Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Fünffte Buch.


Bereitung zu dem Einzuge deß Poliar-
chus vnd Archombrotus; Sie steigen
an das Vfer.

Das XVII. Capitel.

NAchdem die Zeit angesetzt worden/ daß
nämlich Poliarchus vnd Archombrotus
auff den vierten Tag/ wann es die Zeit zu-
liesse/ einkommen solten/ machten sich die Abge-
sandten wider in jhren Nachen/ vnd ruderten fleis-
sig auff Paconien zu. Indessen war Meleander in
grosser Vnruh; vnd Argenis tröstete sich nichts
mehr/ als daß Poliarchus seine gantze Heerskrafft
in Sicilien einzunehmen begehret hatte. Der Kö-
nig hielte darfür/ man müßte Proviants wegen kei-
ne Vnkosten sparen. Dann käme Poliarchus als
ein Freundt/ so wolte er einen solchen König nach
Würden empfangen; were aber ein Betrug dahin-
ter/ so gedächte er zum wenigsten ansehnlich zu ster-
ben. Derhalben ließ er allerley Art Speisen vnd was
man sonsten von der See haben kan/ herzu führen.
Der Hoff wardt mit den köstlichsten Tapezereyen/
güldenen vnd Helffenbeinern Bethen/ vnd anderm
reichen Vorrath außgezieret. Die Stattmawren
waren für das Volck zu enge/ welches auß allen
Orten herbey kam/ die Ankunfft vnnd was sich

bege-
S s s ij
Das Fuͤnffte Buch.


Bereitung zu dem Einzuge deß Poliar-
chus vnd Archombrotus; Sie ſteigen
an das Vfer.

Das XVII. Capitel.

NAchdem die Zeit angeſetzt worden/ daß
naͤmlich Poliarchus vnd Archombrotus
auff den vierten Tag/ wann es die Zeit zu-
lieſſe/ einkommen ſolten/ machten ſich die Abge-
ſandten wider in jhren Nachen/ vnd ruderten fleiſ-
ſig auff Paconien zu. Indeſſen war Meleander in
groſſer Vnruh; vnd Argenis troͤſtete ſich nichts
mehr/ als daß Poliarchus ſeine gantze Heerskrafft
in Sicilien einzunehmen begehret hatte. Der Koͤ-
nig hielte darfuͤr/ man muͤßte Proviants wegen kei-
ne Vnkoſten ſparen. Dann kaͤme Poliarchus als
ein Freundt/ ſo wolte er einen ſolchen Koͤnig nach
Wuͤrden empfangen; were aber ein Betrug dahin-
ter/ ſo gedaͤchte er zum wenigſten anſehnlich zu ſter-
ben. Derhalbẽ ließ er allerley Art Speiſen vnd was
man ſonſten von der See haben kan/ herzu fuͤhren.
Der Hoff wardt mit den koͤſtlichſten Tapezereyen/
guͤldenen vnd Helffenbeinern Bethen/ vnd anderm
reichen Vorꝛath außgezieret. Die Stattmawren
waren fuͤr das Volck zu enge/ welches auß allen
Orten herbey kam/ die Ankunfft vnnd was ſich

bege-
S s s ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f1055" n="1011"/>
            <fw place="top" type="header">Das Fu&#x0364;nffte Buch.</fw><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <argument>
              <p>Bereitung zu dem Einzuge deß Poliar-<lb/><hi rendition="#et">chus vnd Archombrotus; Sie &#x017F;teigen<lb/>
an das Vfer.</hi></p>
            </argument>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Das <hi rendition="#aq">XVII.</hi> Capitel.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">N</hi>Achdem die Zeit ange&#x017F;etzt worden/ daß<lb/>
na&#x0364;mlich Poliarchus vnd Archombrotus<lb/>
auff den vierten Tag/ wann es die Zeit zu-<lb/>
lie&#x017F;&#x017F;e/ einkommen &#x017F;olten/ machten &#x017F;ich die Abge-<lb/>
&#x017F;andten wider in jhren Nachen/ vnd ruderten flei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ig auff Paconien zu. Inde&#x017F;&#x017F;en war Meleander in<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er Vnruh; vnd Argenis tro&#x0364;&#x017F;tete &#x017F;ich nichts<lb/>
mehr/ als daß Poliarchus &#x017F;eine gantze Heerskrafft<lb/>
in Sicilien einzunehmen begehret hatte. Der Ko&#x0364;-<lb/>
nig hielte darfu&#x0364;r/ man mu&#x0364;ßte Proviants wegen kei-<lb/>
ne Vnko&#x017F;ten &#x017F;paren. Dann ka&#x0364;me Poliarchus als<lb/>
ein Freundt/ &#x017F;o wolte er einen &#x017F;olchen Ko&#x0364;nig nach<lb/>
Wu&#x0364;rden empfangen; were aber ein Betrug dahin-<lb/>
ter/ &#x017F;o geda&#x0364;chte er zum wenig&#x017F;ten an&#x017F;ehnlich zu &#x017F;ter-<lb/>
ben. Derhalbe&#x0303; ließ er allerley Art Spei&#x017F;en vnd was<lb/>
man &#x017F;on&#x017F;ten von der See haben kan/ herzu fu&#x0364;hren.<lb/>
Der Hoff wardt mit den ko&#x0364;&#x017F;tlich&#x017F;ten Tapezereyen/<lb/>
gu&#x0364;ldenen vnd Helffenbeinern Bethen/ vnd anderm<lb/>
reichen Vor&#xA75B;ath außgezieret. Die Stattmawren<lb/>
waren fu&#x0364;r das Volck zu enge/ welches auß allen<lb/>
Orten herbey kam/ die Ankunfft vnnd was &#x017F;ich<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S s s ij</fw><fw place="bottom" type="catch">bege-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1011/1055] Das Fuͤnffte Buch. Bereitung zu dem Einzuge deß Poliar- chus vnd Archombrotus; Sie ſteigen an das Vfer. Das XVII. Capitel. NAchdem die Zeit angeſetzt worden/ daß naͤmlich Poliarchus vnd Archombrotus auff den vierten Tag/ wann es die Zeit zu- lieſſe/ einkommen ſolten/ machten ſich die Abge- ſandten wider in jhren Nachen/ vnd ruderten fleiſ- ſig auff Paconien zu. Indeſſen war Meleander in groſſer Vnruh; vnd Argenis troͤſtete ſich nichts mehr/ als daß Poliarchus ſeine gantze Heerskrafft in Sicilien einzunehmen begehret hatte. Der Koͤ- nig hielte darfuͤr/ man muͤßte Proviants wegen kei- ne Vnkoſten ſparen. Dann kaͤme Poliarchus als ein Freundt/ ſo wolte er einen ſolchen Koͤnig nach Wuͤrden empfangen; were aber ein Betrug dahin- ter/ ſo gedaͤchte er zum wenigſten anſehnlich zu ſter- ben. Derhalbẽ ließ er allerley Art Speiſen vnd was man ſonſten von der See haben kan/ herzu fuͤhren. Der Hoff wardt mit den koͤſtlichſten Tapezereyen/ guͤldenen vnd Helffenbeinern Bethen/ vnd anderm reichen Vorꝛath außgezieret. Die Stattmawren waren fuͤr das Volck zu enge/ welches auß allen Orten herbey kam/ die Ankunfft vnnd was ſich bege- S s s ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/1055
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 1011. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/1055>, abgerufen am 22.11.2024.