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Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].

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aus natürlicher Erkenntniß etc.
mit einander von ihren Kindern und Hausgenossen
zu reden. Denn oft weiß der Nachbar von den
Kindern und dem Gesinde mehr, als die Herrschaft
des Hauses.

Alle Ausgabe und alle Einnahme muß
angezeichnet werden, damit die Herrschaft alles
übersehn und die Fehler ihres Hauswesens ver-
bessern könne.

Derjenige Hausvater, welcher die Posten der
Ausgabe nach dem Maaße seiner ganzen Einnahme
bestimmt, und nicht zehn Procent für unver-
sehne Zufälle
berechnet, wird ganz gewiß in
Schulden gerathen. Denn einiger unvermutheter
Schaden erfolgt gewiß; aber eine unvermuthete
Einnahme weit seltener.

Wer die Bedürfnisse seines Hauses in der
wohlfeilsten Jahreszeit, in der gehörigen Quan-
tität und entweder für baar Geld oder nur auf
kurzen Credit einkauft, und für die Bewahrung
des Eingekauften gehörig sorgt, wird für sein Geld
über ein Zehntel mehr haben, als er sonst haben
könnte. Denn die Kaufleute rechnen allezeit Jn-
teresse, Gefahr und Zeitverlust.

Eine vollkommne Hausmutter muß Wissen-
schaft und Fertigkeit haben, Waaren, welche das
Haus braucht, nach ihrer Dauerhaftigkeit und
Güte zu kennen, die Zeit des vortheilhaftesten

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aus natuͤrlicher Erkenntniß ꝛc.
mit einander von ihren Kindern und Hausgenoſſen
zu reden. Denn oft weiß der Nachbar von den
Kindern und dem Geſinde mehr, als die Herrſchaft
des Hauſes.

Alle Ausgabe und alle Einnahme muß
angezeichnet werden, damit die Herrſchaft alles
uͤberſehn und die Fehler ihres Hausweſens ver-
beſſern koͤnne.

Derjenige Hausvater, welcher die Poſten der
Ausgabe nach dem Maaße ſeiner ganzen Einnahme
beſtimmt, und nicht zehn Procent für unver-
ſehne Zufälle
berechnet, wird ganz gewiß in
Schulden gerathen. Denn einiger unvermutheter
Schaden erfolgt gewiß; aber eine unvermuthete
Einnahme weit ſeltener.

Wer die Bedürfniſſe ſeines Hauſes in der
wohlfeilſten Jahreszeit, in der gehoͤrigen Quan-
titaͤt und entweder fuͤr baar Geld oder nur auf
kurzen Credit einkauft, und fuͤr die Bewahrung
des Eingekauften gehoͤrig ſorgt, wird fuͤr ſein Geld
uͤber ein Zehntel mehr haben, als er ſonſt haben
koͤnnte. Denn die Kaufleute rechnen allezeit Jn-
tereſſe, Gefahr und Zeitverluſt.

Eine vollkommne Hausmutter muß Wiſſen-
ſchaft und Fertigkeit haben, Waaren, welche das
Haus braucht, nach ihrer Dauerhaftigkeit und
Guͤte zu kennen, die Zeit des vortheilhafteſten

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[121/0145] aus natuͤrlicher Erkenntniß ꝛc. mit einander von ihren Kindern und Hausgenoſſen zu reden. Denn oft weiß der Nachbar von den Kindern und dem Geſinde mehr, als die Herrſchaft des Hauſes. Alle Ausgabe und alle Einnahme muß angezeichnet werden, damit die Herrſchaft alles uͤberſehn und die Fehler ihres Hausweſens ver- beſſern koͤnne. Derjenige Hausvater, welcher die Poſten der Ausgabe nach dem Maaße ſeiner ganzen Einnahme beſtimmt, und nicht zehn Procent für unver- ſehne Zufälle berechnet, wird ganz gewiß in Schulden gerathen. Denn einiger unvermutheter Schaden erfolgt gewiß; aber eine unvermuthete Einnahme weit ſeltener. Wer die Bedürfniſſe ſeines Hauſes in der wohlfeilſten Jahreszeit, in der gehoͤrigen Quan- titaͤt und entweder fuͤr baar Geld oder nur auf kurzen Credit einkauft, und fuͤr die Bewahrung des Eingekauften gehoͤrig ſorgt, wird fuͤr ſein Geld uͤber ein Zehntel mehr haben, als er ſonſt haben koͤnnte. Denn die Kaufleute rechnen allezeit Jn- tereſſe, Gefahr und Zeitverluſt. Eine vollkommne Hausmutter muß Wiſſen- ſchaft und Fertigkeit haben, Waaren, welche das Haus braucht, nach ihrer Dauerhaftigkeit und Guͤte zu kennen, die Zeit des vortheilhafteſten Ein- H 5

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Zitationshilfe: Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768], S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basedow_weisheit_1768/145>, abgerufen am 21.11.2024.