Basedow, Johann Bernhard: Das in Dessau errichtete Philanthropinum. Leipzig, 1774.ten, verbrannt oder doch förmlich abgeschaft sind: Wir haben keine Theocratie, wie die be- an- unsrer Freuden und zum Vortheile des Publicums,
einig werden können durch freundschaftliche Gegen- reden in gedruckten Briefen über den Weg und das Ziel des heilsamen oder wahren Glaubens, d. i. der Religion. Der Druck wird uns mehr Theil- nehmer und Vermittler schaffen. ten, verbrannt oder doch foͤrmlich abgeſchaft ſind: Wir haben keine Theocratie, wie die be- an- unſrer Freuden und zum Vortheile des Publicums,
einig werden koͤnnen durch freundſchaftliche Gegen- reden in gedruckten Briefen uͤber den Weg und das Ziel des heilſamen oder wahren Glaubens, d. i. der Religion. Der Druck wird uns mehr Theil- nehmer und Vermittler ſchaffen. <TEI> <text> <front> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0030" n="XXVI"/> ten, verbrannt oder doch foͤrmlich abgeſchaft ſind:<lb/> ſo iſt das dir und mir ſo werthe <hi rendition="#fr">Helvetien</hi> noch<lb/> lange nicht philanthropiniſch genug. <hi rendition="#fr">Geſetze ver-<lb/> brennen,</hi> iſt das nicht beſſer, als unſchuldige<lb/> Menſchen! … Obs nicht genug ſey, daß man<lb/> ſie jetzund nicht mehr ausuͤbe? Nein! Nein! Muß<lb/> denn nicht aus den Apotheken fort alle ehemals ge-<lb/> prieſne Arzney, die nur zum Vergiften taugt, oder<lb/> zu ſolchen Curen, die, ohne des Giftes ſparſa-<lb/> men Gebrauch, eben ſo oft gelingen? Mann Got-<lb/> tes, Mann Gottes! der Tod in Toͤpfen, der Tod<lb/> in Toͤpfen! ....</p><lb/> <p>Wir haben keine Theocratie, wie die be-<lb/> ſchnittnen Juden. Wider die Laſter gebt Geſetz,<lb/> ihr Chriſten; habt ſtandesmaͤſſige Verwahrungs-<lb/> oͤrter derer, deren Gehirn verruͤckt wird; haltet<lb/> uͤber die Kirche, wie uͤber jede andre (nicht herr-<lb/> ſchende) Geſellſchaft im Staate, daß, wenns aufs<lb/><hi rendition="#fr">Mein</hi> und <hi rendition="#fr">Dein</hi> und auf den ehrlichen Namen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">an-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_1_2" prev="#seg2pn_1_1" place="foot" n="(*)">unſrer Freuden und zum Vortheile des Publicums,<lb/> einig werden koͤnnen durch freundſchaftliche Gegen-<lb/> reden <hi rendition="#fr">in gedruckten Briefen uͤber den Weg und<lb/> das Ziel des heilſamen oder wahren Glaubens,</hi><lb/> d. i. der Religion. Der Druck wird uns mehr Theil-<lb/> nehmer und Vermittler ſchaffen.</note><lb/></p> </div> </div> </front> </text> </TEI> [XXVI/0030]
ten, verbrannt oder doch foͤrmlich abgeſchaft ſind:
ſo iſt das dir und mir ſo werthe Helvetien noch
lange nicht philanthropiniſch genug. Geſetze ver-
brennen, iſt das nicht beſſer, als unſchuldige
Menſchen! … Obs nicht genug ſey, daß man
ſie jetzund nicht mehr ausuͤbe? Nein! Nein! Muß
denn nicht aus den Apotheken fort alle ehemals ge-
prieſne Arzney, die nur zum Vergiften taugt, oder
zu ſolchen Curen, die, ohne des Giftes ſparſa-
men Gebrauch, eben ſo oft gelingen? Mann Got-
tes, Mann Gottes! der Tod in Toͤpfen, der Tod
in Toͤpfen! ....
Wir haben keine Theocratie, wie die be-
ſchnittnen Juden. Wider die Laſter gebt Geſetz,
ihr Chriſten; habt ſtandesmaͤſſige Verwahrungs-
oͤrter derer, deren Gehirn verruͤckt wird; haltet
uͤber die Kirche, wie uͤber jede andre (nicht herr-
ſchende) Geſellſchaft im Staate, daß, wenns aufs
Mein und Dein und auf den ehrlichen Namen
an-
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(*) unſrer Freuden und zum Vortheile des Publicums,
einig werden koͤnnen durch freundſchaftliche Gegen-
reden in gedruckten Briefen uͤber den Weg und
das Ziel des heilſamen oder wahren Glaubens,
d. i. der Religion. Der Druck wird uns mehr Theil-
nehmer und Vermittler ſchaffen.
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