Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Fünffte Buch. archus zugehörten. Wannenher aber/ oder von wemsie kämen war jhm vnbewust; vnd er stundt in Sor- gen/ es möchte jhm hierumb mehr nachgestellt wer- den/ als wegen deß Golds vnd der Steine. An die Hafen zulauffen befand er nicht für rhatsamb/ weil sie zweifels ohn seinenthalben schon verwahret wur- den. Weiter hinein in Africa zuziehen war der Leute wegen nicht sicher/ so kundte er auch daselbst nicht zurück in Europa kommen/ wie er wol zu thun ge- meinet war. Endlich zwungen jhn das Verbrechen vnd die Notturfft auff eine newe vnd gefährliche List zudencken: daß er gutwillig nach Hofe reisen/ dem Poliarchus den Brieff vbergeben/ vnd noch von seiner Vbelthat/ als wegen grosser Trew/ eine Belohnung fordern solte. Nachdem er jhm nun die weise zubetriegen/ vnd wie er es mit der Lügen anstel- len mußte außgesonnen/ zohe er in die nechste Statt/ vnd fragte/ welcher Weg nach dem Hoffläger gien- ge: nam auch für sich vnd seinen Begleitsmann die geschwindesten Rosse die er bekommen kundte. Auff den dritten Tag sahe er von der Spitzen eines Ber- ges die Statt liegen: hierauff ließ er das Pferd vnd den Gefehrten von sich/ kam allein zu der Wacht/ sagte mit bleichem Gesichte (dann er mit Fleisse ge- schwinde gelauffen war/ vnd sich auß der Farbe ge- bracht hatte) er eyle zum Poliarchus notwendiger Geschäffte halben. Man führte jhn alsbald nach Hofe. Damals aber gab es nicht Gelegenheit für den Poliarchus zukommen/ weil er nach langer ver- wachung L l l iij
Das Fuͤnffte Buch. archus zugehoͤrten. Wannenheꝛ aber/ oder von wemſie kaͤmen war jhm vnbewuſt; vnd er ſtundt in Sor- gen/ es moͤchte jhm hierumb mehr nachgeſtellt wer- den/ als wegen deß Golds vnd der Steine. An die Hafen zulauffen befand er nicht fuͤr rhatſamb/ weil ſie zweifels ohn ſeinenthalben ſchon verwahret wur- den. Weiter hinein in Africa zuziehen war der Leute wegen nicht ſicher/ ſo kundte er auch daſelbſt nicht zuruͤck in Europa kommen/ wie er wol zu thun ge- meinet war. Endlich zwungen jhn das Verbrechen vnd die Notturfft auff eine newe vnd gefaͤhrliche Liſt zudencken: daß er gutwillig nach Hofe reiſen/ dem Poliarchus den Brieff vbergeben/ vnd noch von ſeiner Vbelthat/ als wegen groſſer Trew/ eine Belohnung fordern ſolte. Nachdem er jhm nun die weiſe zubetriegen/ vnd wie er es mit der Luͤgen anſtel- len mußte außgeſonnen/ zohe er in die nechſte Statt/ vnd fragte/ welcher Weg nach dem Hofflaͤger gien- ge: nam auch fuͤr ſich vnd ſeinen Begleitsmann die geſchwindeſten Roſſe die er bekommen kundte. Auff den dritten Tag ſahe er von der Spitzen eines Ber- ges die Statt liegen: hierauff ließ er das Pferd vnd den Gefehrten von ſich/ kam allein zu der Wacht/ ſagte mit bleichem Geſichte (dann er mit Fleiſſe ge- ſchwinde gelauffen war/ vnd ſich auß der Farbe ge- bracht hatte) er eyle zum Poliarchus notwendiger Geſchaͤffte halben. Man fuͤhrte jhn alsbald nach Hofe. Damals aber gab es nicht Gelegenheit fuͤr den Poliarchus zukommen/ weil er nach langer ver- wachung L l l iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0945" n="901"/><fw place="top" type="header">Das Fuͤnffte Buch.