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Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

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zuseyn dauchte / zoh er zum Dorff hinein / vnd verfügte sich in des Don Kichote Hauß / welchs er voller vnruh vnd getümmels befande. Vnd waren drin der Dorffpriester vnd der Barbier selbiges Orts / so mit dem Don Kichote allzeit sonders vertrawliche freundschafft hielten. Bey denen stund die alte Muhme / schrie vnd sprach: Was dünckt den Herrn / Herr Licentiat Peter Perez (dann so hieß der ehrwürdige Herr) vmb den Vnfall meines Herrn? es seynd nun schon 6. Tage / daß weder er / noch sein Pferd / noch der Schild / noch die Lantze / noch die Rüstung weiter im Hause seynd gespüret worden. Daß Gott erbarm / wz sol ich nur dencken? Es ist / halt ich / wol nit anders / ja so gewiß / als gewiß ich geboren bin wider zu sterben / daß die verfluchten Ritterbücher / so er hat / vnd also stätig vnd gewöhnlich zu lesen pflegt / jhme den Verstand vnd Witz verruckt haben. Dann ich mich jetzo guter massen entsinne vnnd zurück erinnere / daß ich jhn zum öfftern hab sagen hören / wann er in vnd mit sich selbs geredet / er wolte ein fahrender Ritter werden / vnd hin vnd wider in der Welt vmbreisen / vmb sein Glück in mannlichen Rittersübungen zuversuchen. Daß die Schandbücher der Teuffel alle weg geführt hette / so gemacht haben / daß der zahrteste Verstand von gantz Fleckenland also seines Witzes ist beraubet worden.

Eben das sagte auch die Base / vnd sprach noch ferner also: Ihr solt wissen / Meister Niclas (diß war des Barbiers Nahme) daß meinem Herrn Vettern vielfältig begegnet seye / daß er zuweiln gantzer zwey Tage / vnd so vil Nächte aneinander vber den ehrvergessenen Büchern gelegen / vnd drin gelesen / vnd zu end derer etwa das Buch auß der Hand geworffen / dz Schwert ergriffen / wider die armen Wände jämmerlich damit loßgehawen vnd gestochen / vnd dann

zuseyn dauchte / zoh er zum Dorff hinein / vnd verfügte sich in des Don Kichote Hauß / welchs er voller vnruh vnd getümmels befande. Vnd waren drin der Dorffpriester vnd der Barbier selbiges Orts / so mit dem Don Kichote allzeit sonders vertrawliche freundschafft hielten. Bey denen stund die alte Muhme / schrie vnd sprach: Was dünckt den Herrn / Herr Licentiat Peter Perez (dann so hieß der ehrwürdige Herr) vmb den Vnfall meines Herrn? es seynd nun schon 6. Tage / daß weder er / noch sein Pferd / noch der Schild / noch die Lantze / noch die Rüstung weiter im Hause seynd gespüret worden. Daß Gott erbarm / wz sol ich nur dencken? Es ist / halt ich / wol nit anders / ja so gewiß / als gewiß ich geboren bin wider zu sterben / daß die verfluchten Ritterbücher / so er hat / vnd also stätig vnd gewöhnlich zu lesen pflegt / jhme den Verstand vnd Witz verruckt haben. Dann ich mich jetzo guter massen entsinne vnnd zurück erinnere / daß ich jhn zum öfftern hab sagen hören / wann er in vnd mit sich selbs geredet / er wolte ein fahrender Ritter werden / vnd hin vnd wider in der Welt vmbreisen / vmb sein Glück in mannlichen Rittersübungen zuversuchen. Daß die Schandbücher der Teuffel alle weg geführt hette / so gemacht haben / daß der zahrteste Verstand von gantz Fleckenland also seines Witzes ist beraubet worden.

Eben das sagte auch die Base / vnd sprach noch ferner also: Ihr solt wissen / Meister Niclas (diß war des Barbiers Nahme) daß meinem Herrn Vettern vielfältig begegnet seye / daß er zuweiln gantzer zwey Tage / vnd so vil Nächte aneinander vber den ehrvergessenen Büchern gelegen / vnd drin gelesen / vnd zu end derer etwa das Buch auß der Hand geworffen / dz Schwert ergriffen / wider die armen Wände jämmerlich damit loßgehawen vnd gestochen / vnd dann

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[63/0063] zuseyn dauchte / zoh er zum Dorff hinein / vnd verfügte sich in des Don Kichote Hauß / welchs er voller vnruh vnd getümmels befande. Vnd waren drin der Dorffpriester vnd der Barbier selbiges Orts / so mit dem Don Kichote allzeit sonders vertrawliche freundschafft hielten. Bey denen stund die alte Muhme / schrie vnd sprach: Was dünckt den Herrn / Herr Licentiat Peter Perez (dann so hieß der ehrwürdige Herr) vmb den Vnfall meines Herrn? es seynd nun schon 6. Tage / daß weder er / noch sein Pferd / noch der Schild / noch die Lantze / noch die Rüstung weiter im Hause seynd gespüret worden. Daß Gott erbarm / wz sol ich nur dencken? Es ist / halt ich / wol nit anders / ja so gewiß / als gewiß ich geboren bin wider zu sterben / daß die verfluchten Ritterbücher / so er hat / vnd also stätig vnd gewöhnlich zu lesen pflegt / jhme den Verstand vnd Witz verruckt haben. Dann ich mich jetzo guter massen entsinne vnnd zurück erinnere / daß ich jhn zum öfftern hab sagen hören / wann er in vnd mit sich selbs geredet / er wolte ein fahrender Ritter werden / vnd hin vnd wider in der Welt vmbreisen / vmb sein Glück in mannlichen Rittersübungen zuversuchen. Daß die Schandbücher der Teuffel alle weg geführt hette / so gemacht haben / daß der zahrteste Verstand von gantz Fleckenland also seines Witzes ist beraubet worden. Eben das sagte auch die Base / vnd sprach noch ferner also: Ihr solt wissen / Meister Niclas (diß war des Barbiers Nahme) daß meinem Herrn Vettern vielfältig begegnet seye / daß er zuweiln gantzer zwey Tage / vnd so vil Nächte aneinander vber den ehrvergessenen Büchern gelegen / vnd drin gelesen / vnd zu end derer etwa das Buch auß der Hand geworffen / dz Schwert ergriffen / wider die armen Wände jämmerlich damit loßgehawen vnd gestochen / vnd dann

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  • Das große „I“, das in Fraktur wie üblich der gleiche Buchstabe wie das große „J“ ist, wird hingegen nach dem Lautwert übertragen.



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Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/63>, abgerufen am 24.11.2024.