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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Ander Buch.
gütig were/ vnd gab zur Antwort; Er wünschte nicht
mehr/ als daß sie begehren möchten glückselig zu
seyn. Er hette auch zu keinem andern Ende mit Ge-
walt an sie gesetzet. Sie solten zu dem gantzen Cör-
per Siciliens tretten/ von dessen einhelliger Stim-
mung wieder den Meleander sie sich vnfürsichtiger
Weise getrant hetten. Nichts destoweniger hielten
jhrer viel an/ daß man sie sicher zu dem königlichen
Läger wolte tretten lassen. Nach dem jhnen solches
vergünstiget worden/ haben sie vnter deß Melean-
ders Soldaten grössere Furchte als Beystandt ge-
bracht: weil sie zu entschüldigung der Ergebenen
Stadt jhr außgestandenes Elendt vnd die Macht
der Feinde mit Worten vermehreten. Durch Ein-
nehmung Enne kriegte der Lycogenes ein grösser
Hertze/ vnd versuchte Mittel vnd Wege/ wie er durch
das Wasser vnd Morast vber welchem der König
lag kommen köndte/ Meleander trug Beysorge/ er
möchte den Ort in die länge nicht erhalten können/
ließ derwegen zu anfange der Nacht durch das gan-
tze Läger Fewer machen/ damit der Feindt deß auf-
brechens nicht jnnen würde/ vnd rückte ohn alles
Trompetten blasen mit seinen Läger wiederumb auff
das Feld vnterhalb Epeircte. Auff den andern Tag
folgete Lycogenes mit außgebreiteten Heer vber alle
Felder in schrecklicher Gestalt/ vnd die Soldaten
auß Barbarischer Hoffart mehr mit Vnsinnig-
keit/ als menschlicher Vernunfft.

Der König brachte wegen so vieler sorgen keinen

Schlaff
Y v

Das Ander Buch.
guͤtig were/ vñ gab zur Antwort; Er wuͤnſchte nicht
mehr/ als daß ſie begehren moͤchten gluͤckſelig zu
ſeyn. Er hette auch zu keinem andern Ende mit Ge-
walt an ſie geſetzet. Sie ſolten zu dem gantzen Coͤr-
per Siciliens tretten/ von deſſen einhelliger Stim-
mung wieder den Meleander ſie ſich vnfuͤrſichtiger
Weiſe getrant hetten. Nichts deſtoweniger hielten
jhrer viel an/ daß man ſie ſicher zu dem koͤniglichen
Laͤger wolte tretten laſſen. Nach dem jhnen ſolches
verguͤnſtiget worden/ haben ſie vnter deß Melean-
ders Soldaten groͤſſere Furchte als Beyſtandt ge-
bracht: weil ſie zu entſchuͤldigung der Ergebenen
Stadt jhr außgeſtandenes Elendt vnd die Macht
der Feinde mit Worten vermehreten. Durch Ein-
nehmung Enne kriegte der Lycogenes ein groͤſſer
Hertze/ vnd verſuchte Mittel vñ Wege/ wie er durch
das Waſſer vnd Moraſt vber welchem der Koͤnig
lag kommen koͤndte/ Meleander trug Beyſorge/ er
moͤchte den Ort in die laͤnge nicht erhalten koͤnnen/
ließ derwegen zu anfange der Nacht durch das gan-
tze Laͤger Fewer machen/ damit der Feindt deß auf-
brechens nicht jnnen wuͤrde/ vnd ruͤckte ohn alles
Trompettẽ blaſen mit ſeinẽ Laͤger wiederumb auff
das Feld vnterhalb Epeircte. Auff den andern Tag
folgete Lycogenes mit außgebreitetẽ Heer vber alle
Felder in ſchrecklicher Geſtalt/ vnd die Soldaten
auß Barbariſcher Hoffart mehr mit Vnſinnig-
keit/ als menſchlicher Vernunfft.

Der Koͤnig brachte wegen ſo vieler ſorgen keinen

Schlaff
Y v
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[345/0389] Das Ander Buch. guͤtig were/ vñ gab zur Antwort; Er wuͤnſchte nicht mehr/ als daß ſie begehren moͤchten gluͤckſelig zu ſeyn. Er hette auch zu keinem andern Ende mit Ge- walt an ſie geſetzet. Sie ſolten zu dem gantzen Coͤr- per Siciliens tretten/ von deſſen einhelliger Stim- mung wieder den Meleander ſie ſich vnfuͤrſichtiger Weiſe getrant hetten. Nichts deſtoweniger hielten jhrer viel an/ daß man ſie ſicher zu dem koͤniglichen Laͤger wolte tretten laſſen. Nach dem jhnen ſolches verguͤnſtiget worden/ haben ſie vnter deß Melean- ders Soldaten groͤſſere Furchte als Beyſtandt ge- bracht: weil ſie zu entſchuͤldigung der Ergebenen Stadt jhr außgeſtandenes Elendt vnd die Macht der Feinde mit Worten vermehreten. Durch Ein- nehmung Enne kriegte der Lycogenes ein groͤſſer Hertze/ vnd verſuchte Mittel vñ Wege/ wie er durch das Waſſer vnd Moraſt vber welchem der Koͤnig lag kommen koͤndte/ Meleander trug Beyſorge/ er moͤchte den Ort in die laͤnge nicht erhalten koͤnnen/ ließ derwegen zu anfange der Nacht durch das gan- tze Laͤger Fewer machen/ damit der Feindt deß auf- brechens nicht jnnen wuͤrde/ vnd ruͤckte ohn alles Trompettẽ blaſen mit ſeinẽ Laͤger wiederumb auff das Feld vnterhalb Epeircte. Auff den andern Tag folgete Lycogenes mit außgebreitetẽ Heer vber alle Felder in ſchrecklicher Geſtalt/ vnd die Soldaten auß Barbariſcher Hoffart mehr mit Vnſinnig- keit/ als menſchlicher Vernunfft. Der Koͤnig brachte wegen ſo vieler ſorgen keinen Schlaff Y v

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/389>, abgerufen am 21.11.2024.