</fw><lb/> archus zugehoͤrten. Wannenheꝛ aber/ oder von wem<lb/> ſie kaͤmen war jhm vnbewuſt; vnd er ſtundt in Sor-<lb/> gen/ es moͤchte jhm hierumb mehr nachgeſtellt wer-<lb/> den/ als wegen deß Golds vnd der Steine. An die<lb/> Hafen zulauffen befand er nicht fuͤr rhatſamb/ weil<lb/> ſie zweifels ohn ſeinenthalben ſchon verwahret wur-<lb/> den. Weiter hinein in Africa zuziehen war der Leute<lb/> wegen nicht ſicher/ ſo kundte er auch daſelbſt nicht<lb/> zuruͤck in Europa kommen/ wie er wol zu thun ge-<lb/> meinet war. Endlich zwungen jhn das Verbrechen<lb/> vnd die Notturfft auff eine newe vnd gefaͤhrliche<lb/> Liſt zudencken: daß er gutwillig nach Hofe reiſen/<lb/> dem Poliarchus den Brieff vbergeben/ vnd noch<lb/> von ſeiner Vbelthat/ als wegen groſſer Trew/ eine<lb/> Belohnung fordern ſolte. Nachdem er jhm nun die<lb/> weiſe zubetriegen/ vnd wie er es mit der Luͤgen anſtel-<lb/> len mußte außgeſonnen/ zohe er in die nechſte Statt/<lb/> vnd fragte/ welcher Weg nach dem Hofflaͤger gien-<lb/> ge: nam auch fuͤr ſich vnd ſeinen Begleitsmann die<lb/> geſchwindeſten Roſſe die er bekommen kundte. Auff<lb/> den dritten Tag ſahe er von der Spitzen eines Ber-<lb/> ges die Statt liegen: hierauff ließ er das Pferd vnd<lb/> den Gefehrten von ſich/ kam allein zu der Wacht/<lb/> ſagte mit bleichem Geſichte (dann er mit Fleiſſe ge-<lb/> ſchwinde gelauffen war/ vnd ſich auß der Farbe ge-<lb/> bracht hatte) er eyle zum Poliarchus notwendiger<lb/> Geſchaͤffte halben. Man fuͤhrte jhn alsbald nach<lb/> Hofe. Damals aber gab es nicht Gelegenheit fuͤr<lb/> den Poliarchus zukommen/ weil er nach langer ver-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">L l l iij</fw><fw place="bottom" type="catch">wachung</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [901/0945]
Das Fuͤnffte Buch.
archus zugehoͤrten. Wannenheꝛ aber/ oder von wem
ſie kaͤmen war jhm vnbewuſt; vnd er ſtundt in Sor-
gen/ es moͤchte jhm hierumb mehr nachgeſtellt wer-
den/ als wegen deß Golds vnd der Steine. An die
Hafen zulauffen befand er nicht fuͤr rhatſamb/ weil
ſie zweifels ohn ſeinenthalben ſchon verwahret wur-
den. Weiter hinein in Africa zuziehen war der Leute
wegen nicht ſicher/ ſo kundte er auch daſelbſt nicht
zuruͤck in Europa kommen/ wie er wol zu thun ge-
meinet war. Endlich zwungen jhn das Verbrechen
vnd die Notturfft auff eine newe vnd gefaͤhrliche
Liſt zudencken: daß er gutwillig nach Hofe reiſen/
dem Poliarchus den Brieff vbergeben/ vnd noch
von ſeiner Vbelthat/ als wegen groſſer Trew/ eine
Belohnung fordern ſolte. Nachdem er jhm nun die
weiſe zubetriegen/ vnd wie er es mit der Luͤgen anſtel-
len mußte außgeſonnen/ zohe er in die nechſte Statt/
vnd fragte/ welcher Weg nach dem Hofflaͤger gien-
ge: nam auch fuͤr ſich vnd ſeinen Begleitsmann die
geſchwindeſten Roſſe die er bekommen kundte. Auff
den dritten Tag ſahe er von der Spitzen eines Ber-
ges die Statt liegen: hierauff ließ er das Pferd vnd
den Gefehrten von ſich/ kam allein zu der Wacht/
ſagte mit bleichem Geſichte (dann er mit Fleiſſe ge-
ſchwinde gelauffen war/ vnd ſich auß der Farbe ge-
bracht hatte) er eyle zum Poliarchus notwendiger
Geſchaͤffte halben. Man fuͤhrte jhn alsbald nach
Hofe. Damals aber gab es nicht Gelegenheit fuͤr
den Poliarchus zukommen/ weil er nach langer ver-
wachung
L l l iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |