Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Vierdte Buch. wann die Schiffe nicht angehalten würden/ somöchten sie selbst an einander lauffen/ vnd eines das andere zerschmettern. Letzlich verkehrte das Vngewitter den gantzen Anschlag der Schiff- leute. Dann der Lauff kundte weder geändert/ noch die Schiffe zurück gehalten werden. Sie lieffen wohin der Windt wolte/ vnd liessen ein kleines Segel an der Seiten auffgespannet/ da- mit die Schiffe/ so von vngleichem Winde ge- führet worden/ durch Hülffe gleicher Wage nicht stürtzeten. Nach vberstandener Nacht war der Tag selber? B b b ij
Das Vierdte Buch. wann die Schiffe nicht angehalten wuͤrden/ ſomoͤchten ſie ſelbſt an einander lauffen/ vnd eines das andere zerſchmettern. Letzlich verkehrte das Vngewitter den gantzen Anſchlag der Schiff- leute. Dann der Lauff kundte weder geaͤndert/ noch die Schiffe zuruͤck gehalten werden. Sie lieffen wohin der Windt wolte/ vnd lieſſen ein kleines Segel an der Seiten auffgeſpannet/ da- mit die Schiffe/ ſo von vngleichem Winde ge- fuͤhret worden/ durch Huͤlffe gleicher Wage nicht ſtuͤrtzeten. Nach vberſtandener Nacht war der Tag ſelber? B b b ij
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Das Vierdte Buch.
wann die Schiffe nicht angehalten wuͤrden/ ſo
moͤchten ſie ſelbſt an einander lauffen/ vnd eines
das andere zerſchmettern. Letzlich verkehrte das
Vngewitter den gantzen Anſchlag der Schiff-
leute. Dann der Lauff kundte weder geaͤndert/
noch die Schiffe zuruͤck gehalten werden. Sie
lieffen wohin der Windt wolte/ vnd lieſſen ein
kleines Segel an der Seiten auffgeſpannet/ da-
mit die Schiffe/ ſo von vngleichem Winde ge-
fuͤhret worden/ durch Huͤlffe gleicher Wage nicht
ſtuͤrtzeten.
Nach vberſtandener Nacht war der Tag
nichts froͤlicher/ ſondern trawrig vom Regen/
vnd ſtellete den bevorſtehenden Todt mehr fuͤr
Augen. Die folgende Nacht gieng der Windt
eben ſo vngeſtuͤmm. Auff den andern Morgen
legete ſich zwar das Gewitter/ ſie kundten aber
nicht erkennen an welcher Gelegenheit deß Lan-
des/ vnd wo ſie auff der See weren; als ſie auch
die Schiffe zehleten/ mangelte jhnen mehr als
das halbe Theil/ ſo entweder anders wohin ver-
worffen/ oder vntergegangen war. Wie ſie
aber wegen Verſicherung jhrer faſt gewiſſen
Wolfahrt auff andere Sachen gedencken kund-
ten/ fiengen ſie an von deß Poliarchus Gefahr
zureden. Dann wann oder wo ſolten ſie jhn antref-
fen/ der vielleicht in ein feindtliches oder vnbekand-
tes Vfer verſchlagen worden? Wo weren ſie auch
ſelber?
B b b ij
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