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Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881.

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Opfer (neben der Gerousia und den Ephoren). Unter Charilaos
(zur Zeit Lycurg's) wurde das Königthum in Sparta als Aristo-
kratie begründet (nach Aristoteles). Zu Homer's Zeiten wurden die
Könige als anaktes bezeichnet. Unter den Arten des Königthums
bezeichnet Aristoteles als aesymnetische die turannis. Neben der
boule (als Versammlung der Häuptlinge) und der agora (als Ver-
sammlung des Volks) stand der Basileus (als Kriegsherr). Auch
nach Abschaffung des Königthums wurde die priesterliche Function
des Basileus im Rex sarificulus bewahrt. Die Sodalitates, mit dem
Zweck einem Heiligthum angeknüpfter Opferfeuer und Festmahl-
zeiten, hiessen Collegia templorum.

Die von Numa gestifteten Handwerkercollegien (collegia opi-
ficum et artificum) versammelten sich meist ad aedem Minervae.
Den Tubicines war unter besonderer Gunst auch der Tempel
Jupiter zugestanden. Der dem Mercur geweihte Tempel wurde im
collegium mercatorum gestiftet (s. Livius), wie die Kaufleute Mexico's
ihren Cult besassen (mit staatlichen Aufträgen). Als Inhaber der
sabinischen Sacra (retinendis Sabinorum sacris) waren die Sodales
Titii dem Cult ihres Eponym (König Tatius) gewidmet (nach
Tacitus), dicti ab avibus, quas in auguriis certis observare solent
(Sarro). Die Sodales standen unter sich in gesetzlich anerkannter
necessitudo, wie die cognati oder affines (s. Marquardt). Die
Gens einigt sich im religiösen Band.

Das von dem Sohne im Kriegsdienst erworbene peculium cas-
trense bildete sein Eigenthum (zur Zeit Augutus'). Res Nullius
wurde Eigenthum durch occupatio. "Absolutes Zueignungsrecht*)

Ioulo de anti tes basileias iera tis exousia prosetede kai time (in
den Juliern fortgepflanzt). "Der Eroberer Tullus ist der alten Satzungen der
Religion unkundig, vernachlässigte sie, erscheint als Feind der Götter. Sein
Nachfolger (mit welchem ein hohes politisches Leben seinen Anfang nimmt)
macht sich und das Königthum freier von den Obliegenheiten der Religion,
indem er einen nicht geringen Theil seiner geistigen Functionen dazu berech-
tigten Stellvertretern übergiebt" (s. Ambrosch). Wie neben dem Rex, für das
Wohl des Staates betend (nach Brauch China's), verblieb auch bei dem Conclave
der Cultus dem Flamen dialis, mit der Vorsicht der Brahmanen unter Pariah, Be-
gegnenden durch die Commetacula genannte Virga fernhaltend. Während für
die Collegien (wie dem der Arvalen) die von flare oder anblasen (des Feuers)
erklärten Flamines oder Opferpriester jährlich wechselten, waren sie für die
Pontifices lebenslänglich. Symbol der Pontifices war das Simpulum genannte
Schöpfgefäss. Vom Opferkönig und (priesterlichem) Flamen erhielten die Pontificen
die Reinigungsmittel (quis veteri lingua Februa nomen erat). Mit Kodrus endet
das Königsgeschlecht weiser Nestoren (in reinigenden Neleiden im Sohn erneut).
*) The earth and all things therein were the general property of mankind
from the immediate gift of the Creator (nach Blackstone). Das Studium lucri
(Lust nach Gewinn) führte zum Eigenthum und damit zu den Bestimmungen
über Erbschaft. Die Batellah (in Guzerat), als Landbauer (assisted by their

Opfer (neben der Gerousia und den Ephoren). Unter Charilaos
(zur Zeit Lycurg’s) wurde das Königthum in Sparta als Aristo-
kratie begründet (nach Aristoteles). Zu Homer’s Zeiten wurden die
Könige als ανάκτες bezeichnet. Unter den Arten des Königthums
bezeichnet Aristoteles als aesymnetische die τυράννις. Neben der
βούλη (als Versammlung der Häuptlinge) und der ἄγορα (als Ver-
sammlung des Volks) stand der Basileus (als Kriegsherr). Auch
nach Abschaffung des Königthums wurde die priesterliche Function
des Basileus im Rex sarificulus bewahrt. Die Sodalitates, mit dem
Zweck einem Heiligthum angeknüpfter Opferfeuer und Festmahl-
zeiten, hiessen Collegia templorum.

Die von Numa gestifteten Handwerkercollegien (collegia opi-
ficum et artificum) versammelten sich meist ad aedem Minervae.
Den Tubicines war unter besonderer Gunst auch der Tempel
Jupiter zugestanden. Der dem Mercur geweihte Tempel wurde im
collegium mercatorum gestiftet (s. Livius), wie die Kaufleute Mexico’s
ihren Cult besassen (mit staatlichen Aufträgen). Als Inhaber der
sabinischen Sacra (retinendis Sabinorum sacris) waren die Sodales
Titii dem Cult ihres Eponym (König Tatius) gewidmet (nach
Tacitus), dicti ab avibus, quas in auguriis certis observare solent
(Sarro). Die Sodales standen unter sich in gesetzlich anerkannter
necessitudo, wie die cognati oder affines (s. Marquardt). Die
Gens einigt sich im religiösen Band.

