Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Vierdte Buch. fast mit dem Gobrias vervneinigte/ daß er jhnvon seinem Wege zu dem Poliarchus auffgehal- ten/ meldeten die Schiffleute an/ es liesse sich von ferrnen gleichsamb etwas gewölcktes oder finsteres sehen/ welches jhrem Bedüncken nach eine Landtschafft were. Gobrias befahl dahin zu lenden/ es were was es wolte. Wie sie be- sten Vermögens fortgerudert hatten/ stiessen jh- nen vmb den Mittag etliche mit kleinen Schif- fen auff/ die nach vergangenem Vngewitter in der See herumb spatziereten/ zu schawen ob sie etwas antreffen möchten das durch Schiff- bruch verlohren were. Von denen erfuhren sie/ daß dieses eine seitte von Africa were; im vbri- gen sehr vnsicher wegen der Sandtbäncke/ wel- che von gefährlichen Oertern disseits vnd jen- seit bedecket würden. Nicht ferrne lege Numi- dien. Der nechste Port stündt wüste/ vnd sie waren im Zweiffel/ ob sie auch würden einge- nommen werden. Die Nothturfft aber zwang sie zu glauben/ daß alles sicherer were als die Windt vnd das Meer. Derowegen waren jh- nen eben die/ so jhnen vormahls Bericht ge- than/ Wegweiser zum Lande. Man ließ etliche mit einem kleinen Schiffe hinderstellig/ wel- che jhre Gefehrten/ da sie in der Nähe herumb jrreten/ zusammen lesen solten; wie sie dann/ auß grosser Gunst der Götter/ alles das was an deß B b b iij
Das Vierdte Buch. faſt mit dem Gobrias vervneinigte/ daß er jhnvon ſeinem Wege zu dem Poliarchus auffgehal- ten/ meldeten die Schiffleute an/ es lieſſe ſich von ferꝛnen gleichſamb etwas gewoͤlcktes oder finſteres ſehen/ welches jhrem Beduͤncken nach eine Landtſchafft were. Gobrias befahl dahin zu lenden/ es were was es wolte. Wie ſie be- ſten Vermoͤgens fortgerudert hatten/ ſtieſſen jh- nen vmb den Mittag etliche mit kleinen Schif- fen auff/ die nach vergangenem Vngewitter in der See herumb ſpatziereten/ zu ſchawen ob ſie etwas antreffen moͤchten das durch Schiff- bruch verlohren were. Von denen erfuhren ſie/ daß dieſes eine ſeitte von Africa were; im vbri- gen ſehr vnſicher wegen der Sandtbaͤncke/ wel- che von gefaͤhrlichen Oertern diſſeits vnd jen- ſeit bedecket wuͤrden. Nicht ferꝛne lege Numi- dien. Der nechſte Port ſtuͤndt wuͤſte/ vnd ſie waren im Zweiffel/ ob ſie auch wuͤrden einge- nommen werden. Die Nothturfft aber zwang ſie zu glauben/ daß alles ſicherer were als die Windt vnd das Meer. Derowegen waren jh- nen eben die/ ſo jhnen vormahls Bericht ge- than/ Wegweiſer zum Lande. Man ließ etliche mit einem kleinen Schiffe hinderſtellig/ wel- che jhre Gefehrten/ da ſie in der Naͤhe herumb jrꝛeten/ zuſammen leſen ſolten; wie ſie dann/ auß groſſer Gunſt der Goͤtter/ alles das was an deß B b b iij
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Das Vierdte Buch.
faſt mit dem Gobrias vervneinigte/ daß er jhn
von ſeinem Wege zu dem Poliarchus auffgehal-
ten/ meldeten die Schiffleute an/ es lieſſe ſich
von ferꝛnen gleichſamb etwas gewoͤlcktes oder
finſteres ſehen/ welches jhrem Beduͤncken nach
eine Landtſchafft were. Gobrias befahl dahin
zu lenden/ es were was es wolte. Wie ſie be-
ſten Vermoͤgens fortgerudert hatten/ ſtieſſen jh-
nen vmb den Mittag etliche mit kleinen Schif-
fen auff/ die nach vergangenem Vngewitter
in der See herumb ſpatziereten/ zu ſchawen ob
ſie etwas antreffen moͤchten das durch Schiff-
bruch verlohren were. Von denen erfuhren ſie/
daß dieſes eine ſeitte von Africa were; im vbri-
gen ſehr vnſicher wegen der Sandtbaͤncke/ wel-
che von gefaͤhrlichen Oertern diſſeits vnd jen-
ſeit bedecket wuͤrden. Nicht ferꝛne lege Numi-
dien. Der nechſte Port ſtuͤndt wuͤſte/ vnd ſie
waren im Zweiffel/ ob ſie auch wuͤrden einge-
nommen werden. Die Nothturfft aber zwang
ſie zu glauben/ daß alles ſicherer were als die
Windt vnd das Meer. Derowegen waren jh-
nen eben die/ ſo jhnen vormahls Bericht ge-
than/ Wegweiſer zum Lande. Man ließ etliche
mit einem kleinen Schiffe hinderſtellig/ wel-
che jhre Gefehrten/ da ſie in der Naͤhe herumb
jrꝛeten/ zuſammen leſen ſolten; wie ſie dann/
auß groſſer Gunſt der Goͤtter/ alles das was
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