Ball, Hugo: Zur Kritik der deutschen Intelligenz. Bern, 1919.Das Buch schliesst: "In welche Farbe sind sie also gekleidet, die Bilder der neuen Geister, der Tatfrommen, Erdfrohen, der Ueberwinder der Romantik? Von Stahl ist die Rede, die Rede von Feuer, und von Kanonenschlag! Fortinbras: "Geht, heisst die Truppen feuern!" (S. 208). 14) Solovjews letztes Werk, "Die Rechtfertigung des Guten" (deutsch bei Eugen Diederichs, Jena) war gegen den Antichristen Nietzsche gerichtet. 15) Dostojewskys Testament (Tagebuch, 1881): "Le socialisme des Russes n'est ni le communisme, ni la possesion des forces mechaniques: ce peuple croit qu'il n'aura le Salut que par l'union universelle en Christ: voila ce qu'est le socialisme russe" (Persky, S. 454). Und Tolstoi: "Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen: Dies ist das einzige Mittel zur Erreichung der Ziele des Sozialismus" (Leo Tolstois Tagebuch 1895-1899, herausg. von L. Rubiner. Max Rascher, Verlag, Zürich, 1918, S. 163). 16) Michael Bakunin, "Reponse d'un International a Mazzini", Oeuvres, tome VI, p. 110. 17) Guiseppe Mazzini, Politische Schriften, Bd. I, "Erinne- rungen aus dem Leben Mazzinis" (1861), übersetzt und einge- leitet von S. Flesch, Leipzig, Reichenbach'sche Verlagsbuchhand- lung, 1911, S. 28. 18) Politische Schriften, Bd.I, "Vom jungen Italien" (1832), S.155. 19) Ebendort, S. 256, 261. 20) Nietzsches "Wille zur Macht" ist eine Art Exegese und Anwendung des Begriffs Napoleon auf die Philosophie. "Die zwei grossen Tentativen, die gemacht worden sind, das 18. Jahr- hundert zu überwinden: Napoleon, indem er den Mann, den Soldaten, den grossen Kampf um Macht wieder aufweckte" etc. ("Der Wille zur Macht", Aphorism. 104). Und Bakunin nannte Napoleon, "diesen vermeintlichen Bezähmer des Demokratismus" einen "würdigen Sohn der Revolution, der ihre nivellierenden Prinzipien in ganz Europa mit siegender Hand verbreitet hat". ("Die Reaktion in Deutschland", 1842 in Ruges "Deutschen Jahr- büchern", Dresden). 21) Von den Gegnern Nietzsches nenne ich den Franzosen Andre Suares ("Nous et eux"), den Italiener G. A. Borgese ("Italia e Germania" und "La guerra dell' Idee"), den Russen Wladimir Solovjew ("Die Rechtfertigung des Guten"). 22) Genannt seien Mazzini und Dostojewsky. Der erstere trat gegen Bakunin zuerst in einem Artikel der Halbmonats- Das Buch schliesst: „In welche Farbe sind sie also gekleidet, die Bilder der neuen Geister, der Tatfrommen, Erdfrohen, der Ueberwinder der Romantik? Von Stahl ist die Rede, die Rede von Feuer, und von Kanonenschlag! Fortinbras: „Geht, heisst die Truppen feuern!“ (S. 208). 14) Solovjews letztes Werk, „Die Rechtfertigung des Guten“ (deutsch bei Eugen Diederichs, Jena) war gegen den Antichristen Nietzsche gerichtet. 15) Dostojewskys Testament (Tagebuch, 1881): „Le socialisme des Russes n'est ni le communisme, ni la possesion des forces méchaniques: ce peuple croit qu'il n'aura le Salut que par l'union universelle en Christ: voilà ce qu'est le socialisme russe“ (Persky, S. 454). Und Tolstoi: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen: Dies ist das einzige Mittel zur Erreichung der Ziele des Sozialismus“ (Leo Tolstois Tagebuch 1895-1899, herausg. von L. Rubiner. Max Rascher, Verlag, Zürich, 1918, S. 163). 16) Michael Bakunin, „Réponse d'un International à Mazzini“, Oeuvres, tome VI, p. 110. 17) Guiseppe Mazzini, Politische Schriften, Bd. I, „Erinne- rungen aus dem Leben Mazzinis“ (1861), übersetzt und einge- leitet von S. Flesch, Leipzig, Reichenbach'sche Verlagsbuchhand- lung, 1911, S. 28. 18) Politische Schriften, Bd.I, „Vom jungen Italien“ (1832), S.155. 19) Ebendort, S. 256, 261. 