Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Ander Buch.
von den beyden deß Lycogenes seine Muhtmassung.
Aber sie vermochten auch die fleissige Auffachtung
deß Cleobulus nicht zu betriegen/ welcher zwene von
deß Eristenes Leuten längst zuvor mit Gelde vnd
Verheissungen an sich gebracht hatte/ die jm durch
heimliche Bottschafft jhres Herren Fürhaben off-
ters zu wissen machten. Von diesem erfuhr er dazu-
mal auch/ daß ausserhalb Epeircte etliche Rosse in
Bereytschafft stünden/ mit denen Eristenes auff die
Nacht fort wolte. Der König ward fro/ daß diese
jhre verstolene Entweychung für ein Theil deß
Verbrechens köndte angezogen werden/ vnd befahl
dem Archombrotus/ daß er sie auff frischer That
ergreiffen/ vnd mit Gewalt zu rück bringen solte.
Diesem Gebote nach zu leben versahe er sich son-
derlich nach deß Eurimedes Gutbedüncken mit al-
le dem was von nöthen war. Man wuste wol/ daß
sie mit wenigen Personen außreissen wurden; damit
das Getümmel jre Flucht nicht offenbahrete. Der-
halben nam Archombrotus nur zehen Soldaten zu
sich/ vnd alles Spanier/ damit sie sich nicht durch
Gleichheit der Sprache/ oder die Seuche dieses
Verbündnüsses zu eben denen Herren schlagen
möchten/ wider welche sie außgerüstet worden. Sie
verlohren sich einer nach den andern auß der Fe-
stung/ wie sie Archombrotus angestifftet hatte/ ohn
Vermerckung einigen Menschens. Auff dieses fol-
gete er hernach/ stalte sie zusammen vnter dem We-

ge vnter

Das Ander Buch.
von den beyden deß Lycogenes ſeine Muhtmaſſung.
Aber ſie vermochten auch die fleiſſige Auffachtung
deß Cleobulus nicht zu betriegen/ welcher zwene von
deß Eriſtenes Leuten laͤngſt zuvor mit Gelde vnd
Verheiſſungen an ſich gebracht hatte/ die jm durch
heimliche Bottſchafft jhres Herꝛen Fuͤrhaben off-
ters zu wiſſen machten. Von dieſem erfuhr er dazu-
mal auch/ daß auſſerhalb Epeircte etliche Roſſe in
Bereytſchafft ſtuͤnden/ mit denen Eriſtenes auff die
Nacht fort wolte. Der Koͤnig ward fro/ daß dieſe
jhre verſtolene Entweychung fuͤr ein Theil deß
Verbrechens koͤndte angezogen werden/ vnd befahl
dem Archombrotus/ daß er ſie auff friſcher That
ergreiffen/ vnd mit Gewalt zu ruͤck bringen ſolte.
Dieſem Gebote nach zu leben verſahe er ſich ſon-
derlich nach deß Eurimedes Gutbeduͤncken mit al-
le dem was von noͤthen war. Man wuſte wol/ daß
ſie mit wenigen Perſonen außreiſſen wurden; damit
das Getuͤmmel jre Flucht nicht offenbahrete. Der-
halben nam Archombrotus nur zehen Soldaten zu
ſich/ vnd alles Spanier/ damit ſie ſich nicht durch
Gleichheit der Sprache/ oder die Seuche dieſes
Verbuͤndnuͤſſes zu eben denen Herꝛen ſchlagen
moͤchten/ wider welche ſie außgeruͤſtet worden. Sie
verlohren ſich einer nach den andern auß der Fe-
ſtung/ wie ſie Archombrotus angeſtifftet hatte/ ohn
Vermerckung einigen Menſchens. Auff dieſes fol-
gete er hernach/ ſtalte ſie zuſammen vnter dem We-

