Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Ander Buch. vberführet/ vnd hernachmals widerumb hier in Afri-ca an welchem Port er will auß setzet. Wann jhr zu rück kompt/ soll es euch an Belohnung nicht man- geln. In dessen habt jhr jetzt von mir so viel zu em- pfangen als euch nötig ist. Von den Ruderern vnd Gefangenen könnet jhr die jenigen außlesen/ welche jhr kennet vnd bedörffet. Mit diesen wil ich es auch so machen/ daß sie jhrer Bemühung nicht rewen soll. Vnter die andern wil ich ein Talent außthei- len: damit sie bey jhrer Widerkunfft nach Hause nicht dörffen betteln gehen. Der Schiffman hieß jhn seinen Herren vnd höchsten beförderer/ vnd ver- wunderte sich vber dem grossen Geschencke; sagte beynebenst allen möglichen fleiß zu/ vnd wardt fort- gelassen das Schiff auff die instehende Nacht anzu- richten. Als er auch den Ruderern die fröliche Zei- tung anmeldete/ vmbfiengen sie jhne für grosser Frewden dermassen/ daß sie jhn bald zerrissen hetten. Der Abend nahete sich herbey/ als die Herrn von vnd S iiij
Das Ander Buch. vberfuͤhꝛet/ vnd hernachmals widerumb hier in Afri-ca an welchem Port er will auß ſetzet. Wann jhr zu ruͤck kompt/ ſoll es euch an Belohnung nicht man- geln. In deſſen habt jhr jetzt von mir ſo viel zu em- pfangen als euch noͤtig iſt. Von den Ruderern vnd Gefangenen koͤnnet jhr die jenigen außleſen/ welche jhr kennet vnd bedoͤrffet. Mit dieſen wil ich es auch ſo machen/ daß ſie jhrer Bemuͤhung nicht rewen ſoll. Vnter die andern wil ich ein Talent außthei- len: damit ſie bey jhrer Widerkunfft nach Hauſe nicht doͤrffen betteln gehen. Der Schiffman hieß jhn ſeinen Herꝛen vnd hoͤchſten befoͤrderer/ vnd ver- wunderte ſich vber dem groſſen Geſchencke; ſagte beynebenſt allen moͤglichen fleiß zu/ vnd wardt fort- gelaſſen das Schiff auff die inſtehende Nacht anzu- richten. Als er auch den Ruderern die froͤliche Zei- tung anmeldete/ vmbfiengen ſie jhne fuͤr groſſer Frewden dermaſſen/ daß ſie jhn bald zerꝛiſſen hetten. Der Abend nahete ſich herbey/ als die Herꝛn von vnd S iiij
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Das Ander Buch.
vberfuͤhꝛet/ vnd hernachmals widerumb hier in Afri-
ca an welchem Port er will auß ſetzet. Wann jhr zu
ruͤck kompt/ ſoll es euch an Belohnung nicht man-
geln. In deſſen habt jhr jetzt von mir ſo viel zu em-
pfangen als euch noͤtig iſt. Von den Ruderern vnd
Gefangenen koͤnnet jhr die jenigen außleſen/ welche
jhr kennet vnd bedoͤrffet. Mit dieſen wil ich es auch
ſo machen/ daß ſie jhrer Bemuͤhung nicht rewen
ſoll. Vnter die andern wil ich ein Talent außthei-
len: damit ſie bey jhrer Widerkunfft nach Hauſe
nicht doͤrffen betteln gehen. Der Schiffman hieß
jhn ſeinen Herꝛen vnd hoͤchſten befoͤrderer/ vnd ver-
wunderte ſich vber dem groſſen Geſchencke; ſagte
beynebenſt allen moͤglichen fleiß zu/ vnd wardt fort-
gelaſſen das Schiff auff die inſtehende Nacht anzu-
richten. Als er auch den Ruderern die froͤliche Zei-
tung anmeldete/ vmbfiengen ſie jhne fuͤr groſſer
Frewden dermaſſen/ daß ſie jhn bald zerꝛiſſen hetten.
Der Abend nahete ſich herbey/ als die Herꝛn von
wegen der Koͤnigin jhn beſuchten/ zur Bezeugung
aller Freundligkeit vnd angenemen Dienſte. Vnter
mancherley Geſpraͤchen die ſie hielten/ erfuhr er ſo
viel von der Koͤnigin Zuſtande; Daß ſie Hyanisbe
hieſſe/ vnd vor drey vnd zwantzig Jahren nach jh-
rem Bruder Juba in die Regierung deß Koͤnigrei-
ches getretten were. Ehe ſie zum Scepter kommen/
hette ſie den Syphax/ einen von den hoͤchſten Haͤu-
ptern in Mauritanien zum Gemahl gehabt/ der e-
ben zu der Zeit wie Juba Todts verbliechen were/
vnd
S iiij
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