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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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Von der Ketzerey.
Walfahrtet) nicht hinauß/ sihe er ist in der Cammer (in dieser oder jener Ca-
pellen) so glaubet nicht. Matth. 24.

III. Sollen die Christen falsche Propheten und Ketzereyen fliehen/ we-III.
Der Ketzer
bösen Ur-
sprung/ der
ist vom Teu-
sel.

gen ihres bösen Ursprungs/ falsche Propheten und deren Ketzerey kommt ur-
sprünglich nirgend anderstwo her/ als vom leidigen Teufel/ der ist ein Lugner/
der in der anerschaffenen Warheit nicht bestanden/ wann er die Lugen redet/ so
redet er von seinem eygnen/ dann er ist ein Lugner/ und die Warheit ist nicht in
ihm. Joh. 8. Wie der himmlische Hauß-Vatter treue Arbeiter in seine Ernde
sendet/ Matth. 9. also sondet der Teufel die falsche Apostel und die triegliche
Arbeiter auß. 2. Cor. 11. Wie der HErr guten Samen auf den Acker seiner
Christlichen Kirchen außstreuet/ also streuet der böse Feind Unkraut auß. Mat.
13. Darum Paulus sagt/ die vom Glauben abtretten/ hangen an den ver-
führischen Geistern und Lehrern der Teufel. 1. Tim. 4. Wir wollen einenKetzer ABC.
samt ihrer
Widerle-
gung.

Versuch thun/ wollen dervornemsten Ketzer etliche nach dem ABC. durchge-
hen/ und neben ihre Ketzerey einen klaren Spruch H. Schrifft stellen/ so wird
E. L. sehen/ und gleichsam mit Händen greiffen können/ daß die reine/ Evan-
gelische Lehr von Gott und auß seinem H. Wort/ der Ketzer Lehr und Ketzerey-
en aber vom Teufel herkommen und entspringen: Die Arrianer verläugne-Arianer.
ten deß HErrn Christi Gottheit/ glaubten auch nicht/ daß der H. Geist mit dem
Vatter und Sohn eines Wesens wäre; dawider sagt Johannes: Drey
(Personen) seyn die da zeugen im Himmel/ der Vatter/ das Wort/ und der H.
Geist/ und diese 3. sind eins (Wesens.) 1. Joh. 5. Die Bapisten wollen durchBapisten.
Verdienst ihrer eygenen Werck die Seligkeit erwerben; Da wider Paulus
sagt: Auß Gnaden seyd ihr selig worden durch den Glauben/ und nicht auß
den Wercken. Eph. 2. Die Calvinisten lehren/ es habe GOtt den meistenCalvinisten
Theil der Menschen zur ewigen Verdammnus verworffen/ dieweil ers also ge-
wolt und beschlossen/ dawider schreibet S. Petrus: GOtt will nicht daß je-
mand verlohren werde/ sondern/ daß sich jederman zur Buß bekehre. 2. Petr. 3.
Die Donatisten wie auch die Cathari gaben vor/ es bestehe die wahre KirchDonatisten.
auß lauter reinen und heiligen Menschen/ dawider der HErr klagt/ Jerem. 5.
Man findet unter meinem Volck Gottlose/ die den Leuten Stellen und Fallen
zurichten/ sie zu fahen. Die Enthusiasten halten die H. Schrifft für einenEnthusia-
sten.

todten Buchstaben/ so zu deß Menschen Bekehrung und Seligkeit nichts thun
könne: Dawider sagt Ebr. 4. Das Wort Gottes ist lebendig und kräfftig/
und schärffer denn kein Zweyschneidend Schwert/ und durchdringet/ biß daß
es scheidet Seel und Geist/ auch Marck und Bein/ und ist ein Richter der Ge-
dancken und Sinnes deß Hertzens. Die Flacianer wollen/ die Sünd seyFlacianer.
deß Menschen Substanz und Wesen selbs/ dawider bezeuget Moses/ deß Men-
schen Wesen sey von Gott geschaffen/ 1. Mos. 2. welches von der Sünd nicht
kan gesagt werden. Die Gesetzstürmer verwerffen das Mosaische Gesetz/ sa-Gesetzstür-
mer.

gen
H 2

Von der Ketzerey.
Walfahrtet) nicht hinauß/ ſihe er iſt in der Cammer (in dieſer oder jener Ca-
pellen) ſo glaubet nicht. Matth. 24.

III. Sollen die Chriſten falſche Propheten und Ketzereyen fliehen/ we-III.
Der Ketzer
boͤſen Ur-
ſprung/ der
iſt vom Teu-
ſel.

gen ihres boͤſen Urſprungs/ falſche Propheten und deren Ketzerey kommt ur-
ſpruͤnglich nirgend anderſtwo her/ als vom leidigen Teufel/ der iſt ein Lugner/
der in der anerſchaffenen Warheit nicht beſtanden/ wann er die Lugen redet/ ſo
redet er von ſeinem eygnen/ dann er iſt ein Lugner/ und die Warheit iſt nicht in
ihm. Joh. 8. Wie der himmliſche Hauß-Vatter treue Arbeiter in ſeine Ernde
ſendet/ Matth. 9. alſo ſondet der Teufel die falſche Apoſtel und die triegliche
Arbeiter auß. 2. Cor. 11. Wie der HErꝛ guten Samen auf den Acker ſeiner
Chriſtlichen Kirchen außſtreuet/ alſo ſtreuet der boͤſe Feind Unkraut auß. Mat.
13. Darum Paulus ſagt/ die vom Glauben abtretten/ hangen an den ver-
fuͤhriſchen Geiſtern und Lehrern der Teufel. 1. Tim. 4. Wir wollen einenKetzer ABC.
ſamt ihrer
Widerle-
gung.

Verſuch thun/ wollen dervornemſten Ketzer etliche nach dem ABC. durchge-
hen/ und neben ihre Ketzerey einen klaren Spruch H. Schrifft ſtellen/ ſo wird
E. L. ſehen/ und gleichſam mit Haͤnden greiffen koͤnnen/ daß die reine/ Evan-
geliſche Lehr von Gott und auß ſeinem H. Wort/ der Ketzer Lehr und Ketzerey-
en aber vom Teufel herkommen und entſpringen: Die Arrianer verlaͤugne-Arianer.
ten deß HErꝛn Chriſti Gottheit/ glaubten auch nicht/ daß der H. Geiſt mit dem
Vatter und Sohn eines Weſens waͤre; dawider ſagt Johannes: Drey
(Perſonen) ſeyn die da zeugen im Himmel/ der Vatter/ das Wort/ und der H.
Geiſt/ und dieſe 3. ſind eins (Weſens.) 1. Joh. 5. Die Bapiſten wollen durchBapiſten.
Verdienſt ihrer eygenen Werck die Seligkeit erwerben; Da wider Paulus
ſagt: Auß Gnaden ſeyd ihr ſelig worden durch den Glauben/ und nicht auß
den Wercken. Eph. 2. Die Calviniſten lehren/ es habe GOtt den meiſtenCalviniſten
Theil der Menſchen zur ewigen Verdammnus verworffen/ dieweil ers alſo ge-
wolt und beſchloſſen/ dawider ſchreibet S. Petrus: GOtt will nicht daß je-
mand verlohren werde/ ſondern/ daß ſich jederman zur Buß bekehre. 2. Petr. 3.
Die Donatiſten wie auch die Cathari gaben vor/ es beſtehe die wahre KirchDonatiſtẽ.
auß lauter reinen und heiligen Menſchen/ dawider der HErꝛ klagt/ Jerem. 5.
Man findet unter meinem Volck Gottloſe/ die den Leuten Stellen und Fallen
zurichten/ ſie zu fahen. Die Enthuſiaſten halten die H. Schrifft fuͤr einenEnthuſia-
ſten.

todten Buchſtaben/ ſo zu deß Menſchen Bekehrung und Seligkeit nichts thun
koͤnne: Dawider ſagt Ebr. 4. Das Wort Gottes iſt lebendig und kraͤfftig/
und ſchaͤrffer denn kein Zweyſchneidend Schwert/ und durchdringet/ biß daß
es ſcheidet Seel und Geiſt/ auch Marck und Bein/ und iſt ein Richter der Ge-
dancken und Sinnes deß Hertzens. Die Flacianer wollen/ die Suͤnd ſeyFlacianer.
deß Menſchen Subſtanz und Weſen ſelbs/ dawider bezeuget Moſes/ deß Men-
ſchen Weſen ſey von Gott geſchaffen/ 1. Moſ. 2. welches von der Suͤnd nicht
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mer.

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[59/0129] Von der Ketzerey. Walfahrtet) nicht hinauß/ ſihe er iſt in der Cammer (in dieſer oder jener Ca- pellen) ſo glaubet nicht. Matth. 24. III. Sollen die Chriſten falſche Propheten und Ketzereyen fliehen/ we- gen ihres boͤſen Urſprungs/ falſche Propheten und deren Ketzerey kommt ur- ſpruͤnglich nirgend anderſtwo her/ als vom leidigen Teufel/ der iſt ein Lugner/ der in der anerſchaffenen Warheit nicht beſtanden/ wann er die Lugen redet/ ſo redet er von ſeinem eygnen/ dann er iſt ein Lugner/ und die Warheit iſt nicht in ihm. Joh. 8. Wie der himmliſche Hauß-Vatter treue Arbeiter in ſeine Ernde ſendet/ Matth. 9. alſo ſondet der Teufel die falſche Apoſtel und die triegliche Arbeiter auß. 2. Cor. 11. Wie der HErꝛ guten Samen auf den Acker ſeiner Chriſtlichen Kirchen außſtreuet/ alſo ſtreuet der boͤſe Feind Unkraut auß. Mat. 13. Darum Paulus ſagt/ die vom Glauben abtretten/ hangen an den ver- fuͤhriſchen Geiſtern und Lehrern der Teufel. 1. Tim. 4. Wir wollen einen Verſuch thun/ wollen dervornemſten Ketzer etliche nach dem ABC. durchge- hen/ und neben ihre Ketzerey einen klaren Spruch H. Schrifft ſtellen/ ſo wird E. L. ſehen/ und gleichſam mit Haͤnden greiffen koͤnnen/ daß die reine/ Evan- geliſche Lehr von Gott und auß ſeinem H. Wort/ der Ketzer Lehr und Ketzerey- en aber vom Teufel herkommen und entſpringen: Die Arrianer verlaͤugne- ten deß HErꝛn Chriſti Gottheit/ glaubten auch nicht/ daß der H. Geiſt mit dem Vatter und Sohn eines Weſens waͤre; dawider ſagt Johannes: Drey (Perſonen) ſeyn die da zeugen im Himmel/ der Vatter/ das Wort/ und der H. Geiſt/ und dieſe 3. ſind eins (Weſens.) 1. Joh. 5. Die Bapiſten wollen durch Verdienſt ihrer eygenen Werck die Seligkeit erwerben; Da wider Paulus ſagt: Auß Gnaden ſeyd ihr ſelig worden durch den Glauben/ und nicht auß den Wercken. Eph. 2. Die Calviniſten lehren/ es habe GOtt den meiſten Theil der Menſchen zur ewigen Verdammnus verworffen/ dieweil ers alſo ge- wolt und beſchloſſen/ dawider ſchreibet S. Petrus: GOtt will nicht daß je- mand verlohren werde/ ſondern/ daß ſich jederman zur Buß bekehre. 2. Petr. 3. Die Donatiſten wie auch die Cathari gaben vor/ es beſtehe die wahre Kirch auß lauter reinen und heiligen Menſchen/ dawider der HErꝛ klagt/ Jerem. 5. Man findet unter meinem Volck Gottloſe/ die den Leuten Stellen und Fallen zurichten/ ſie zu fahen. Die Enthuſiaſten halten die H. Schrifft fuͤr einen todten Buchſtaben/ ſo zu deß Menſchen Bekehrung und Seligkeit nichts thun koͤnne: Dawider ſagt Ebr. 4. Das Wort Gottes iſt lebendig und kraͤfftig/ und ſchaͤrffer denn kein Zweyſchneidend Schwert/ und durchdringet/ biß daß es ſcheidet Seel und Geiſt/ auch Marck und Bein/ und iſt ein Richter der Ge- dancken und Sinnes deß Hertzens. Die Flacianer wollen/ die Suͤnd ſey deß Menſchen Subſtanz und Weſen ſelbs/ dawider bezeuget Moſes/ deß Men- ſchen Weſen ſey von Gott geſchaffen/ 1. Moſ. 2. welches von der Suͤnd nicht kan geſagt werden. Die Geſetzſtuͤrmer verwerffen das Moſaiſche Geſetz/ ſa- gen III. Der Ketzer boͤſen Ur- ſprung/ der iſt vom Teu- ſel. Ketzer ABC. ſamt ihrer Widerle- gung. Arianer. Bapiſten. Calviniſten Donatiſtẽ. Enthuſia- ſten. Flacianer. Geſetzſtuͤr- mer. H 2

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/129>, abgerufen am 23.11.2024.