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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Dritte Buch.
Lycogenes Haupt verwahren/ vnd verfolgte seinen
Sieg weiter vnd weiter. Dann es war durchs gan-
tze Feld nicht mehr ein Kampff/ sondern ein würgen.
Es durffte keiner deß Vberwinders erwarten/ vnd
dem Menocritus gehorchen welcher sie zurück ruff-
te. Etliche flohen auff die Berg zu/ etliche welche der
örter kündig waren in die nechste Hölen/ gemeinglich
aber jrreten sie hin vnd wider wo sie jhre Forcht oder
Glück zu leitete. Viel lieffen sich auß dem Athem/
vnd fielen darnider/ welche von den Pferden so jhnen
nacheileten jämmerlich zertretten wurden/ vnd war
kein Elend das sie nicht betroffen hette. Radirobanes
folgte dem Menocritus/ welchen er auß der Rüstung
vnd Sturmhauben erkandte/ vnd befahl jhn auff zu
fangen. Er aber/ wiewol er weiter zu fliehen nicht
vermochte/ wehrete sich doch ritterlich/ biß er gefan-
gen vnd stracks gebunden ward/ daß er so weder sei-
nem Feinde/ noch jhm selber Schaden zufügen kund-
te. Es war Abend/ ehe die/ welche den Feinden nach-
gesetzt/ alle zum Meleander wider vmbkehrten. Vnd
der König/ wiewol der Krieg ein Ende genommen/
verblieb doch die Nacht vber im Läger/ das so sehr
verwüstet war. Das wüten aber der vorigen Nacht
machte/ daß sie mit jrem frölich seyn noch jnnen hiel-
ten/ vnd allenthalben Wache auffführten/ damit der
Krieg sich nicht auffs new erhübe. Deß morgends/
als d König auff gestanden/ schickt er zum Radiroba-
nes/ ob es seiner Gelegenheit gebe jhn zubesuchen; vnd
gieng bald drauff mit seinen fürnemmen Leuten zu jm

in

Das Dritte Buch.
Lycogenes Haupt verwahren/ vnd verfolgte ſeinen
Sieg weiter vnd weiter. Dann es war durchs gan-
tze Feld nicht mehr ein Kampff/ ſondern ein wuͤrgen.
Es durffte keiner deß Vberwinders erwarten/ vnd
dem Menocritus gehorchen welcher ſie zuruͤck ruff-
te. Etliche flohen auff die Berg zu/ etliche welche der
oͤrteꝛ kuͤndig waren in die nechſte Hoͤlen/ gemeinglich
aber jrꝛeten ſie hin vnd wider wo ſie jhre Forcht oder
Gluͤck zu leitete. Viel lieffen ſich auß dem Athem/
vnd fielen darnider/ welche von den Pferden ſo jhnen
nacheileten jaͤmmerlich zertretten wurden/ vnd war
kein Elend das ſie nicht betroffen hette. Radirobanes
folgte dem Menocritus/ welchẽ er auß der Ruͤſtung
vnd Sturmhauben erkandte/ vnd befahl jhn auff zu
fangen. Er aber/ wiewol er weiter zu fliehen nicht
vermochte/ wehrete ſich doch ritterlich/ biß er gefan-
gen vnd ſtracks gebunden ward/ daß er ſo weder ſei-
nem Feinde/ noch jhm ſelber Schadẽ zufuͤgen kund-
te. Es war Abend/ ehe die/ welche den Feinden nach-
geſetzt/ alle zum Meleander wider vmbkehrten. Vnd
der Koͤnig/ wiewol der Krieg ein Ende genommen/
verblieb doch die Nacht vber im Laͤger/ das ſo ſehr
verwuͤſtet war. Das wuͤten aber der vorigen Nacht
machte/ daß ſie mit jrem froͤlich ſeyn noch jnnen hiel-
ten/ vnd allenthalben Wache aufffuͤhrten/ damit der
Krieg ſich nicht auffs new erhuͤbe. Deß morgends/
als d̕ Koͤnig auff geſtandẽ/ ſchickt er zum Radiroba-
nes/ ob es ſeiner Gelegenheit gebe jhn zubeſuchen; vñ
gieng bald drauff mit ſeinen fuͤrnem̃en Leuten zu jm

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[399/0443] Das Dritte Buch. Lycogenes Haupt verwahren/ vnd verfolgte ſeinen Sieg weiter vnd weiter. Dann es war durchs gan- tze Feld nicht mehr ein Kampff/ ſondern ein wuͤrgen. Es durffte keiner deß Vberwinders erwarten/ vnd dem Menocritus gehorchen welcher ſie zuruͤck ruff- te. Etliche flohen auff die Berg zu/ etliche welche der oͤrteꝛ kuͤndig waren in die nechſte Hoͤlen/ gemeinglich aber jrꝛeten ſie hin vnd wider wo ſie jhre Forcht oder Gluͤck zu leitete. Viel lieffen ſich auß dem Athem/ vnd fielen darnider/ welche von den Pferden ſo jhnen nacheileten jaͤmmerlich zertretten wurden/ vnd war kein Elend das ſie nicht betroffen hette. Radirobanes folgte dem Menocritus/ welchẽ er auß der Ruͤſtung vnd Sturmhauben erkandte/ vnd befahl jhn auff zu fangen. Er aber/ wiewol er weiter zu fliehen nicht vermochte/ wehrete ſich doch ritterlich/ biß er gefan- gen vnd ſtracks gebunden ward/ daß er ſo weder ſei- nem Feinde/ noch jhm ſelber Schadẽ zufuͤgen kund- te. Es war Abend/ ehe die/ welche den Feinden nach- geſetzt/ alle zum Meleander wider vmbkehrten. Vnd der Koͤnig/ wiewol der Krieg ein Ende genommen/ verblieb doch die Nacht vber im Laͤger/ das ſo ſehr verwuͤſtet war. Das wuͤten aber der vorigen Nacht machte/ daß ſie mit jrem froͤlich ſeyn noch jnnen hiel- ten/ vnd allenthalben Wache aufffuͤhrten/ damit der Krieg ſich nicht auffs new erhuͤbe. Deß morgends/ als d̕ Koͤnig auff geſtandẽ/ ſchickt er zum Radiroba- nes/ ob es ſeiner Gelegenheit gebe jhn zubeſuchen; vñ gieng bald drauff mit ſeinen fuͤrnem̃en Leuten zu jm in

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/443>, abgerufen am 21.11.2024.