Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881.Familiam ducere hiess es bei Verzweigung der Gens Dann folgten jene Fictionen**), in Adoption und Auf- betrachtet wurde (s. Luro), als Truong Toc (Haupt der Verwandtschaft) oder Ton Truong (Haupt der Familie). Wie Aelteste und Tojonen (Häupt- linge) hat der Vater unbedingte Macht (bei Samojeden und Jakuten). *) The popular notion is that the Village landholders are all descended from one or more individuals, who settled the Village (in Indien) neben den später Hinzugekommenen (s. Elphinstone). Im Wappen erhält sich aus der Abstammung mythische Thierform. Der Schwur bei den Thieren (s. Sosicrates) fand sich als Eid des Rhadamanthys, während später bei den Göttern geschworen wurde. In den Rechtsbestimmungen des Wehr- gelds "the citizen depends for protection not on the Law of Crime, but on the Law of tort" (s. Maine). **) The earliest and most extensively employed of legal fictions was that which permitted family relations to be created artificially (Maine). Nach Pollux war es nicht nothwendig, dass zwischen allen Gliedern des Geschlechts in Athen Verwandtschaft bestand. So wurde der Sklave in Athen durch Wasserbegiessen am Heerde und Zusammenessen in die Fa- milie aufgenommen. Der durch Adoption in die römische Familie aufge- nommene Fremde hatte unter den Agnaten den Vorrang vor den Cognaten. Die bedeutsamste Umwälzung erkennt Maine darin, als zu der "assumption, that kinship of blood is the sole possible ground of community in political functions" (mit den "legal fictions", which permitted "family relations to be created artificially") das Princip von "local contiguity" (as the condition of community in political functions") hinzutrat (as the basis of common poli- tical action). ***) Die alten Gentilverbindungen gingen später in die Form der So-
dalitia über, ohne dass die Mitgliederschaft mehr an eine bestimmte Gens gebunden war, wie bei den Luperci (s. Marquardt) u. A. m. Familiam ducere hiess es bei Verzweigung der Gens Dann folgten jene Fictionen**), in Adoption und Auf- betrachtet wurde (s. Luro), als Truong Toc (Haupt der Verwandtschaft) oder Ton Truong (Haupt der Familie). Wie Aelteste und Tojonen (Häupt- linge) hat der Vater unbedingte Macht (bei Samojeden und Jakuten). *) The popular notion is that the Village landholders are all descended from one or more individuals, who settled the Village (in Indien) neben den später Hinzugekommenen (s. Elphinstone). Im Wappen erhält sich aus der Abstammung mythische Thierform. Der Schwur bei den Thieren (s. Sosicrates) fand sich als Eid des Rhadamanthys, während später bei den Göttern geschworen wurde. In den Rechtsbestimmungen des Wehr- gelds „the citizen depends for protection not on the Law of Crime, but on the Law of tort“ (s. Maine). **) The earliest and most extensively employed of legal fictions was that which permitted family relations to be created artificially (Maine). Nach Pollux war es nicht nothwendig, dass zwischen allen Gliedern des Geschlechts in Athen Verwandtschaft bestand. So wurde der Sklave in Athen durch Wasserbegiessen am Heerde und Zusammenessen in die Fa- milie aufgenommen. Der durch Adoption in die römische Familie aufge- nommene Fremde hatte unter den Agnaten den Vorrang vor den Cognaten. Die bedeutsamste Umwälzung erkennt Maine darin, als zu der „assumption, that kinship of blood is the sole possible ground of community in political functions“ (mit den „legal fictions“, which permitted „family relations to be created artificially“) das Princip von „local contiguity“ (as the condition of community in political functions“) hinzutrat (as the basis of common poli- tical action). ***) Die alten Gentilverbindungen gingen später in die Form der So-
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Familiam ducere hiess es bei Verzweigung der Gens
(Singulis singulas familias). In Indien *) steht der Viçpati
(Hausherr) an der Spitze der Familie oder an der Spitze des
Dorfes (in Afrika) der Ahn, als Ifoumou (Quell). Der So-
mol, als ältester Mann des Stammes, nennt die Mitglieder
pui (Schwester oder Brüder) auf den Mortlock-Inseln.
Dann folgten jene Fictionen **), in Adoption und Auf-
nahme der Hausgenossen, Diener, Clienten u. s. w. zum
(schottischen) Clan, zu Sept der Iren, den Phis oder Phara
(der Albanier) u. s. w., das Ganze in Mehrzahl der Fälle im
religiösen Cult ***) der Gens, und oft allein dadurch gehalten.
**)
*) The popular notion is that the Village landholders are all descended
from one or more individuals, who settled the Village (in Indien) neben den
später Hinzugekommenen (s. Elphinstone). Im Wappen erhält sich aus
der Abstammung mythische Thierform. Der Schwur bei den Thieren
(s. Sosicrates) fand sich als Eid des Rhadamanthys, während später bei
den Göttern geschworen wurde. In den Rechtsbestimmungen des Wehr-
gelds „the citizen depends for protection not on the Law of Crime, but
on the Law of tort“ (s. Maine).
**) The earliest and most extensively employed of legal fictions was
that which permitted family relations to be created artificially (Maine).
Nach Pollux war es nicht nothwendig, dass zwischen allen Gliedern des
Geschlechts in Athen Verwandtschaft bestand. So wurde der Sklave in
Athen durch Wasserbegiessen am Heerde und Zusammenessen in die Fa-
milie aufgenommen. Der durch Adoption in die römische Familie aufge-
nommene Fremde hatte unter den Agnaten den Vorrang vor den Cognaten.
Die bedeutsamste Umwälzung erkennt Maine darin, als zu der „assumption,
that kinship of blood is the sole possible ground of community in political
functions“ (mit den „legal fictions“, which permitted „family relations to be
created artificially“) das Princip von „local contiguity“ (as the condition of
community in political functions“) hinzutrat (as the basis of common poli-
tical action).
***) Die alten Gentilverbindungen gingen später in die Form der So-
dalitia über, ohne dass die Mitgliederschaft mehr an eine bestimmte
Gens gebunden war, wie bei den Luperci (s. Marquardt) u. A. m.
**) betrachtet wurde (s. Luro), als Truong Toc (Haupt der Verwandtschaft)
oder Ton Truong (Haupt der Familie). Wie Aelteste und Tojonen (Häupt-
linge) hat der Vater unbedingte Macht (bei Samojeden und Jakuten).
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