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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Ander Buch.
würde/ da man beyderseits schon den Degen zum
Zuge hette. Aber der Heroldt/ so baldt man jhn ver-
nehmen kundte; Der König/ sagte er/ verzeihet allen
denen jhre begangene Verbrechen/ welche jhrer Re-
bellion gerewet/ vnd für Abendts sich bey jhm ge-
horsamlich einstellen werden. Was bißher gesündi-
get ist worden/ soll durch kein Gerichte noch recht
gestraffet werden; solche Vergebung bestetigt er of-
femlich bey Königlicher Trew vnd Glauben. Bey-
nebenst warff er mit voller Handt Zettel vnter sie/
welche eben dieses Inhalts war; wandte hernach das
Roß herumb/ vnd ritte wieder zu den seinigen/ so
nicht weit darvon hielten. Es hatten vber zwantzig
Knechte diese Worte gehöret/ welche als sie wieder
in jhre Ordnung getretten/ kam das Geschrey durch
alle Fahnen/ in dem einer den andern fragte/ vnd es
weiter vnd weiter erzehlten/ was der Heroldt gebracht
hette. Lycogenes war sehr ergrimmet/ daß dieses vber
sein Verhoffen so weit außkommen; verbarg aber
seine Furchte/ vndt: Ihr Soldaten/ sagte er/ last vns
dem Meleander gehorchen. Wir wöllen freylich zu
jhm; aber mit vnsern Waffen. Ich nehme es gewiß
für ein gutes Zeichen an/ daß er vns zu seinem Lä-
ger berüffet; vnd bin der Hoffnung/ daß wir heinte
nach vnserm Siege darinnen Abendtmaizeit halten
wollen. In dessen/ als er einen Hauffen nach dem
andern vermahnete/ kam Zeitung/ daß die Könige
sich erkläret hetten/ selbigen Tag nicht zu schlagen.
Ein Theil jhres Volckes aber hielte auff dem Hü-

gel/
A a

Das Ander Buch.
wuͤrde/ da man beyderſeits ſchon den Degen zum
Zuge hette. Aber der Heroldt/ ſo baldt man jhn ver-
nehmen kundte; Der Koͤnig/ ſagte er/ verzeihet allen
denen jhre begangene Verbrechen/ welche jhrer Re-
bellion gerewet/ vnd fuͤr Abendts ſich bey jhm ge-
horſamlich einſtellen werden. Was bißher geſuͤndi-
get iſt worden/ ſoll durch kein Gerichte noch recht
geſtraffet werden; ſolche Vergebung beſtetigt er of-
femlich bey Koͤniglicher Trew vnd Glauben. Bey-
nebenſt warff er mit voller Handt Zettel vnter ſie/
welche eben dieſes Inhalts war; wandte hernach das
Roß herumb/ vnd ritte wieder zu den ſeinigen/ ſo
nicht weit darvon hielten. Es hatten vber zwantzig
Knechte dieſe Worte gehoͤret/ welche als ſie wieder
in jhre Ordnung getretten/ kam das Geſchrey durch
alle Fahnen/ in dem einer den andeꝛn fragte/ vnd es
weiter vnd weiter erzehlten/ was der Heroldt gebracht
hette. Lycogenes war ſehr ergrimmet/ daß dieſes vber
ſein Verhoffen ſo weit außkommen; verbarg aber
ſeine Furchte/ vndt: Ihr Soldaten/ ſagte er/ laſt vns
dem Meleander gehorchen. Wir woͤllen freylich zu
jhm; aber mit vnſern Waffen. Ich nehme es gewiß
fuͤr ein gutes Zeichen an/ daß er vns zu ſeinem Laͤ-
ger beruͤffet; vnd bin der Hoffnung/ daß wir heinte
nach vnſerm Siege darinnen Abendtmaizeit halten
wollen. In deſſen/ als er einen Hauffen nach dem
andern vermahnete/ kam Zeitung/ daß die Koͤnige
ſich erklaͤret hetten/ ſelbigen Tag nicht zu ſchlagen.
Ein Theil jhres Volckes aber hielte auff dem Huͤ-

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[369/0413] Das Ander Buch. wuͤrde/ da man beyderſeits ſchon den Degen zum Zuge hette. Aber der Heroldt/ ſo baldt man jhn ver- nehmen kundte; Der Koͤnig/ ſagte er/ verzeihet allen denen jhre begangene Verbrechen/ welche jhrer Re- bellion gerewet/ vnd fuͤr Abendts ſich bey jhm ge- horſamlich einſtellen werden. Was bißher geſuͤndi- get iſt worden/ ſoll durch kein Gerichte noch recht geſtraffet werden; ſolche Vergebung beſtetigt er of- femlich bey Koͤniglicher Trew vnd Glauben. Bey- nebenſt warff er mit voller Handt Zettel vnter ſie/ welche eben dieſes Inhalts war; wandte hernach das Roß herumb/ vnd ritte wieder zu den ſeinigen/ ſo nicht weit darvon hielten. Es hatten vber zwantzig Knechte dieſe Worte gehoͤret/ welche als ſie wieder in jhre Ordnung getretten/ kam das Geſchrey durch alle Fahnen/ in dem einer den andeꝛn fragte/ vnd es weiter vnd weiter erzehlten/ was der Heroldt gebracht hette. Lycogenes war ſehr ergrimmet/ daß dieſes vber ſein Verhoffen ſo weit außkommen; verbarg aber ſeine Furchte/ vndt: Ihr Soldaten/ ſagte er/ laſt vns dem Meleander gehorchen. Wir woͤllen freylich zu jhm; aber mit vnſern Waffen. Ich nehme es gewiß fuͤr ein gutes Zeichen an/ daß er vns zu ſeinem Laͤ- ger beruͤffet; vnd bin der Hoffnung/ daß wir heinte nach vnſerm Siege darinnen Abendtmaizeit halten wollen. In deſſen/ als er einen Hauffen nach dem andern vermahnete/ kam Zeitung/ daß die Koͤnige ſich erklaͤret hetten/ ſelbigen Tag nicht zu ſchlagen. Ein Theil jhres Volckes aber hielte auff dem Huͤ- gel/ A a

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/413>, abgerufen am 21.11.2024.