Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Joh. Barclayens Argenis/ zu/ daß jhr euch/ wann jhr Sicilien erreichet/ keinemals dem Arsidas vertrawen wöllet/ ehe jhr euch zur Argenis machet. Hernach möget jhr thun/ was euch in mittelung deß Rhates gut zuseyn bedüncken wirdt Poliarchus verschmähete die Fürsorge seines ge- nug
Joh. Barclayens Argenis/ zu/ daß jhr euch/ wann jhr Sicilien erꝛeichet/ keinemals dem Arſidas vertrawen woͤllet/ ehe jhr euch zur Argenis machet. Hernach moͤget jhr thun/ was euch in mittelung deß Rhates gut zuſeyn beduͤncken wirdt Poliarchus verſchmaͤhete die Fuͤrſorge ſeines ge- nug
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Joh. Barclayens Argenis/
zu/ daß jhr euch/ wann jhr Sicilien erꝛeichet/ keinem
als dem Arſidas vertrawen woͤllet/ ehe jhr euch zur
Argenis machet. Hernach moͤget jhr thun/ was
euch in mittelung deß Rhates gut zuſeyn beduͤncken
wirdt
Poliarchus verſchmaͤhete die Fuͤrſorge ſeines ge-
trewen Dieners nicht/ vnd nam die Bedingung an.
Aber ſein Leib/ der mit einem Hefftigen viertaͤglichen
Feber abgemattet wardt/ hielt die Begier deß Ge-
muͤtes wieder; welche Kranckheit durch den newen
Fuͤrſatz vnd Bangigkeit alſo geſtaͤrcket wardt/ daß
jhn die folgende Nacht/ ſo jhn zwar mit einem gelin-
de Froſte ankam/ hergegen mit viel groͤſſerer Hitze
als zuvor beſchwerete. Gelanor ließ jhm dieſe Vn-
paßligkeit nicht ſehr zuwider ſeyn/ weil ſie jhn von
gewiſſerer Gefahr abhielte. Poliarchus aber kundte
die aͤrtzte nicht vertragen/ welche jhm rhieten/ daß er
dem Feber die ſtaͤrcke durch ſtetes Faſten benemen/
vnd es alſo vertreiben ſolte. Er hatte gehoͤret/ daß et-
liche dieſem Weſen mit einem ſtarcken Truncke
Weines abgeholffen hatten/ vnd nam jhm fuͤr eben
dieſes Mittel zuverſuchen. Es iſt kein Wunder/ ſag-
te er/ wann ich nach gutbeduͤncken der aͤrtzte alle Le-
bens Krafft durch Außhungerung verliere vnd ſter-
be/ daß ſich als dann auch das Feber verlieren werde.
Ich wil lieber mit jhm daran gehen/ weil ich noch die
Staͤrcke habe/ vnd mich nach meinem Kopffe ge-
ſundt machen. Es iſt zwar vngewiß/ ob dieſes zu
meinem Leben oder Tode dienen wirdt: aber es iſt ge-
nug
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