Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Dritte Buch. ja gegen dem Könige selber/ der doch das/ was wirbegehren/ in seinen Händen hat. Diesen versuchen wir mit Heucheley vnd verderben jhn mit Eitel- keit/ in dem er selber Lust hat zu dem/ wormit Köni- ge betrogen werden. Den Radirobanes belangend/ dessen hoffertiger Glauben vns auff diese Klage geleitet hat/ so macht die Gütigkeit deß andern/ daß wir seine grobe Fehler zuentschüldigen nicht Vr- sache haben. Ihr seyd elende Leute/ jhr Steilier/ wann jhr die Argenis zu seiner Heyraht zwinget. Diese Rede gefiel dem Poliarchus dermassen Selenisse vnd Argenis (wer kan der Thorheit weg- K k iij
Das Dritte Buch. ja gegen dem Koͤnige ſelber/ der doch das/ was wirbegehren/ in ſeinen Haͤnden hat. Dieſen verſuchen wir mit Heucheley vnd verderben jhn mit Eitel- keit/ in dem er ſelber Luſt hat zu dem/ wormit Koͤni- ge betrogen werden. Den Radirobanes belangend/ deſſen hoffertiger Glauben vns auff dieſe Klage geleitet hat/ ſo macht die Guͤtigkeit deß andern/ daß wir ſeine grobe Fehler zuentſchuͤldigen nicht Vr- ſache haben. Ihr ſeyd elende Leute/ jhr Steilier/ wann jhr die Argenis zu ſeiner Heyraht zwinget. Dieſe Rede gefiel dem Poliarchus dermaſſen Seleniſſe vnd Argenis (wer kan der Thorheit weg- K k iij
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Das Dritte Buch.
ja gegen dem Koͤnige ſelber/ der doch das/ was wir
begehren/ in ſeinen Haͤnden hat. Dieſen verſuchen
wir mit Heucheley vnd verderben jhn mit Eitel-
keit/ in dem er ſelber Luſt hat zu dem/ wormit Koͤni-
ge betrogen werden. Den Radirobanes belangend/
deſſen hoffertiger Glauben vns auff dieſe Klage
geleitet hat/ ſo macht die Guͤtigkeit deß andern/ daß
wir ſeine grobe Fehler zuentſchuͤldigen nicht Vr-
ſache haben. Ihr ſeyd elende Leute/ jhr Steilier/
wann jhr die Argenis zu ſeiner Heyraht zwinget.
Dieſe Rede gefiel dem Poliarchus dermaſſen
wol/ daß er ſich kaum erhalten kundte. Er wuͤnd-
ſchte den Dunalbius zu vmbfangen/ weil er von
dem Außgange deß Radirobanes ſo auffrichtig
geortheilt hette/ vnd gedachte jhn jhm zuverbin-
den/ daß er ins kuͤnfftig mehr Lehrẽ von ſolcher Frey-
heit auß jhm bringen koͤnte. Er nahm jhm auch
fuͤr/ alle dieſe Perſonen der Argenis anzubefehlen/
vnd ſich jhrer Trew in allem was jhn angienge zu-
gebrauchen. Als die Gaͤſte hinweg waren/ kamen
Nicopompus vnd Arſidas wieder zu jhm/ beglei-
teten jhn zum Bette/ vnd wolten nicht ehe von jhm
gehen/ biß er fuͤrgab als ob jhn der Schlaff vberfie-
le; damit ſie auch ruheten/ vnd er mit ſeinen Sor-
gen allein ſich deſtobeſſer vberwerffen koͤnte.
Seleniſſe vnd Argenis (wer kan der Thorheit
der Menſchen genug nachſinnen?) giengen dieſelbi-
ge Nacht auff einerley Betrug vmb/ wie ſich nem-
lich eine der andern/ ſo bald es Tag wuͤrde/ moͤchte
weg-
K k iij
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