20) Nietzsches „Wille zur Macht“ ist eine Art Exegese und Anwendung des Begriffs Napoleon auf die Philosophie. „Die zwei grossen Tentativen, die gemacht worden sind, das 18. Jahr- hundert zu überwinden: Napoleon, indem er den Mann, den Soldaten, den grossen Kampf um Macht wieder aufweckte“ etc. („Der Wille zur Macht“, Aphorism. 104). Und Bakunin nannte Napoleon, „diesen vermeintlichen Bezähmer des Demokratismus“ einen „würdigen Sohn der Revolution, der ihre nivellierenden Prinzipien in ganz Europa mit siegender Hand verbreitet hat“. („Die Reaktion in Deutschland“, 1842 in Ruges „Deutschen Jahr- büchern“, Dresden). 21) Von den Gegnern Nietzsches nenne ich den Franzosen André Suarès („Nous et eux“), den Italiener G. A. Borgese („Italia e Germania“ und „La guerra dell' Idee“), den Russen Wladimir Solovjew („Die Rechtfertigung des Guten“). 22) Genannt seien Mazzini und Dostojewsky. Der erstere trat gegen Bakunin zuerst in einem Artikel der Halbmonats- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <note xml:id="id13b13c" prev="id13c" place="end" n="13)"><pb facs="#f0282" n="274"/> Das Buch schliesst: „In welche Farbe sind sie also gekleidet,<lb/> die Bilder der neuen Geister, der Tatfrommen, Erdfrohen, der<lb/><hi rendition="#i">Ueberwinder der Romantik?</hi> Von Stahl ist die Rede, die Rede<lb/> von Feuer, und von Kanonenschlag! 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¹³⁾ Das Buch schliesst: „In welche Farbe sind sie also gekleidet,
die Bilder der neuen Geister, der Tatfrommen, Erdfrohen, der
Ueberwinder der Romantik? Von Stahl ist die Rede, die Rede
von Feuer, und von Kanonenschlag! Fortinbras: „Geht, heisst
die Truppen feuern!“ (S. 208).
¹⁴⁾ Solovjews letztes Werk, „Die Rechtfertigung des Guten“
(deutsch bei Eugen Diederichs, Jena) war gegen den Antichristen
Nietzsche gerichtet.
¹⁵⁾ Dostojewskys Testament (Tagebuch, 1881): „Le socialisme
des Russes n'est ni le communisme, ni la possesion des forces
méchaniques: ce peuple croit qu'il n'aura le Salut que par
l'union universelle en Christ: voilà ce qu'est le socialisme russe“
(Persky, S. 454). Und Tolstoi: „Trachtet am ersten nach dem
Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches
alles zufallen: Dies ist das einzige Mittel zur Erreichung der Ziele
des Sozialismus“ (Leo Tolstois Tagebuch 1895-1899, herausg.
von L. Rubiner. Max Rascher, Verlag, Zürich, 1918, S. 163).
¹⁶⁾ Michael Bakunin, „Réponse d'un International à Mazzini“,
Oeuvres, tome VI, p. 110.
¹⁷⁾ Guiseppe Mazzini, Politische Schriften, Bd. I, „Erinne-
rungen aus dem Leben Mazzinis“ (1861), übersetzt und einge-
leitet von S. Flesch, Leipzig, Reichenbach'sche Verlagsbuchhand-
lung, 1911, S. 28.
¹⁸⁾ Politische Schriften, Bd.I, „Vom jungen Italien“ (1832), S.155.
¹⁹⁾ Ebendort, S. 256, 261.
²⁰⁾ Nietzsches „Wille zur Macht“ ist eine Art Exegese und
Anwendung des Begriffs Napoleon auf die Philosophie. „Die
zwei grossen Tentativen, die gemacht worden sind, das 18. Jahr-
hundert zu überwinden: Napoleon, indem er den Mann, den
Soldaten, den grossen Kampf um Macht wieder aufweckte“ etc.
(„Der Wille zur Macht“, Aphorism. 104). Und Bakunin nannte
Napoleon, „diesen vermeintlichen Bezähmer des Demokratismus“
einen „würdigen Sohn der Revolution, der ihre nivellierenden
Prinzipien in ganz Europa mit siegender Hand verbreitet hat“.
(„Die Reaktion in Deutschland“, 1842 in Ruges „Deutschen Jahr-
büchern“, Dresden).
²¹⁾ Von den Gegnern Nietzsches nenne ich den Franzosen
André Suarès („Nous et eux“), den Italiener G. A. Borgese („Italia
e Germania“ und „La guerra dell' Idee“), den Russen Wladimir
Solovjew („Die Rechtfertigung des Guten“).
²²⁾ Genannt seien Mazzini und Dostojewsky. Der erstere
trat gegen Bakunin zuerst in einem Artikel der Halbmonats-
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