Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].

Bild:
<< vorherige Seite

über Gott und seine Eigenschaften.
nebst seinen Eigenschaften, in ihm von Ewigkeit
war, und vielleicht das unbegreifliche göttliche
Wirken
genannt werden kann. Alle Dinge,
welche gewirkt werden, sind in der Wirksamkeit
Gottes, welche von Ewigkeit war, gegründet,
und ein jedes folget daraus zu seiner Zeit und in
seiner Ordnung.

§. 11.

Durch Gottes Macht und Wirksamkeit ist und
folget alles in der Welt, was ist und folget. Darum
heißt sie Allmacht. Der Allmacht Gottes kann
nichts widerstehen; denn alle Kräfte sind allein
von ihm.

Gott, als ein sehr verständiger Geist, erkennt
sich selbst, und seine Allmacht; folglich alles, was
aus ihm selbst erfolgt, folglich seine unmittelbaren
Wirkungen, welche die wirkende Kraft von ihm
selbst haben; folglich die Wirkungen der Wirkun-
gen; folglich die ganze Welt in ihrer ganzen Daur.
Also erkennt der Verstand Gottes alles, was sich
erkennen läßt, und ist daher allwissend.

Gottes Güte ist allwissend und allmächtig.
Es muß das höchstmögliche Gute daraus folgen.
Also ist sie Allgüte, oder vollkommenste Güte.

Gottes Allmacht, Allwissenheit und Allgüte
sind, als göttliche Eigenschaften, von Ewigkeit
zu Ewigkeit.

Einheit

uͤber Gott und ſeine Eigenſchaften.
nebſt ſeinen Eigenſchaften, in ihm von Ewigkeit
war, und vielleicht das unbegreifliche göttliche
Wirken
genannt werden kann. Alle Dinge,
welche gewirkt werden, ſind in der Wirkſamkeit
Gottes, welche von Ewigkeit war, gegruͤndet,
und ein jedes folget daraus zu ſeiner Zeit und in
ſeiner Ordnung.

§. 11.

Durch Gottes Macht und Wirkſamkeit iſt und
folget alles in der Welt, was iſt und folget. Darum
heißt ſie Allmacht. Der Allmacht Gottes kann
nichts widerſtehen; denn alle Kraͤfte ſind allein
von ihm.

Gott, als ein ſehr verſtaͤndiger Geiſt, erkennt
ſich ſelbſt, und ſeine Allmacht; folglich alles, was
aus ihm ſelbſt erfolgt, folglich ſeine unmittelbaren
Wirkungen, welche die wirkende Kraft von ihm
ſelbſt haben; folglich die Wirkungen der Wirkun-
gen; folglich die ganze Welt in ihrer ganzen Daur.
Alſo erkennt der Verſtand Gottes alles, was ſich
erkennen laͤßt, und iſt daher allwiſſend.

Gottes Guͤte iſt allwiſſend und allmaͤchtig.
Es muß das hoͤchſtmoͤgliche Gute daraus folgen.
Alſo iſt ſie Allgüte, oder vollkommenſte Guͤte.

Gottes Allmacht, Allwiſſenheit und Allguͤte
ſind, als goͤttliche Eigenſchaften, von Ewigkeit
zu Ewigkeit.