Das von dem Sohne im Kriegsdienst erworbene peculium cas-
trense bildete sein Eigenthum (zur Zeit Augutus’). Res Nullius
wurde Eigenthum durch occupatio. „Absolutes Zueignungsrecht*)

Ἰούλω δὲ ἀντι τῆς βασιλέιας ἱερά τις ἐξουσία προςετέδη και τιμὴ (in
den Juliern fortgepflanzt). „Der Eroberer Tullus ist der alten Satzungen der
Religion unkundig, vernachlässigte sie, erscheint als Feind der Götter. Sein
Nachfolger (mit welchem ein hohes politisches Leben seinen Anfang nimmt)
macht sich und das Königthum freier von den Obliegenheiten der Religion,
indem er einen nicht geringen Theil seiner geistigen Functionen dazu berech-
tigten Stellvertretern übergiebt“ (s. Ambrosch). Wie neben dem Rex, für das
Wohl des Staates betend (nach Brauch China’s), verblieb auch bei dem Conclave
der Cultus dem Flamen dialis, mit der Vorsicht der Brahmanen unter Pariah, Be-
gegnenden durch die Commetacula genannte Virga fernhaltend. Während für
die Collegien (wie dem der Arvalen) die von flare oder anblasen (des Feuers)
erklärten Flamines oder Opferpriester jährlich wechselten, waren sie für die
Pontifices lebenslänglich. Symbol der Pontifices war das Simpulum genannte
Schöpfgefäss. Vom Opferkönig und (priesterlichem) Flamen erhielten die Pontificen
die Reinigungsmittel (quis veteri lingua Februa nomen erat). Mit Kodrus endet
das Königsgeschlecht weiser Nestoren (in reinigenden Neleïden im Sohn erneut).
*) The earth and all things therein were the general property of mankind
from the immediate gift of the Creator (nach Blackstone). Das Studium lucri
(Lust nach Gewinn) führte zum Eigenthum und damit zu den Bestimmungen
über Erbschaft. Die Batellah (in Guzerat), als Landbauer (assisted by their
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[154/0188] Opfer (neben der Gerousia und den Ephoren). Unter Charilaos (zur Zeit Lycurg’s) wurde das Königthum in Sparta als Aristo- kratie begründet (nach Aristoteles). Zu Homer’s Zeiten wurden die Könige als ανάκτες bezeichnet. Unter den Arten des Königthums bezeichnet Aristoteles als aesymnetische die τυράννις. Neben der βούλη (als Versammlung der Häuptlinge) und der ἄγορα (als Ver- sammlung des Volks) stand der Basileus (als Kriegsherr). Auch nach Abschaffung des Königthums wurde die priesterliche Function des Basileus im Rex sarificulus bewahrt. Die Sodalitates, mit dem Zweck einem Heiligthum angeknüpfter Opferfeuer und Festmahl- zeiten, hiessen Collegia templorum. Die von Numa gestifteten Handwerkercollegien (collegia opi- ficum et artificum) versammelten sich meist ad aedem Minervae. Den Tubicines war unter besonderer Gunst auch der Tempel Jupiter zugestanden. Der dem Mercur geweihte Tempel wurde im collegium mercatorum gestiftet (s. Livius), wie die Kaufleute Mexico’s ihren Cult besassen (mit staatlichen Aufträgen). Als Inhaber der sabinischen Sacra (retinendis Sabinorum sacris) waren die Sodales Titii dem Cult ihres Eponym (König Tatius) gewidmet (nach Tacitus), dicti ab avibus, quas in auguriis certis observare solent (Sarro). Die Sodales standen unter sich in gesetzlich anerkannter necessitudo, wie die cognati oder affines (s. Marquardt). Die Gens einigt sich im religiösen Band. Das von dem Sohne im Kriegsdienst erworbene peculium cas- trense bildete sein Eigenthum (zur Zeit Augutus’). Res Nullius wurde Eigenthum durch occupatio. „Absolutes Zueignungsrecht *) **) *) The earth and all things therein were the general property of mankind from the immediate gift of the Creator (nach Blackstone). Das Studium lucri (Lust nach Gewinn) führte zum Eigenthum und damit zu den Bestimmungen über Erbschaft. Die Batellah (in Guzerat), als Landbauer (assisted by their **) Ἰούλω δὲ ἀντι τῆς βασιλέιας ἱερά τις ἐξουσία προςετέδη και τιμὴ (in den Juliern fortgepflanzt). „Der Eroberer Tullus ist der alten Satzungen der Religion unkundig, vernachlässigte sie, erscheint als Feind der Götter. Sein Nachfolger (mit welchem ein hohes politisches Leben seinen Anfang nimmt) macht sich und das Königthum freier von den Obliegenheiten der Religion, indem er einen nicht geringen Theil seiner geistigen Functionen dazu berech- tigten Stellvertretern übergiebt“ (s. Ambrosch). Wie neben dem Rex, für das Wohl des Staates betend (nach Brauch China’s), verblieb auch bei dem Conclave der Cultus dem Flamen dialis, mit der Vorsicht der Brahmanen unter Pariah, Be- gegnenden durch die Commetacula genannte Virga fernhaltend. Während für die Collegien (wie dem der Arvalen) die von flare oder anblasen (des Feuers) erklärten Flamines oder Opferpriester jährlich wechselten, waren sie für die Pontifices lebenslänglich. Symbol der Pontifices war das Simpulum genannte Schöpfgefäss. Vom Opferkönig und (priesterlichem) Flamen erhielten die Pontificen die Reinigungsmittel (quis veteri lingua Februa nomen erat). Mit Kodrus endet das Königsgeschlecht weiser Nestoren (in reinigenden Neleïden im Sohn erneut).

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Zitationshilfe: Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bastian_voelkergedanke_1881/188>, abgerufen am 21.11.2024.