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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Vierdte Buch.
tern bestimmeten Feindt allenthalben antraff.
Dann er wolte jhm vnter dem Scheine die Hya-
nisben zurechen/ die Schmertzen mit denen er seine
Argenis geänstiget/ wol vergelten. Wie er dieses
vnnd anderes kürtzlich bedacht hatte/ gab er der
Hyanisbe zur Antwort: Ob ich Ewere Liebde zwar
mit meinem Stillschweigen in Vngewißheit ge-
lassen/ so glaubet doch nicht/ ich habe gezweifelt ob
ich euch meine Hülffe abschlagen/ das ist/ ob ich
noch ärger als Radirobanes selbsten seyn solte. Ich
bin bestürtzt worden vber der Ehrlosigkeit deß Rau-
bers/ welchen ich nicht erst heute straffen soll; wie
auch vber dem Glück/ das mich durch Vmb-
schweiffe hieher gefüret hat. Dann ich sehe entweder
Euch/ Königin/ oder die Sache oder ewren geneig-
ten Willen gegen mich an/ so bin ich euch mit sol-
cher Pflicht verbunden/ daß mir etwas euch zu ver-
sagen vnmöglich ist. Weil der wegen ewer wesen in
diesem Zustande ist/ so wil ich das Meinige sämpt-
lich hindan setzen. Gebrauchet euch der Kräfften
meines Königreiches/ vnnd wisset/ daß ich in dem
Fall euch zugehorchen vnd zu ehren ewerem Sohne
nicht weichen wil; daß auch so lange ich lebe/ der Ra-
dirobanes/ der ewere Rhue zu verstören sich vnter-
wunden hat/ vngestrafft nicht bleiben soll.

Diese Antwort erweckte bey Hyanisben vnnd
den Herren solche Frewde/ daß viel von jhnen in den
Tempel jhrer Himmlischen Göttin lieffen/ mit

aller

Das Vierdte Buch.
tern beſtimmeten Feindt allenthalben antraff.
Dann er wolte jhm vnter dem Scheine die Hya-
nisben zurechen/ die Schmertzen mit denen er ſeine
Argenis geaͤnſtiget/ wol vergelten. Wie er dieſes
vnnd anderes kuͤrtzlich bedacht hatte/ gab er der
Hyanisbe zur Antwort: Ob ich Ewere Liebde zwar
mit meinem Stillſchweigen in Vngewißheit ge-
laſſen/ ſo glaubet doch nicht/ ich habe gezweifelt ob
ich euch meine Huͤlffe abſchlagen/ das iſt/ ob ich
noch aͤrger als Radirobanes ſelbſten ſeyn ſolte. Ich
bin beſtuͤrtzt worden vber der Ehrloſigkeit deß Rau-
bers/ welchen ich nicht erſt heute ſtraffen ſoll; wie
auch vber dem Gluͤck/ das mich durch Vmb-
ſchweiffe hieher gefuͤret hat. Dann ich ſehe entweder
Euch/ Koͤnigin/ oder die Sache oder ewren geneig-
ten Willen gegen mich an/ ſo bin ich euch mit ſol-
cher Pflicht verbunden/ daß mir etwas euch zu ver-
ſagen vnmoͤglich iſt. Weil der wegen ewer weſen in
dieſem Zuſtande iſt/ ſo wil ich das Meinige ſaͤmpt-
lich hindan ſetzen. Gebrauchet euch der Kraͤfften
meines Koͤnigreiches/ vnnd wiſſet/ daß ich in dem
Fall euch zugehorchen vnd zu ehren ewerem Sohne
nicht weichen wil; daß auch ſo lange ich lebe/ der Ra-
dirobanes/ der ewere Rhue zu verſtoͤren ſich vnter-
wunden hat/ vngeſtrafft nicht bleiben ſoll.

Dieſe Antwort erweckte bey Hyanisben vnnd
den Herꝛen ſolche Frewde/ daß viel von jhnen in den
Tempel jhrer Himmliſchen Goͤttin lieffen/ mit

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[779/0823] Das Vierdte Buch. tern beſtimmeten Feindt allenthalben antraff. Dann er wolte jhm vnter dem Scheine die Hya- nisben zurechen/ die Schmertzen mit denen er ſeine Argenis geaͤnſtiget/ wol vergelten. Wie er dieſes vnnd anderes kuͤrtzlich bedacht hatte/ gab er der Hyanisbe zur Antwort: Ob ich Ewere Liebde zwar mit meinem Stillſchweigen in Vngewißheit ge- laſſen/ ſo glaubet doch nicht/ ich habe gezweifelt ob ich euch meine Huͤlffe abſchlagen/ das iſt/ ob ich noch aͤrger als Radirobanes ſelbſten ſeyn ſolte. Ich bin beſtuͤrtzt worden vber der Ehrloſigkeit deß Rau- bers/ welchen ich nicht erſt heute ſtraffen ſoll; wie auch vber dem Gluͤck/ das mich durch Vmb- ſchweiffe hieher gefuͤret hat. Dann ich ſehe entweder Euch/ Koͤnigin/ oder die Sache oder ewren geneig- ten Willen gegen mich an/ ſo bin ich euch mit ſol- cher Pflicht verbunden/ daß mir etwas euch zu ver- ſagen vnmoͤglich iſt. Weil der wegen ewer weſen in dieſem Zuſtande iſt/ ſo wil ich das Meinige ſaͤmpt- lich hindan ſetzen. Gebrauchet euch der Kraͤfften meines Koͤnigreiches/ vnnd wiſſet/ daß ich in dem Fall euch zugehorchen vnd zu ehren ewerem Sohne nicht weichen wil; daß auch ſo lange ich lebe/ der Ra- dirobanes/ der ewere Rhue zu verſtoͤren ſich vnter- wunden hat/ vngeſtrafft nicht bleiben ſoll. Dieſe Antwort erweckte bey Hyanisben vnnd den Herꝛen ſolche Frewde/ daß viel von jhnen in den Tempel jhrer Himmliſchen Goͤttin lieffen/ mit aller

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 779. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/823>, abgerufen am 22.11.2024.