moralischen Richter und Gesetz
aufwarf, während er selbst sich herausnahm, Völkerrechte
und Neutralitäten zu brechen, Krieg zu verhängen und
Länderraub zu treiben; dieser Staat muss gerichtet und
niedergeworfen werden, wenn es Garantien geben soll
für den Wiederaufbau der Menschheit, für eine Weltrepublik,
für die Friedensarbeit zum Heil der betroffenen Völker.
An die Attilla-Pose seines Herrschers, an die Säbelpolitik
seiner Berater klammern sich alle lichtscheuen und zynischen
Elemente der Welt, alle geheimen Grossspekulanten und
Obskuranten, nebst der jesuitischen Krebsgängerei kirch-
licher Hofpolitik. Diese Gewalt wird und muss fallen,
früher oder später, und die Aufgabe der verantwortlichen
Intelligenz wird es sein, zu verhindern, dass innerhalb der
prinzipienlosen Nation eine Schlächterei dann anhebt, die
alle Entsetzlichkeiten des Krieges überbietet. Kein einzelner
Charakter wird rein und gross genug sein, der zerstörenden
Gewalt standzuhalten, die dann im eigenen Lande wüten
wird, wie sie im fremden Land wütete. Kein einzelner
wird, von welch mächtiger Konstitution seine moralischen
und physischen Kräfte sein mögen, den Aufgaben und dem
Jubel gewachsen sein, die dann aufs neue die Welt er-

konföderierten Universalstaat der Hohenstaufen wieder er-
stehen zu lassen, stürzen muss, sei es durch eine Niederlage
seiner Waffen, den Zusammenbruch seiner Wirtschaft oder
die vereinte geistige Arbeit seiner Revolutionäre. Dieser
Popanzen- und Götzenstaat, der die Zentralisation aller
Kräfte eines grossen, arbeitssamen Volkes und seiner
mörderischen Bundesgenossen darstellt; dieser Staat, den
der fahrlässige Optimismus oder Ehrgeiz seiner verant-
wortlichen Geistesgrössen mitbegründen half; der jegliche
oppositionelle Bestrebung aufzusaugen oder unschädlich zu
machen verstand; dieser Staat, der hervorgegangen aus einem
pietistischen Zwangsmilitarismus und einer despotischen
Strafanstalt, nicht nur der eigenen Nation, sondern der
Welt gegenüber sich zum moralischen Richter und Gesetz
aufwarf, während er selbst sich herausnahm, Völkerrechte
und Neutralitäten zu brechen, Krieg zu verhängen und
Länderraub zu treiben; dieser Staat muss gerichtet und
niedergeworfen werden, wenn es Garantien geben soll
für den Wiederaufbau der Menschheit, für eine Weltrepublik,
für die Friedensarbeit zum Heil der betroffenen Völker.
An die Attilla-Pose seines Herrschers, an die Säbelpolitik
seiner Berater klammern sich alle lichtscheuen und zynischen
Elemente der Welt, alle geheimen Grossspekulanten und
Obskuranten, nebst der jesuitischen Krebsgängerei kirch-
licher Hofpolitik. Diese Gewalt wird und muss fallen,
früher oder später, und die Aufgabe der verantwortlichen
Intelligenz wird es sein, zu verhindern, dass innerhalb der
prinzipienlosen Nation eine Schlächterei dann anhebt, die
alle Entsetzlichkeiten des Krieges überbietet. Kein einzelner
Charakter wird rein und gross genug sein, der zerstörenden
Gewalt standzuhalten, die dann im eigenen Lande wüten
wird, wie sie im fremden Land wütete. Kein einzelner
wird, von welch mächtiger Konstitution seine moralischen
und physischen Kräfte sein mögen, den Aufgaben und dem
Jubel gewachsen sein, die dann aufs neue die Welt er-

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[130/0138] konföderierten Universalstaat der Hohenstaufen wieder er- stehen zu lassen, stürzen muss, sei es durch eine Niederlage seiner Waffen, den Zusammenbruch seiner Wirtschaft oder die vereinte geistige Arbeit seiner Revolutionäre. Dieser Popanzen- und Götzenstaat, der die Zentralisation aller Kräfte eines grossen, arbeitssamen Volkes und seiner mörderischen Bundesgenossen darstellt; dieser Staat, den der fahrlässige Optimismus oder Ehrgeiz seiner verant- wortlichen Geistesgrössen mitbegründen half; der jegliche oppositionelle Bestrebung aufzusaugen oder unschädlich zu machen verstand; dieser Staat, der hervorgegangen aus einem pietistischen Zwangsmilitarismus und einer despotischen Strafanstalt, nicht nur der eigenen Nation, sondern der Welt gegenüber sich zum moralischen Richter und Gesetz aufwarf, während er selbst sich herausnahm, Völkerrechte und Neutralitäten zu brechen, Krieg zu verhängen und Länderraub zu treiben; dieser Staat muss gerichtet und niedergeworfen werden, wenn es Garantien geben soll für den Wiederaufbau der Menschheit, für eine Weltrepublik, für die Friedensarbeit zum Heil der betroffenen Völker. An die Attilla-Pose seines Herrschers, an die Säbelpolitik seiner Berater klammern sich alle lichtscheuen und zynischen Elemente der Welt, alle geheimen Grossspekulanten und Obskuranten, nebst der jesuitischen Krebsgängerei kirch- licher Hofpolitik. Diese Gewalt wird und muss fallen, früher oder später, und die Aufgabe der verantwortlichen Intelligenz wird es sein, zu verhindern, dass innerhalb der prinzipienlosen Nation eine Schlächterei dann anhebt, die alle Entsetzlichkeiten des Krieges überbietet. Kein einzelner Charakter wird rein und gross genug sein, der zerstörenden Gewalt standzuhalten, die dann im eigenen Lande wüten wird, wie sie im fremden Land wütete. Kein einzelner wird, von welch mächtiger Konstitution seine moralischen und physischen Kräfte sein mögen, den Aufgaben und dem Jubel gewachsen sein, die dann aufs neue die Welt er-

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Zitationshilfe: Ball, Hugo: Zur Kritik der deutschen Intelligenz. Bern, 1919, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ball_intelligenz_1919/138>, abgerufen am 27.11.2024.