Einheit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0037" n="13"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">u&#x0364;ber Gott und &#x017F;eine Eigen&#x017F;chaften.</hi></fw><lb/>
neb&#x017F;t &#x017F;einen Eigen&#x017F;chaften, in ihm von Ewigkeit<lb/>
war, und vielleicht <hi rendition="#fr">das unbegreifliche göttliche<lb/>
Wirken</hi> genannt werden kann. Alle Dinge,<lb/>
welche gewirkt werden, &#x017F;ind in der Wirk&#x017F;amkeit<lb/>
Gottes, welche von Ewigkeit war, gegru&#x0364;ndet,<lb/>
und ein jedes folget daraus zu &#x017F;einer Zeit und in<lb/>
&#x017F;einer Ordnung.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 11.</head><lb/>
          <p>Durch Gottes Macht und Wirk&#x017F;amkeit i&#x017F;t und<lb/>
folget alles in der Welt, was i&#x017F;t und folget. Darum<lb/>
heißt &#x017F;ie <hi rendition="#fr">Allmacht.</hi> Der Allmacht Gottes kann<lb/>
nichts wider&#x017F;tehen; denn alle Kra&#x0364;fte &#x017F;ind allein<lb/>
von ihm.</p><lb/>
          <p>Gott, als ein &#x017F;ehr ver&#x017F;ta&#x0364;ndiger Gei&#x017F;t, erkennt<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t, und &#x017F;eine Allmacht; folglich alles, was<lb/>
aus ihm &#x017F;elb&#x017F;t erfolgt, folglich &#x017F;eine unmittelbaren<lb/>
Wirkungen, welche die wirkende Kraft von ihm<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t haben; folglich die Wirkungen der Wirkun-<lb/>
gen; folglich die ganze Welt in ihrer ganzen Daur.<lb/>
Al&#x017F;o erkennt der Ver&#x017F;tand Gottes alles, was &#x017F;ich<lb/>
erkennen la&#x0364;ßt, und i&#x017F;t daher <hi rendition="#fr">allwi&#x017F;&#x017F;end.</hi></p><lb/>
          <p>Gottes Gu&#x0364;te i&#x017F;t allwi&#x017F;&#x017F;end und allma&#x0364;chtig.<lb/>
Es muß das ho&#x0364;ch&#x017F;tmo&#x0364;gliche Gute daraus folgen.<lb/>
Al&#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;ie <hi rendition="#fr">Allgüte,</hi> oder vollkommen&#x017F;te Gu&#x0364;te.</p><lb/>
          <p>Gottes Allmacht, Allwi&#x017F;&#x017F;enheit und Allgu&#x0364;te<lb/>
&#x017F;ind, als go&#x0364;ttliche Eigen&#x017F;chaften, von Ewigkeit<lb/>
zu Ewigkeit.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Einheit</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0037] uͤber Gott und ſeine Eigenſchaften. nebſt ſeinen Eigenſchaften, in ihm von Ewigkeit war, und vielleicht das unbegreifliche göttliche Wirken genannt werden kann. Alle Dinge, welche gewirkt werden, ſind in der Wirkſamkeit Gottes, welche von Ewigkeit war, gegruͤndet, und ein jedes folget daraus zu ſeiner Zeit und in ſeiner Ordnung. §. 11. Durch Gottes Macht und Wirkſamkeit iſt und folget alles in der Welt, was iſt und folget. Darum heißt ſie Allmacht. Der Allmacht Gottes kann nichts widerſtehen; denn alle Kraͤfte ſind allein von ihm. Gott, als ein ſehr verſtaͤndiger Geiſt, erkennt ſich ſelbſt, und ſeine Allmacht; folglich alles, was aus ihm ſelbſt erfolgt, folglich ſeine unmittelbaren Wirkungen, welche die wirkende Kraft von ihm ſelbſt haben; folglich die Wirkungen der Wirkun- gen; folglich die ganze Welt in ihrer ganzen Daur. Alſo erkennt der Verſtand Gottes alles, was ſich erkennen laͤßt, und iſt daher allwiſſend. Gottes Guͤte iſt allwiſſend und allmaͤchtig. Es muß das hoͤchſtmoͤgliche Gute daraus folgen. Alſo iſt ſie Allgüte, oder vollkommenſte Guͤte. Gottes Allmacht, Allwiſſenheit und Allguͤte ſind, als goͤttliche Eigenſchaften, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Einheit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/basedow_weisheit_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/basedow_weisheit_1768/37
Zitationshilfe: Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768], S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basedow_weisheit_1768/37>, abgerufen am 03.12.2024.