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Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

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dessen allen vberwiesen vnnd vberführt worden / es hat mir an gunst gemangelt / Geld hab ich auch nicht gehabt / vnd also mich in der Gefahr zu seyn befunden / daß mir fast die Gurgel hette dörffen verknüpfft vnd zu eng gemacht werden. Endlichen hat man mich vff sechs Jahr zur Galeer vervrtheilet / darinn ich dann gern gewilligt habe. Es ist eine Straff vnd Züchtigung meiner Schuld vnd Mißhandlung / ich bin noch jung / hab noch eine weile zu leben / mit welcher Hoffnung denn alles Leyd vnd Vnglück vberwunden wird. Wo nun ewr Gestrengigkeit / Herr Ritter / etwas bey sich haben / damit sie diesen armen Teuffeln beyspringen vnnd zu hülff kommen können vnd wollen / so wirds jhro GOTT im Himmel widerumb belohnen vnd vergelten / vnd wir vnsers theils allhiero auff Erden / werden vns angelegen seyn lassen / GOTT in vnserm Gebet vor deroselben Leben vnd Wolfahrt zu bitten / sonderlichen / daß er also lang vnnd glücklich leben möge / als seine hübsche Gegenwart dessen wol würdig ist. Vnd dieser gieng gekleidet als ein Student / so sagte auch einer von den Stockknechten / daß er ein tapfferer Redner / vnd sonderlichen der Lateinischen Sprach trefflich wol erfahren were.

Vff diese alle miteinander folgte ein Mann gar feiner Gestalt / vnd sehr hübsches Ansehens / ausser / daß er etwas schielte / ohngefehr von ein dreyssig Jahren seines Alters. Dieser war etwas anders / vnd gar vff eine besondere Art / als die andern / gebunden vnd verwahrt: Dann an dem Fuß führte er eine so grosse Kette / daß sie jhm gantz vmb den Leib herumb gieng / vnd vmb die Kehle hatte er zwey grosse Halsbänder / deren eins an der Ketten hieng / das ander von denen eins ware / welche man nennet: Freund / sieh dich für / oder den Fuß eins guten Freundes. An diesem hiengen zwey Eisen herab / welche

dessen allen vberwiesen vnnd vberführt worden / es hat mir an gunst gemangelt / Geld hab ich auch nicht gehabt / vnd also mich in der Gefahr zu seyn befunden / daß mir fast die Gurgel hette dörffen verknüpfft vnd zu eng gemacht werden. Endlichen hat man mich vff sechs Jahr zur Galeer vervrtheilet / darinn ich dann gern gewilligt habe. Es ist eine Straff vnd Züchtigung meiner Schuld vnd Mißhandlung / ich bin noch jung / hab noch eine weile zu leben / mit welcher Hoffnung denn alles Leyd vnd Vnglück vberwunden wird. Wo nun ewr Gestrengigkeit / Herr Ritter / etwas bey sich haben / damit sie diesen armen Teuffeln beyspringen vnnd zu hülff kommen können vnd wollen / so wirds jhro GOTT im Himmel widerumb belohnen vnd vergelten / vnd wir vnsers theils allhiero auff Erden / werden vns angelegen seyn lassen / GOTT in vnserm Gebet vor deroselben Leben vnd Wolfahrt zu bitten / sonderlichen / daß er also lang vnnd glücklich leben möge / als seine hübsche Gegenwart dessen wol würdig ist. Vnd dieser gieng gekleidet als ein Student / so sagte auch einer von den Stockknechten / daß er ein tapfferer Redner / vnd sonderlichen der Lateinischen Sprach trefflich wol erfahren were.

Vff diese alle miteinander folgte ein Mann gar feiner Gestalt / vnd sehr hübsches Ansehens / ausser / daß er etwas schielte / ohngefehr von ein dreyssig Jahren seines Alters. Dieser war etwas anders / vnd gar vff eine besondere Art / als die andern / gebunden vnd verwahrt: Dann an dem Fuß führte er eine so grosse Kette / daß sie jhm gantz vmb den Leib herumb gieng / vnd vmb die Kehle hatte er zwey grosse Halsbänder / deren eins an der Ketten hieng / das ander von denen eins ware / welche man nennet: Freund / sieh dich für / oder den Fuß eins guten Freundes. An diesem hiengen zwey Eisen herab / welche

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[287/0287] dessen allen vberwiesen vnnd vberführt worden / es hat mir an gunst gemangelt / Geld hab ich auch nicht gehabt / vnd also mich in der Gefahr zu seyn befunden / daß mir fast die Gurgel hette dörffen verknüpfft vnd zu eng gemacht werden. Endlichen hat man mich vff sechs Jahr zur Galeer vervrtheilet / darinn ich dann gern gewilligt habe. Es ist eine Straff vnd Züchtigung meiner Schuld vnd Mißhandlung / ich bin noch jung / hab noch eine weile zu leben / mit welcher Hoffnung denn alles Leyd vnd Vnglück vberwunden wird. Wo nun ewr Gestrengigkeit / Herr Ritter / etwas bey sich haben / damit sie diesen armen Teuffeln beyspringen vnnd zu hülff kommen können vnd wollen / so wirds jhro GOTT im Himmel widerumb belohnen vnd vergelten / vnd wir vnsers theils allhiero auff Erden / werden vns angelegen seyn lassen / GOTT in vnserm Gebet vor deroselben Leben vnd Wolfahrt zu bitten / sonderlichen / daß er also lang vnnd glücklich leben möge / als seine hübsche Gegenwart dessen wol würdig ist. Vnd dieser gieng gekleidet als ein Student / so sagte auch einer von den Stockknechten / daß er ein tapfferer Redner / vnd sonderlichen der Lateinischen Sprach trefflich wol erfahren were. Vff diese alle miteinander folgte ein Mann gar feiner Gestalt / vnd sehr hübsches Ansehens / ausser / daß er etwas schielte / ohngefehr von ein dreyssig Jahren seines Alters. Dieser war etwas anders / vnd gar vff eine besondere Art / als die andern / gebunden vnd verwahrt: Dann an dem Fuß führte er eine so grosse Kette / daß sie jhm gantz vmb den Leib herumb gieng / vnd vmb die Kehle hatte er zwey grosse Halsbänder / deren eins an der Ketten hieng / das ander von denen eins ware / welche man nennet: Freund / sieh dich für / oder den Fuß eins guten Freundes. An diesem hiengen zwey Eisen herab / welche

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  • Das große „I“, das in Fraktur wie üblich der gleiche Buchstabe wie das große „J“ ist, wird hingegen nach dem Lautwert übertragen.



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Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/287>, abgerufen am 24.11.2024.