Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Fünffte Buch. den Aneroest/ der mit dem Poliarchus schiffen solte/trewlich/ er wolte in jhrem Fleisse an jhre Stelle Auffacht geben/ damit sie die getroffenen Artickel hielten. Poliarchus vnd Archombrotus würden jhm nichts versagen; sondern jhn so viel bey sich gel- ten lassen als einen Vatter vnd Dolmetscher der Götter. Man müsse nur die Menschen/ bevor- auß junge Leute/ zu jhrem eigenen Glück offtmals anmahnen. Endlich soll er bedencken/ daß jhm die grössesten Kleinoder Europens vnd Africa anver- trawet weren. Aneroest lobte der Königin Für- sichtigkeit/ mit Versprechung/ daß er zwar jhr zu Gefallen/ vnd der jungen Herren/ mehr aber der Götter halben dieses Ampt auff sich nehmen wolte. Endlich führte man deß Gastrechtes wegen den Galleren
Das Fuͤnffte Buch. den Aneroeſt/ der mit dem Poliarchus ſchiffen ſolte/trewlich/ er wolte in jhrem Fleiſſe an jhre Stelle Auffacht geben/ damit ſie die getroffenen Artickel hielten. Poliarchus vnd Archombrotus wuͤrden jhm nichts verſagen; ſondern jhn ſo viel bey ſich gel- ten laſſen als einen Vatter vnd Dolmetſcher der Goͤtter. Man muͤſſe nur die Menſchen/ bevor- auß junge Leute/ zu jhrem eigenen Gluͤck offtmals anmahnen. Endlich ſoll er bedencken/ daß jhm die groͤſſeſten Kleinoder Europens vnd Africa anver- trawet weren. Aneroeſt lobte der Koͤnigin Fuͤr- ſichtigkeit/ mit Verſprechung/ daß er zwar jhr zu Gefallen/ vnd der jungen Herꝛen/ mehr aber der Goͤtter halben dieſes Ampt auff ſich nehmen wolte. Endlich fuͤhrte man deß Gaſtrechtes wegen den Galleren
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f1035" n="991"/><fw place="top" type="header">Das Fuͤnffte Buch.</fw><lb/> den Aneroeſt/ der mit dem Poliarchus ſchiffen ſolte/<lb/> trewlich/ er wolte in jhrem Fleiſſe an jhre Stelle<lb/> Auffacht geben/ damit ſie die getroffenen Artickel<lb/> hielten. Poliarchus vnd Archombrotus wuͤrden<lb/> jhm nichts verſagen; ſondern jhn ſo viel bey ſich gel-<lb/> ten laſſen als einen Vatter vnd Dolmetſcher der<lb/> Goͤtter. Man muͤſſe nur die Menſchen/ bevor-<lb/> auß junge Leute/ zu jhrem eigenen Gluͤck offtmals<lb/> anmahnen. Endlich ſoll er bedencken/ daß jhm die<lb/> groͤſſeſten Kleinoder Europens vnd Africa anver-<lb/> trawet weren. Aneroeſt lobte der Koͤnigin Fuͤr-<lb/> ſichtigkeit/ mit Verſprechung/ daß er zwar jhr<lb/> zu Gefallen/ vnd der jungen Herꝛen/ mehr aber<lb/> der Goͤtter halben dieſes Ampt auff ſich nehmen<lb/> wolte.</p><lb/> <p>Endlich fuͤhrte man deß Gaſtrechtes wegen den<lb/> Poliarchus erſtlich in ſeine Schiffe; wie jhn dann<lb/> Archombrotus ſelber biß an das Waſſer begleitet.<lb/> Es wurden dem Gebrauch nach Opffer geſchlach-<lb/> tet/ deren Eingeweyde beyde Obriſten/ als ſie den<lb/> Neptunus vnd andere Meer Goͤtter vmb gutes<lb/> Gewitter erſucht hatten/ in die foͤrderſte Flut worf-<lb/> fen. Hernach fuhr auch Archombrotus in einem<lb/> Nachen auff ſein Haupt Schiff zu. Das V-<lb/> fer erklang von dem ſchreyen der Schiffer/ dem<lb/> knarren der Seyler/ vnd den Rudern im Waſ-<lb/> ſer. Man ließ auch vnter den Soldaten die Trom-<lb/> peten hoͤren/ welche in vnterſchiedene oͤrter auff den<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Galleren</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [991/1035]
Das Fuͤnffte Buch.
den Aneroeſt/ der mit dem Poliarchus ſchiffen ſolte/
trewlich/ er wolte in jhrem Fleiſſe an jhre Stelle
Auffacht geben/ damit ſie die getroffenen Artickel
hielten. Poliarchus vnd Archombrotus wuͤrden
jhm nichts verſagen; ſondern jhn ſo viel bey ſich gel-
ten laſſen als einen Vatter vnd Dolmetſcher der
Goͤtter. Man muͤſſe nur die Menſchen/ bevor-
auß junge Leute/ zu jhrem eigenen Gluͤck offtmals
anmahnen. Endlich ſoll er bedencken/ daß jhm die
groͤſſeſten Kleinoder Europens vnd Africa anver-
trawet weren. Aneroeſt lobte der Koͤnigin Fuͤr-
ſichtigkeit/ mit Verſprechung/ daß er zwar jhr
zu Gefallen/ vnd der jungen Herꝛen/ mehr aber
der Goͤtter halben dieſes Ampt auff ſich nehmen
wolte.
Endlich fuͤhrte man deß Gaſtrechtes wegen den
Poliarchus erſtlich in ſeine Schiffe; wie jhn dann
Archombrotus ſelber biß an das Waſſer begleitet.
Es wurden dem Gebrauch nach Opffer geſchlach-
tet/ deren Eingeweyde beyde Obriſten/ als ſie den
Neptunus vnd andere Meer Goͤtter vmb gutes
Gewitter erſucht hatten/ in die foͤrderſte Flut worf-
fen. Hernach fuhr auch Archombrotus in einem
Nachen auff ſein Haupt Schiff zu. Das V-
fer erklang von dem ſchreyen der Schiffer/ dem
knarren der Seyler/ vnd den Rudern im Waſ-
ſer. Man ließ auch vnter den Soldaten die Trom-
peten hoͤren/ welche in vnterſchiedene oͤrter auff den
Galleren
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |