Bauer, Karoline: Aus meinem Bühnenleben. Berlin, 1871.leuchteten, so stolz und dann so wehmüthig feucht! leuchteten, ſo ſtolz und dann ſo wehmüthig feucht! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0017" n="V"/> leuchteten, ſo ſtolz und dann ſo wehmüthig feucht!<lb/> Und ſein altes — unſterblich junges Herz lag<lb/> in den Worten: Karoline Bauer? — <hi rendition="#aq">Cara me¬<lb/> moria! La bella Donna Diana</hi> — das holdeſte<lb/> Käthchen von Heilbronn — die liebreizendſte Julia<lb/> — die edelſte Maria Stuart — die rührendſte<lb/> Gabriele — — und dann wieder das übermüthigſte<lb/> Suschen — der keckſte Page in den Pagenſtreichen<lb/> — der flotteſte Armand Richelieu … Karoline<lb/> Bauer war entzückend ſchön, aber doch noch ausge¬<lb/> zeichneter durch Grazie, Anmuth, Liebenswürdigkeit,<lb/> Wohllaut der Stimme und vor allen Dingen durch<lb/> edelſte Naturwahrheit in der Darſtellung. Sie<lb/><hi rendition="#g">ſpielte</hi> ihre Rollen nicht, ſie <hi rendition="#g">lebte</hi> ſie. Darum<lb/> gelangen ihr auch am Beſten die liebenswürdigen<lb/> Partien, weil ſie in dieſen ſich ſelber gab. Sie<lb/> war vielſeitig, wie heute wenige Schauſpielerinnen.<lb/> Eine gediegene Geiſtes- und Herzensbildung unter¬<lb/> ſtützten ihr reiches Talent auf der Bühne, und<lb/> machten die bewunderte Künſtlerin faſt noch mehr<lb/> zum Liebling der Geſellſchaftskreiſe. Sie und ihre<lb/> ſchöne hochgebildete Mutter waren eben ſo ganz an¬<lb/> ders, als die meiſten Theaterdamen — wahrhaft<lb/> vornehm! — Im Uebrigen verweiſe ich Sie auf<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [V/0017]
leuchteten, ſo ſtolz und dann ſo wehmüthig feucht!
Und ſein altes — unſterblich junges Herz lag
in den Worten: Karoline Bauer? — Cara me¬
moria! La bella Donna Diana — das holdeſte
Käthchen von Heilbronn — die liebreizendſte Julia
— die edelſte Maria Stuart — die rührendſte
Gabriele — — und dann wieder das übermüthigſte
Suschen — der keckſte Page in den Pagenſtreichen
— der flotteſte Armand Richelieu … Karoline
Bauer war entzückend ſchön, aber doch noch ausge¬
zeichneter durch Grazie, Anmuth, Liebenswürdigkeit,
Wohllaut der Stimme und vor allen Dingen durch
edelſte Naturwahrheit in der Darſtellung. Sie
ſpielte ihre Rollen nicht, ſie lebte ſie. Darum
gelangen ihr auch am Beſten die liebenswürdigen
Partien, weil ſie in dieſen ſich ſelber gab. Sie
war vielſeitig, wie heute wenige Schauſpielerinnen.
Eine gediegene Geiſtes- und Herzensbildung unter¬
ſtützten ihr reiches Talent auf der Bühne, und
machten die bewunderte Künſtlerin faſt noch mehr
zum Liebling der Geſellſchaftskreiſe. Sie und ihre
ſchöne hochgebildete Mutter waren eben ſo ganz an¬
ders, als die meiſten Theaterdamen — wahrhaft
vornehm! — Im Uebrigen verweiſe ich Sie auf
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