gen zweifelhaften Finanzoperationen halfen, die Freiheit von christlichen Bankiers". "In den vierziger Jahren des vorigen (19.) Jahrhunderts verfolgte Friedrich Wilhelm IV. die Juden mit allen möglichen Scherereien, aber das jüdische Kapital wurde deshalb nicht weniger durch die ökonomische Ent- wicklung gefördert. Es begann sich die herrschenden Klassen zu unterwerfen und schwang seine Geissel über die be- herrschten Massen, über das Proletariat als Industrie-, und weit mehr noch über die grosse Masse der kleinbäuerlichen und kleinbürgerlichen Klassen als Wucherkapital." 60).
Gegen die jüdische Idee, als die "Religion des selbstischen Interesses", war Feuerbach aufgetreten. Gegen das unter königlichem Schutze stehende "jüdische Kapital" versprach Marx in seinem Aufsatze "Zur Judenfrage" die Feder zu führen. Aber das war eine prekäre Sache. Man musste den königlichen Schutz und das Kapital zugleich angreifen, wenn man gegen das letztere etwas ausrichten wollte. Gegen den "Philisterstaat" Front machen, hiess nur das Problem divergieren, und vom "christlich"-germanischen Staat sprechen, hiess ebenfalls nur den Blick von der viel wesentlicheren jüdisch-germanischen Staatsidee ablenken, die immer bewusster die Grundlage des Preussentums bildete. Marx, der missglückte Professor, entschloss sich, den privi- legierten Besitz anzugreifen, es beim königlichen Schutze aber bewenden zu lassen.
Für seine Ansicht über das Verhältnis vom Gelde zum Souverän ist eine Stelle in seiner Kritik der Proudhon'schen "Philosophie des Elends" bezeichnend. Nach Proudhon waren Gold und Silber zu Geld geworden durch die sou- veräne Weihe, die ihnen das Siegel des Monarchen auf- drückte. Proudhons System war anarchisch. Die Abschaffung des Geldes bedeutete für ihn zugleich die Abschaffung der Monarchie und des Staates. Marx dagegen betonte: "Man muss jeder historischen Kenntnis bar sein, um nicht zu wissen, dass die Souveräne sich zu allen Zeiten den wirt-
gen zweifelhaften Finanzoperationen halfen, die Freiheit von christlichen Bankiers“. „In den vierziger Jahren des vorigen (19.) Jahrhunderts verfolgte Friedrich Wilhelm IV. die Juden mit allen möglichen Scherereien, aber das jüdische Kapital wurde deshalb nicht weniger durch die ökonomische Ent- wicklung gefördert. Es begann sich die herrschenden Klassen zu unterwerfen und schwang seine Geissel über die be- herrschten Massen, über das Proletariat als Industrie-, und weit mehr noch über die grosse Masse der kleinbäuerlichen und kleinbürgerlichen Klassen als Wucherkapital.“ 60).
Gegen die jüdische Idee, als die „Religion des selbstischen Interesses“, war Feuerbach aufgetreten. Gegen das unter königlichem Schutze stehende „jüdische Kapital“ versprach Marx in seinem Aufsatze „Zur Judenfrage“ die Feder zu führen. Aber das war eine prekäre Sache. Man musste den königlichen Schutz und das Kapital zugleich angreifen, wenn man gegen das letztere etwas ausrichten wollte. Gegen den „Philisterstaat“ Front machen, hiess nur das Problem divergieren, und vom „christlich“-germanischen Staat sprechen, hiess ebenfalls nur den Blick von der viel wesentlicheren jüdisch-germanischen Staatsidee ablenken, die immer bewusster die Grundlage des Preussentums bildete. Marx, der missglückte Professor, entschloss sich, den privi- legierten Besitz anzugreifen, es beim königlichen Schutze aber bewenden zu lassen.
Für seine Ansicht über das Verhältnis vom Gelde zum Souverän ist eine Stelle in seiner Kritik der Proudhon'schen „Philosophie des Elends“ bezeichnend. Nach Proudhon waren Gold und Silber zu Geld geworden durch die sou- veräne Weihe, die ihnen das Siegel des Monarchen auf- drückte. Proudhons System war anarchisch. Die Abschaffung des Geldes bedeutete für ihn zugleich die Abschaffung der Monarchie und des Staates. Marx dagegen betonte: „Man muss jeder historischen Kenntnis bar sein, um nicht zu wissen, dass die Souveräne sich zu allen Zeiten den wirt-
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[194/0202]
gen zweifelhaften Finanzoperationen halfen, die Freiheit von
christlichen Bankiers“. „In den vierziger Jahren des vorigen
(19.) Jahrhunderts verfolgte Friedrich Wilhelm IV. die Juden
mit allen möglichen Scherereien, aber das jüdische Kapital
wurde deshalb nicht weniger durch die ökonomische Ent-
wicklung gefördert. Es begann sich die herrschenden Klassen
zu unterwerfen und schwang seine Geissel über die be-
herrschten Massen, über das Proletariat als Industrie-, und
weit mehr noch über die grosse Masse der kleinbäuerlichen
und kleinbürgerlichen Klassen als Wucherkapital.“
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Gegen die jüdische Idee, als die „Religion des
selbstischen Interesses“, war Feuerbach aufgetreten. Gegen
das unter königlichem Schutze stehende „jüdische Kapital“
versprach Marx in seinem Aufsatze „Zur Judenfrage“ die
Feder zu führen. Aber das war eine prekäre Sache. Man
musste den königlichen Schutz und das Kapital zugleich
angreifen, wenn man gegen das letztere etwas ausrichten
wollte. Gegen den „Philisterstaat“ Front machen, hiess nur
das Problem divergieren, und vom „christlich“-germanischen
Staat sprechen, hiess ebenfalls nur den Blick von der viel
wesentlicheren jüdisch-germanischen Staatsidee ablenken, die
immer bewusster die Grundlage des Preussentums bildete.
Marx, der missglückte Professor, entschloss sich, den privi-
legierten Besitz anzugreifen, es beim königlichen Schutze
aber bewenden zu lassen.
Für seine Ansicht über das Verhältnis vom Gelde zum
Souverän ist eine Stelle in seiner Kritik der Proudhon'schen
„Philosophie des Elends“ bezeichnend. Nach Proudhon
waren Gold und Silber zu Geld geworden durch die sou-
veräne Weihe, die ihnen das Siegel des Monarchen auf-
drückte. Proudhons System war anarchisch. Die Abschaffung
des Geldes bedeutete für ihn zugleich die Abschaffung der
Monarchie und des Staates. Marx dagegen betonte: „Man
muss jeder historischen Kenntnis bar sein, um nicht zu
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Ball, Hugo: Zur Kritik der deutschen Intelligenz. Bern, 1919, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ball_intelligenz_1919/202>, abgerufen am 22.11.2024.
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