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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Ander Buch.
Zeitung der Princessin Gemühte also sehr erregen
würde. Sie muthmassete stracks/ daß die Götter
durch den glücklichen Abgang deß Opffers deß Ge-
lanors Ankunfft gebillichet hetten/ zitterte für Frew-
den/ vnd fieng an zu zweiffeln; Ob Gelanor ohn den
Poliarchus angelanget were; oder ob er sich verbor-
gen hielte/ damit er heimlicher Weise mit jhr zu rede
kommen möchte. Zum wenigsten hoffte sie von dem
Gelanor zu hören wo er were/ wie es jhm gienge/
was er jhr zu thun zuentbieten liesse/ vnd was er sel-
ber im Willen hette. Gelanor war nicht weniger
begierig die Princessin an zusprechen. Als er aber
dem Eurimedes ohngefehr zu Gesichte kommen/
vnd es nicht verbergen kundte/ daß er zum Könige
geschickt worden/ ward er stracks für jhn geführet;
da er dann/ wie sich auch gebührete/ weder mit er-
schrockenem noch trewhertzigen Gesichte diese we-
nige Worte sagte: Herr/ Poliarchus küsset euch in
aller Vnterthänigkeit die Hände/ vnd vbersändt
euch dieses Schreiben welches Lycogenes an jhn
abgehen lassen/ damit jr nicht vermeynen sollet daß
er nicht wisse/ oder daß er gläube das jenige/ was jm
von ewren Anschlägen wider jhn zugebracht wird.
Zugleich vberantwortete er das Schreiben. Der
König/ als er solches gelesen hatte/ ward er vber dem
frembden Wesen bestürtzet/ foderte den Cleobulus
vnd Eurimedes/ vnd gab es jhnen zu vbersehen. Sie
ertheileten nichts anders zur Antwort/ als daß es ei-
ne verdächtige vnd gefährliche Sache were. Es

war
T v

Das Ander Buch.
Zeitung der Princeſſin Gemuͤhte alſo ſehr erꝛegen
wuͤrde. Sie muthmaſſete ſtracks/ daß die Goͤtter
durch den gluͤcklichen Abgang deß Opffers deß Ge-
lanors Ankunfft gebillichet hettẽ/ zitterte fuͤr Frew-
den/ vnd fieng an zu zweiffeln; Ob Gelanor ohn den
Poliarchus angelanget were; oder ob er ſich verbor-
gen hielte/ damit er heimlicher Weiſe mit jhr zu rede
kommen moͤchte. Zum wenigſten hoffte ſie von dem
Gelanor zu hoͤren wo er were/ wie es jhm gienge/
was er jhr zu thun zuentbieten lieſſe/ vnd was er ſel-
ber im Willen hette. Gelanor war nicht weniger
begierig die Princeſſin an zuſprechen. Als er aber
dem Eurimedes ohngefehr zu Geſichte kommen/
vnd es nicht verbergen kundte/ daß er zum Koͤnige
geſchickt worden/ ward er ſtracks fuͤr jhn gefuͤhret;
da er dann/ wie ſich auch gebuͤhrete/ weder mit er-
ſchrockenem noch trewhertzigen Geſichte dieſe we-
nige Worte ſagte: Herꝛ/ Poliarchus kuͤſſet euch in
aller Vnterthaͤnigkeit die Haͤnde/ vnd vberſaͤndt
euch dieſes Schreiben welches Lycogenes an jhn
abgehen laſſen/ damit jr nicht vermeynen ſollet daß
er nicht wiſſe/ oder daß er glaͤube das jenige/ was jm
von ewren Anſchlaͤgen wider jhn zugebracht wird.
Zugleich vberantwortete er das Schreiben. Der
Koͤnig/ als er ſolches geleſen hatte/ ward er vber dem
frembden Weſen beſtuͤrtzet/ foderte den Cleobulus
vnd Eurimedes/ vnd gab es jhnen zu vberſehen. Sie
ertheileten nichts anders zur Antwort/ als daß es ei-
ne verdaͤchtige vnd gefaͤhrliche Sache were. Es

war
T v
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[297/0341] Das Ander Buch. Zeitung der Princeſſin Gemuͤhte alſo ſehr erꝛegen wuͤrde. Sie muthmaſſete ſtracks/ daß die Goͤtter durch den gluͤcklichen Abgang deß Opffers deß Ge- lanors Ankunfft gebillichet hettẽ/ zitterte fuͤr Frew- den/ vnd fieng an zu zweiffeln; Ob Gelanor ohn den Poliarchus angelanget were; oder ob er ſich verbor- gen hielte/ damit er heimlicher Weiſe mit jhr zu rede kommen moͤchte. Zum wenigſten hoffte ſie von dem Gelanor zu hoͤren wo er were/ wie es jhm gienge/ was er jhr zu thun zuentbieten lieſſe/ vnd was er ſel- ber im Willen hette. Gelanor war nicht weniger begierig die Princeſſin an zuſprechen. Als er aber dem Eurimedes ohngefehr zu Geſichte kommen/ vnd es nicht verbergen kundte/ daß er zum Koͤnige geſchickt worden/ ward er ſtracks fuͤr jhn gefuͤhret; da er dann/ wie ſich auch gebuͤhrete/ weder mit er- ſchrockenem noch trewhertzigen Geſichte dieſe we- nige Worte ſagte: Herꝛ/ Poliarchus kuͤſſet euch in aller Vnterthaͤnigkeit die Haͤnde/ vnd vberſaͤndt euch dieſes Schreiben welches Lycogenes an jhn abgehen laſſen/ damit jr nicht vermeynen ſollet daß er nicht wiſſe/ oder daß er glaͤube das jenige/ was jm von ewren Anſchlaͤgen wider jhn zugebracht wird. Zugleich vberantwortete er das Schreiben. Der Koͤnig/ als er ſolches geleſen hatte/ ward er vber dem frembden Weſen beſtuͤrtzet/ foderte den Cleobulus vnd Eurimedes/ vnd gab es jhnen zu vberſehen. Sie ertheileten nichts anders zur Antwort/ als daß es ei- ne verdaͤchtige vnd gefaͤhrliche Sache were. Es war T v

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/341>, abgerufen am 21.11.2024.