Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.Tapfferkeiten / vnnd derogleichen Waffen- vnnd Kriegssachen vollnbringe / welche auch das allertrefflichste vnnd berühmbteste / was die vorigen gethan / verfinstern vnd außleschen werden. Du vernimbst gnugsamb / O trewer vnd vffrichtiger Waffenträger / den Nebel vnd die Finsterkeit der Nacht / derer ohngewöhnliche Stille / das taube vnd verwirrte Geräusche dieser Bäume / das erschreckliche vnnd greßliche Brausen dieses Wassers / (welches zu suchen / wir anjetzo einher ziehen / vnd das da scheinet / ob es von den höchsten Bergen des Mondes selbs abschösse / vnd sich herunter stürtzte) vnd das ohn vffhörliche Schlagen vnd Klippklappen / welches vns die Ohren betöbet vnd im Gehör wehe thut / welche Dinge alle miteinander / ja auch ein jedwedes an- vnnd vor sich selbs / gnugsamb bestehen / auch in des Kriegs Gottes Mars selbs Hertz vnnd Gemüthe Furcht / Zaghafftigkeit vnd Schrecken zu erwecken / wie viel mehr in dem jenigen / welcher derogleichen Zufälle vnnd Abendthewren nicht gewohnt / noch dabey herkommen ist. So seind nun diese Sachen alle / so ich dir also fürmahle / nichts anders / als lauter anreitzungen vnd ermunterungen meines Gemüths / gestalt dann solches auch eine Vrsach ist / daß mir vor begierd diese Abendthewr / wie groß vnd schwer sie auch jmmer zu seyn scheinen mag / zu wagen vnnd zu versuchen / das Hertz im Leib brechen vnd persten wil. Vnd derohalben so schnüere dem Rossübrall den Gurt etwas enger vnd fester / sey hiermit GOTT befohlen / vnnd warte meiner allhiero drey Tage / vnd nicht länger. Dann wo ich binnen solcher Zeit nicht solte wider zu rück kommen / so kanstu nur zu vnserm Dorff wider vmbkehren. Von dannen aber auch mir diesen Dienst vnd letzten Willen zu thun / auch an sich selbs ein gutes Werck zu verrichten / wirstu nach Toboso Tapfferkeiten / vnnd derogleichen Waffen- vnnd Kriegssachen vollnbringe / welche auch das allertrefflichste vnnd berühmbteste / was die vorigen gethan / verfinstern vnd außleschen werden. Du vernimbst gnugsamb / O trewer vnd vffrichtiger Waffenträger / den Nebel vnd die Finsterkeit der Nacht / derer ohngewöhnliche Stille / das taube vnd verwirrte Geräusche dieser Bäume / das erschreckliche vnnd greßliche Brausen dieses Wassers / (welches zu suchen / wir anjetzo einher ziehen / vnd das da scheinet / ob es von den höchsten Bergen des Mondes selbs abschösse / vnd sich herunter stürtzte) vnd das ohn vffhörliche Schlagen vnd Klippklappen / welches vns die Ohren betöbet vnd im Gehör wehe thut / welche Dinge alle miteinander / ja auch ein jedwedes an- vnnd vor sich selbs / gnugsamb bestehen / auch in des Kriegs Gottes Mars selbs Hertz vnnd Gemüthe Furcht / Zaghafftigkeit vnd Schrecken zu erwecken / wie viel mehr in dem jenigen / welcher derogleichen Zufälle vnnd Abendthewren nicht gewohnt / noch dabey herkommen ist. So seind nun diese Sachen alle / so ich dir also fürmahle / nichts anders / als lauter anreitzungen vnd ermunterungen meines Gemüths / gestalt dann solches auch eine Vrsach ist / daß mir vor begierd diese Abendthewr / wie groß vnd schwer sie auch jmmer zu seyn scheinen mag / zu wagen vnnd zu versuchen / das Hertz im Leib brechen vnd persten wil. Vnd derohalben so schnüere dem Rossübrall den Gurt etwas enger vnd fester / sey hiermit GOTT befohlen / vnnd warte meiner allhiero drey Tage / vnd nicht länger. Dann wo ich binnen solcher Zeit nicht solte wider zu rück kommen / so kanstu nur zu vnserm Dorff wider vmbkehren. 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Du vernimbst gnugsamb / O trewer vnd vffrichtiger Waffenträger / den Nebel vnd die Finsterkeit der Nacht / derer ohngewöhnliche Stille / das taube vnd verwirrte Geräusche dieser Bäume / das erschreckliche vnnd greßliche Brausen dieses Wassers / (welches zu suchen / wir anjetzo einher ziehen / vnd das da scheinet / ob es von den höchsten Bergen des Mondes selbs abschösse / vnd sich herunter stürtzte) vnd das ohn vffhörliche Schlagen vnd Klippklappen / welches vns die Ohren betöbet vnd im Gehör wehe thut / welche Dinge alle miteinander / ja auch ein jedwedes an- vnnd vor sich selbs / gnugsamb bestehen / auch in des Kriegs Gottes Mars selbs Hertz vnnd Gemüthe Furcht / Zaghafftigkeit vnd Schrecken zu erwecken / wie viel mehr in dem jenigen / welcher derogleichen Zufälle vnnd Abendthewren nicht gewohnt / noch dabey herkommen ist.</p> <p>So seind nun diese Sachen alle / so ich dir also fürmahle / nichts anders / als lauter anreitzungen vnd ermunterungen meines Gemüths / gestalt dann solches auch eine Vrsach ist / daß mir vor begierd diese Abendthewr / wie groß vnd schwer sie auch jmmer zu seyn scheinen mag / zu wagen vnnd zu versuchen / das Hertz im Leib brechen vnd persten wil. Vnd derohalben so schnüere dem Rossübrall den Gurt etwas enger vnd fester / sey hiermit GOTT befohlen / vnnd warte meiner allhiero drey Tage / vnd nicht länger. Dann wo ich binnen solcher Zeit nicht solte wider zu rück kommen / so kanstu nur zu vnserm Dorff wider vmbkehren. Von dannen aber auch mir diesen Dienst vnd letzten Willen zu thun / auch an sich selbs ein gutes Werck zu verrichten / wirstu nach <hi rendition="#aq">Toboso</hi> </p> </div> </body> </text> </TEI> [229/0229]
Tapfferkeiten / vnnd derogleichen Waffen- vnnd Kriegssachen vollnbringe / welche auch das allertrefflichste vnnd berühmbteste / was die vorigen gethan / verfinstern vnd außleschen werden. Du vernimbst gnugsamb / O trewer vnd vffrichtiger Waffenträger / den Nebel vnd die Finsterkeit der Nacht / derer ohngewöhnliche Stille / das taube vnd verwirrte Geräusche dieser Bäume / das erschreckliche vnnd greßliche Brausen dieses Wassers / (welches zu suchen / wir anjetzo einher ziehen / vnd das da scheinet / ob es von den höchsten Bergen des Mondes selbs abschösse / vnd sich herunter stürtzte) vnd das ohn vffhörliche Schlagen vnd Klippklappen / welches vns die Ohren betöbet vnd im Gehör wehe thut / welche Dinge alle miteinander / ja auch ein jedwedes an- vnnd vor sich selbs / gnugsamb bestehen / auch in des Kriegs Gottes Mars selbs Hertz vnnd Gemüthe Furcht / Zaghafftigkeit vnd Schrecken zu erwecken / wie viel mehr in dem jenigen / welcher derogleichen Zufälle vnnd Abendthewren nicht gewohnt / noch dabey herkommen ist.
So seind nun diese Sachen alle / so ich dir also fürmahle / nichts anders / als lauter anreitzungen vnd ermunterungen meines Gemüths / gestalt dann solches auch eine Vrsach ist / daß mir vor begierd diese Abendthewr / wie groß vnd schwer sie auch jmmer zu seyn scheinen mag / zu wagen vnnd zu versuchen / das Hertz im Leib brechen vnd persten wil. Vnd derohalben so schnüere dem Rossübrall den Gurt etwas enger vnd fester / sey hiermit GOTT befohlen / vnnd warte meiner allhiero drey Tage / vnd nicht länger. Dann wo ich binnen solcher Zeit nicht solte wider zu rück kommen / so kanstu nur zu vnserm Dorff wider vmbkehren. Von dannen aber auch mir diesen Dienst vnd letzten Willen zu thun / auch an sich selbs ein gutes Werck zu verrichten / wirstu nach Toboso
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Zitationshilfe: | Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/229>, abgerufen am 16.02.2025. |