Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Ander Buch. zuwider strebet/ vnterhalten lassen dürffen. Auff die-se weise/ wann die Sach zu den Waffen gerahten/ fallen sie auß Hoffnung reicher Außbeute zu den Hyperephaniern/ welchen sie sonsten zu Friedenszei- ten alles Vnglück auff den Hals wündschen wür- den: vnd also machen Könige durch Anhebung deß Krieges mehr newe Verbrecher/ als sie alte vertilgen. Ferner wie es leichte ist vnterschiedene dünne vnd an O iiij
Das Ander Buch. zuwider ſtrebet/ vnterhalten laſſen duͤrffen. Auff die-ſe weiſe/ wann die Sach zu den Waffen gerahten/ fallen ſie auß Hoffnung reicher Außbeute zu den Hyperephaniern/ welchen ſie ſonſten zu Friedenszei- ten alles Vngluͤck auff den Hals wuͤndſchen wuͤr- den: vnd alſo machen Koͤnige durch Anhebung deß Krieges mehr newe Verbrecher/ als ſie alte vertilgen. Ferner wie es leichte iſt vnterſchiedene duͤnne vnd an O iiij
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Das Ander Buch.
zuwider ſtrebet/ vnterhalten laſſen duͤrffen. Auff die-
ſe weiſe/ wann die Sach zu den Waffen gerahten/
fallen ſie auß Hoffnung reicher Außbeute zu den
Hyperephaniern/ welchen ſie ſonſten zu Friedenszei-
ten alles Vngluͤck auff den Hals wuͤndſchen wuͤr-
den: vnd alſo machen Koͤnige durch Anhebung deß
Krieges mehr newe Verbrecher/ als ſie alte vertilgen.
Ferner wie es leichte iſt vnterſchiedene duͤnne vnd
einzehle Faͤden zu zerꝛeiſſen; wann man aber jhrer
viel zuſammen zwinget/ je haͤrter man hernach dar-
an zeucht/ je feſter ſie haltẽ; biß endlich gar ein Strick
darauß wirdt/ der ſich nicht von einander gibt: ſo
auch dieſe/ welche fuͤr ſich ſelber in jren Sachẽ nach-
laͤſſig vnd leichtlich zu bereden weren/ wann ſie jnnen
werden daß man jhnen das Schwert/ eine abgenoͤ-
tigte/ oder wie ſie ſagen/ eine verſchmaͤhliche Buſſe
von jhnen zu erzwingen/ an den Hals ſetzen wil/ ſo
verknuͤpffen ſie ſich vnter einander mit einem raſen-
den Bunde/ der nachmals ſchweꝛlich auffzuloͤſen iſt.
Derhalben muß man ſie (woferꝛn ſie nur den Koͤnig
durch vngeſtuͤmme empoͤrungen den Harniſch an-
zulegen nicht zwingen werden) mit Friede/ muͤſſig-
gange vnd Gluͤckſeligkeit beſtreitten/ zu welcher Zeit
ſie auß den offentlichen Raubereyen nichts habẽ/ daß
ſie jhren vngewiſſen vnd auffruͤhriſchen Gehuͤlffen
mittheilen koͤnnen; vnd weil ſie von jhren Widerſa-
chern mit keiner Hitz nicht verfolget werden/ ſo laſſen
ſie auch leichtlich von der jhrigẽ. Die obriſten Haͤu-
pter vnter jhnen ſehen mehrentheils auff den Koͤnig/
an
O iiij
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