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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Joh. Barclayens Argenis/
er sahe/ daß alle vber Beschawung deß Geschenckes
embsig waren; Damit/ fieng er an/ diese Verch-
rung/ Gnädigstes Fräwiein/ euch möge destoan-
genehmer seyn/ so wisset daß sie der jenige schicke/
zu dem jhr den Arsidas abgefertiget habet. Vber
solchen Worten verlohr Argenis alle jhre Kräff-
ten; daß Gobrias auß dem zitternden Stillschwei-
gen abnehmen kundte/ sie muste hefftig getroffen
seyn. Derhalben nachdem sie offentlich etwas an-
ders geredet hatte/ sagte sie heimlich/ als ob sie jhm
für das Geschencke danckte/ zum Gobrias: Mein
Freund/ ich bitte/ wollet euch diesen Abend zu Hauß
finden lassen. Ich wil euch erfordern/ wann wir nach
verlauffener Menge deß Volckes können allein seyn.
Also nam Gobrias seinen Abtritt; sie aber lobete
gegen dem Frawenzimmer das Geschencke sehr/
sagte von seinem Werthe/ vnd fieng wieder Timo-
cleen an; Sie kündte kaum glauben/ daß diese Ver-
ehrung von einer schlechten Freygebigkeit herkäme.
Ich bin in den Gedancken/ der Frembde werde et-
was von dem Könige erlangen wöllen/ vnnd ver-
meine jhm dessen Geschenckes wegen durch mich
einen freyen Zutritt zumachen. Dann er hat auch
gebeten/ wann es Gelegenheit gebe/ daß ich jhn ei-
nes rechten Gespräches würdigen wolte. Ich wil
jhn heute noch seiner Bitte gezweigen; damit ich
jhm/ wann etwas zuerlangen ist/ Verheissung thun
könne; oder/ wann die Wichtigkeit zu groß ist/
jhn mit vergebener Hoffnung nicht auffhalte/

vnd

Joh. Barclayens Argenis/
er ſahe/ daß alle vber Beſchawung deß Geſchenckes
embſig waren; Damit/ fieng er an/ dieſe Verch-
rung/ Gnaͤdigſtes Fraͤwiein/ euch moͤge deſtoan-
genehmer ſeyn/ ſo wiſſet daß ſie der jenige ſchicke/
zu dem jhr den Arſidas abgefertiget habet. Vber
ſolchen Worten verlohr Argenis alle jhre Kraͤff-
ten; daß Gobrias auß dem zitternden Stillſchwei-
gen abnehmen kundte/ ſie muſte hefftig getroffen
ſeyn. Derhalben nachdem ſie offentlich etwas an-
ders geredet hatte/ ſagte ſie heimlich/ als ob ſie jhm
fuͤr das Geſchencke danckte/ zum Gobrias: Mein
Freund/ ich bitte/ wollet euch dieſen Abend zu Hauß
finden laſſen. Ich wil euch erfordern/ wañ wir nach
verlauffener Menge deß Volckes koͤnnẽ allein ſeyn.
Alſo nam Gobrias ſeinen Abtritt; ſie aber lobete
gegen dem Frawenzimmer das Geſchencke ſehr/
ſagte von ſeinem Werthe/ vnd fieng wieder Timo-
cleen an; Sie kuͤndte kaum glauben/ daß dieſe Ver-
ehrung von einer ſchlechten Freygebigkeit herkaͤme.
Ich bin in den Gedancken/ der Frembde werde et-
was von dem Koͤnige erlangen woͤllen/ vnnd ver-
meine jhm deſſen Geſchenckes wegen durch mich
einen freyen Zutritt zumachen. Dann er hat auch
gebeten/ wann es Gelegenheit gebe/ daß ich jhn ei-
nes rechten Geſpraͤches wuͤrdigen wolte. Ich wil
jhn heute noch ſeiner Bitte gezweigen; damit ich
jhm/ wann etwas zuerlangen iſt/ Verheiſſung thun
koͤnne; oder/ wann die Wichtigkeit zu groß iſt/
jhn mit vergebener Hoffnung nicht auffhalte/

vnd
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[878/0922] Joh. Barclayens Argenis/ er ſahe/ daß alle vber Beſchawung deß Geſchenckes embſig waren; Damit/ fieng er an/ dieſe Verch- rung/ Gnaͤdigſtes Fraͤwiein/ euch moͤge deſtoan- genehmer ſeyn/ ſo wiſſet daß ſie der jenige ſchicke/ zu dem jhr den Arſidas abgefertiget habet. Vber ſolchen Worten verlohr Argenis alle jhre Kraͤff- ten; daß Gobrias auß dem zitternden Stillſchwei- gen abnehmen kundte/ ſie muſte hefftig getroffen ſeyn. Derhalben nachdem ſie offentlich etwas an- ders geredet hatte/ ſagte ſie heimlich/ als ob ſie jhm fuͤr das Geſchencke danckte/ zum Gobrias: Mein Freund/ ich bitte/ wollet euch dieſen Abend zu Hauß finden laſſen. Ich wil euch erfordern/ wañ wir nach verlauffener Menge deß Volckes koͤnnẽ allein ſeyn. Alſo nam Gobrias ſeinen Abtritt; ſie aber lobete gegen dem Frawenzimmer das Geſchencke ſehr/ ſagte von ſeinem Werthe/ vnd fieng wieder Timo- cleen an; Sie kuͤndte kaum glauben/ daß dieſe Ver- ehrung von einer ſchlechten Freygebigkeit herkaͤme. Ich bin in den Gedancken/ der Frembde werde et- was von dem Koͤnige erlangen woͤllen/ vnnd ver- meine jhm deſſen Geſchenckes wegen durch mich einen freyen Zutritt zumachen. Dann er hat auch gebeten/ wann es Gelegenheit gebe/ daß ich jhn ei- nes rechten Geſpraͤches wuͤrdigen wolte. Ich wil jhn heute noch ſeiner Bitte gezweigen; damit ich jhm/ wann etwas zuerlangen iſt/ Verheiſſung thun koͤnne; oder/ wann die Wichtigkeit zu groß iſt/ jhn mit vergebener Hoffnung nicht auffhalte/ vnd

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 878. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/922>, abgerufen am 22.11.2024.