ge vnter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0281" n="237"/><fw place="top" type="header">Das Ander Buch.</fw><lb/>
von den beyden deß Lycogenes &#x017F;eine Muhtma&#x017F;&#x017F;ung.<lb/>
Aber &#x017F;ie vermochten auch die flei&#x017F;&#x017F;ige Auffachtung<lb/>
deß Cleobulus nicht zu betriegen/ welcher zwene von<lb/>
deß Eri&#x017F;tenes Leuten la&#x0364;ng&#x017F;t zuvor mit Gelde vnd<lb/>
Verhei&#x017F;&#x017F;ungen an &#x017F;ich gebracht hatte/ die jm durch<lb/>
heimliche Bott&#x017F;chafft jhres Her&#xA75B;en Fu&#x0364;rhaben off-<lb/>
ters zu wi&#x017F;&#x017F;en machten. Von die&#x017F;em erfuhr er dazu-<lb/>
mal auch/ daß au&#x017F;&#x017F;erhalb Epeircte etliche Ro&#x017F;&#x017F;e in<lb/>
Bereyt&#x017F;chafft &#x017F;tu&#x0364;nden/ mit denen Eri&#x017F;tenes auff die<lb/>
Nacht fort wolte. Der Ko&#x0364;nig ward fro/ daß die&#x017F;e<lb/>
jhre ver&#x017F;tolene Entweychung fu&#x0364;r ein Theil deß<lb/>
Verbrechens ko&#x0364;ndte angezogen werden/ vnd befahl<lb/>
dem Archombrotus/ daß er &#x017F;ie auff fri&#x017F;cher That<lb/>
ergreiffen/ vnd mit Gewalt zu ru&#x0364;ck bringen &#x017F;olte.<lb/>
Die&#x017F;em Gebote nach zu leben ver&#x017F;ahe er &#x017F;ich &#x017F;on-<lb/>
derlich nach deß Eurimedes Gutbedu&#x0364;ncken mit al-<lb/>
le dem was von no&#x0364;then war. Man wu&#x017F;te wol/ daß<lb/>
&#x017F;ie mit wenigen Per&#x017F;onen außrei&#x017F;&#x017F;en wurden; damit<lb/>
das Getu&#x0364;mmel jre Flucht nicht offenbahrete. Der-<lb/>
halben nam Archombrotus nur zehen Soldaten zu<lb/>
&#x017F;ich/ vnd alles Spanier/ damit &#x017F;ie &#x017F;ich nicht durch<lb/>
Gleichheit der Sprache/ oder die Seuche die&#x017F;es<lb/>
Verbu&#x0364;ndnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;es zu eben denen Her&#xA75B;en &#x017F;chlagen<lb/>
mo&#x0364;chten/ wider welche &#x017F;ie außgeru&#x0364;&#x017F;tet worden. Sie<lb/>
verlohren &#x017F;ich einer nach den andern auß der Fe-<lb/>
&#x017F;tung/ wie &#x017F;ie Archombrotus ange&#x017F;tifftet hatte/ ohn<lb/>
Vermerckung einigen Men&#x017F;chens. Auff die&#x017F;es fol-<lb/>
gete er hernach/ &#x017F;talte &#x017F;ie zu&#x017F;ammen vnter dem We-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ge vnter</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[237/0281] Das Ander Buch. von den beyden deß Lycogenes ſeine Muhtmaſſung. Aber ſie vermochten auch die fleiſſige Auffachtung deß Cleobulus nicht zu betriegen/ welcher zwene von deß Eriſtenes Leuten laͤngſt zuvor mit Gelde vnd Verheiſſungen an ſich gebracht hatte/ die jm durch heimliche Bottſchafft jhres Herꝛen Fuͤrhaben off- ters zu wiſſen machten. Von dieſem erfuhr er dazu- mal auch/ daß auſſerhalb Epeircte etliche Roſſe in Bereytſchafft ſtuͤnden/ mit denen Eriſtenes auff die Nacht fort wolte. Der Koͤnig ward fro/ daß dieſe jhre verſtolene Entweychung fuͤr ein Theil deß Verbrechens koͤndte angezogen werden/ vnd befahl dem Archombrotus/ daß er ſie auff friſcher That ergreiffen/ vnd mit Gewalt zu ruͤck bringen ſolte. Dieſem Gebote nach zu leben verſahe er ſich ſon- derlich nach deß Eurimedes Gutbeduͤncken mit al- le dem was von noͤthen war. Man wuſte wol/ daß ſie mit wenigen Perſonen außreiſſen wurden; damit das Getuͤmmel jre Flucht nicht offenbahrete. Der- halben nam Archombrotus nur zehen Soldaten zu ſich/ vnd alles Spanier/ damit ſie ſich nicht durch Gleichheit der Sprache/ oder die Seuche dieſes Verbuͤndnuͤſſes zu eben denen Herꝛen ſchlagen moͤchten/ wider welche ſie außgeruͤſtet worden. Sie verlohren ſich einer nach den andern auß der Fe- ſtung/ wie ſie Archombrotus angeſtifftet hatte/ ohn Vermerckung einigen Menſchens. Auff dieſes fol- gete er hernach/ ſtalte ſie zuſammen vnter dem We- ge vnter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/281
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/281>, abgerufen am 21.11.2024.