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Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].

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Eignes Nachdenken

Einheit, vollkommne Ewigkeit, Allmacht,
Allwissenheit, und Allgüte Gottes, sind unserm
Begriffe die Grundeigenschaften Gottes, wor-
aus sich vieles, was sonst in Ansehung Gottes
noch erkannt werden kann, durch Nachdenken
herleiten läßt.

§. 12.

Wenn wir ihm eine Allgegenwart zuschrei-
ben; so denken wir nichts anders, als daß er alles,
was an jedem Orte geschicht, erkenne, und daß
alles, was an jedem Orte geschicht, von seiner
Allmacht abhänge, und ihr unterworfen sey.

Wenn wir ihn einen Geist nennen, so sagen
wir nichts anders, als daß er Verstaud, Willen
und Macht zu wirken habe.

Ein Geist ist ein unsichtbares und ein einziges
Wesen. Also ist Gott unsichtbar.

Wenn wir ihm eine, sich über das Ganze und
jeden Theil erstreckende Vorsehung oder Provi-
denz
zuschreiben; so denken wir, daß alles aus
seiner Allmacht, mit dem Bewußtseyn seiner All-
wissenheit, und nach dem Willen seiner ewigen
Allgüte erfolge.

Wir müssen uns Gott als höchst selig vorstel-
len, weil er seinen ewigen gütigen Willen, ver-
möge seiner Allmacht ohne Hinderniß, vermöge
seiner Allwissenheit mit Bewußtseyn, erfüllet.

Gottes
Eignes Nachdenken

Einheit, vollkommne Ewigkeit, Allmacht,
Allwiſſenheit, und Allguͤte Gottes, ſind unſerm
Begriffe die Grundeigenſchaften Gottes, wor-
aus ſich vieles, was ſonſt in Anſehung Gottes
noch erkannt werden kann, durch Nachdenken
herleiten laͤßt.

§. 12.

Wenn wir ihm eine Allgegenwart zuſchrei-
ben; ſo denken wir nichts anders, als daß er alles,
was an jedem Orte geſchicht, erkenne, und daß
alles, was an jedem Orte geſchicht, von ſeiner
Allmacht abhaͤnge, und ihr unterworfen ſey.

Wenn wir ihn einen Geiſt nennen, ſo ſagen
wir nichts anders, als daß er Verſtaud, Willen
und Macht zu wirken habe.

Ein Geiſt iſt ein unſichtbares und ein einziges
Weſen. Alſo iſt Gott unſichtbar.

Wenn wir ihm eine, ſich uͤber das Ganze und
jeden Theil erſtreckende Vorſehung oder Provi-
denz
zuſchreiben; ſo denken wir, daß alles aus
ſeiner Allmacht, mit dem Bewußtſeyn ſeiner All-
wiſſenheit, und nach dem Willen ſeiner ewigen
Allguͤte erfolge.

Wir muͤſſen uns Gott als hoͤchſt ſelig vorſtel-
len, weil er ſeinen ewigen guͤtigen Willen, ver-
moͤge ſeiner Allmacht ohne Hinderniß, vermoͤge
ſeiner Allwiſſenheit mit Bewußtſeyn, erfuͤllet.

Gottes
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[14/0038] Eignes Nachdenken Einheit, vollkommne Ewigkeit, Allmacht, Allwiſſenheit, und Allguͤte Gottes, ſind unſerm Begriffe die Grundeigenſchaften Gottes, wor- aus ſich vieles, was ſonſt in Anſehung Gottes noch erkannt werden kann, durch Nachdenken herleiten laͤßt. §. 12. Wenn wir ihm eine Allgegenwart zuſchrei- ben; ſo denken wir nichts anders, als daß er alles, was an jedem Orte geſchicht, erkenne, und daß alles, was an jedem Orte geſchicht, von ſeiner Allmacht abhaͤnge, und ihr unterworfen ſey. Wenn wir ihn einen Geiſt nennen, ſo ſagen wir nichts anders, als daß er Verſtaud, Willen und Macht zu wirken habe. Ein Geiſt iſt ein unſichtbares und ein einziges Weſen. Alſo iſt Gott unſichtbar. Wenn wir ihm eine, ſich uͤber das Ganze und jeden Theil erſtreckende Vorſehung oder Provi- denz zuſchreiben; ſo denken wir, daß alles aus ſeiner Allmacht, mit dem Bewußtſeyn ſeiner All- wiſſenheit, und nach dem Willen ſeiner ewigen Allguͤte erfolge. Wir muͤſſen uns Gott als hoͤchſt ſelig vorſtel- len, weil er ſeinen ewigen guͤtigen Willen, ver- moͤge ſeiner Allmacht ohne Hinderniß, vermoͤge ſeiner Allwiſſenheit mit Bewußtſeyn, erfuͤllet. Gottes

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Zitationshilfe: Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768], S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basedow_weisheit_1768/38>, abgerufen am 21.11.2024.