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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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von der Weltlichen Freud.
über die Bösen/ sey nicht neidisch über die Ubelthäter/ dann wie das Graß
werden sie bald abgehauen/ und wie das grüne Kraut werden sie verwelcken/
Ps. 37. Wir sollen die Welt/ Welt seyn lassen/ und uns ihrer Welt-Freud
nicht theilhafftig machen/ daß wir uns zu gleicher Sicherheit wolten verreitzen
und verführen lassen/ wie Moses sich gehütet/ der erwehlet viel lieber mit dem
Volck Gottes Ungemach zu leiden/ dann die zeitliche Ergötzung der Sünden
zu haben. Ebr. 11. Beschehrt uns dann GOtt in der Welt auch einen fröli-Wie und
worinn sich
die Christen
sollen freu-
en.

chen Tag/ so sollen wirs/ zu unserer Ergötzlichkeit mit Danck von GOtt an-
nemmen/ am guten Tag sey guter Ding/ und den bösen Tag nimm auch für
gut/ dann diesen schaffet GOtt neben jenem. Pred. 7. Sonderlich sollen wir
uns erfreuen im HErrn über den vielfaltigen/ geistlichen und leiblichen Wol-
thaten Gottes/ die er durch seine Barmhertzigkeit reichlich an uns erweiset/ und
ihn von Hertzen dafür loben und preisen/ wie Paulus sagt: Freuet euch im
HErrn allwege/ und abermal sag ich/ freuet euch. Phil. 4. Wie die H. Jung-
frau Maria singt: Meine Seel erhebt den HErren/ und mein Geist freuet
sich Gottes meines Heylands. Luc. 1. Wir sollen uns freuen im Geistlichen
Kirchen-Wesen/ wann Kirchen und Schulen wol bestellt/ und alles darinnen
fein ehrlich und ordentlich hergehet/ wie der HErr JEsus sich im Geist ge-
freuet über dem glücklichen Fortgang der Predigt deß Evangelii. Luc. 10. Wir
sollen uns freuen über dem weltlichen Policey-Wesen/ wann Gottselige ge-
treue Regenten/ gute/ heilsame Statuten und Ordnungen machen/ und darob
halten/ daß guter Frieden und Ruhe in Statt und Land fortgepflantzet wird/
wie die Jsraeliten sich freueten/ und so frölich waren/ daß die Erd von ihrem
Freuden-Geschrey erschall/ da der Friedreiche Salomo zum König gesalbet
worden. 1. Kön. 1. Wir sollen uns freuen in dem gemeinen Haußwesen/
wann Brüder eins sind/ Nachbarn sich lieb haben/ und Mann und Weib sich
wol begehen. Syr. 25. Wie die Vettern deß Tobiae sich freueten alles Glücks/
daß ihm GOtt gegeben hatte. Tob. 11. Wir sollen uns in unserm Pri-
vat-
und eigenem Wesen freuen/ daß wir von GOtt/ ehe der Welt Grund ge-
legt war/ zum ewigen Leben erwehlet/ in der Zeit zu vernünfftigen Menschen
erschaffen/ durch Christum erlöst/ und durch den H. Geist erleuchtet/ und zur
Christlichen Kirchen beruffen worden: Sollen uns freuen der Göttlichen
Vorsorg und Erhaltung/ der Göttlichen Regierung/ Hülff und Beschü-
tzung: Sollen uns freuen unserer von GOtt verlihenen Gaben/ unsers gu-
ten Gewissens/ unsers lieben Ehegattens/ etc. Ja freuen sollen wir uns/ daß un-
sere Namen im Himmel angeschrieben seyn. Lue. 10. Das ist eine Göttliche
weise/ vernünfftige/ liebliche/ beständige/ hochnützliche/ Christen-Freud/ die
kommt nicht von der Welt/ sondern ist ein Frucht deß Geistes/ Gal. 5. Und
wir könnens in unserm Hertzen allezeit haben und behalten/ nicht nur wanns

uns
J i i 2

von der Weltlichen Freud.
uͤber die Boͤſen/ ſey nicht neidiſch uͤber die Ubelthaͤter/ dann wie das Graß
werden ſie bald abgehauen/ und wie das gruͤne Kraut werden ſie verwelcken/
Pſ. 37. Wir ſollen die Welt/ Welt ſeyn laſſen/ und uns ihrer Welt-Freud
nicht theilhafftig machen/ daß wir uns zu gleicher Sicherheit wolten verreitzen
und verfuͤhren laſſen/ wie Moſes ſich gehuͤtet/ der erwehlet viel lieber mit dem
Volck Gottes Ungemach zu leiden/ dann die zeitliche Ergoͤtzung der Suͤnden
zu haben. Ebr. 11. Beſchehrt uns dann GOtt in der Welt auch einen froͤli-Wie und
worinn ſich
die Chriſten
ſollen freu-
en.

chen Tag/ ſo ſollen wirs/ zu unſerer Ergoͤtzlichkeit mit Danck von GOtt an-
nemmen/ am guten Tag ſey guter Ding/ und den boͤſen Tag nimm auch fuͤr
gut/ dann dieſen ſchaffet GOtt neben jenem. Pred. 7. Sonderlich ſollen wir
uns erfreuen im HErꝛn uͤber den vielfaltigen/ geiſtlichen und leiblichen Wol-
thaten Gottes/ die er durch ſeine Barmhertzigkeit reichlich an uns erweiſet/ und
ihn von Hertzen dafuͤr loben und preiſen/ wie Paulus ſagt: Freuet euch im
HErꝛn allwege/ und abermal ſag ich/ freuet euch. Phil. 4. Wie die H. Jung-
frau Maria ſingt: Meine Seel erhebt den HErren/ und mein Geiſt freuet
ſich Gottes meines Heylands. Luc. 1. Wir ſollen uns freuen im Geiſtlichen
Kirchen-Weſen/ wann Kirchen und Schulen wol beſtellt/ und alles darinnen
fein ehrlich und ordentlich hergehet/ wie der HErꝛ JEſus ſich im Geiſt ge-
freuet uͤber dem gluͤcklichen Fortgang der Predigt deß Evangelii. Luc. 10. Wir
ſollen uns freuen uͤber dem weltlichen Policey-Weſen/ wann Gottſelige ge-
treue Regenten/ gute/ heilſame Statuten und Ordnungen machen/ und darob
halten/ daß guter Frieden und Ruhe in Statt und Land fortgepflantzet wird/
wie die Jſraeliten ſich freueten/ und ſo froͤlich waren/ daß die Erd von ihrem
Freuden-Geſchrey erſchall/ da der Friedreiche Salomo zum Koͤnig geſalbet
worden. 1. Koͤn. 1. Wir ſollen uns freuen in dem gemeinen Haußweſen/
wann Bruͤder eins ſind/ Nachbarn ſich lieb haben/ und Mann und Weib ſich
wol begehen. Syr. 25. Wie die Vettern deß Tobiæ ſich freueten alles Gluͤcks/
daß ihm GOtt gegeben hatte. Tob. 11. Wir ſollen uns in unſerm Pri-
vat-
und eigenem Weſen freuen/ daß wir von GOtt/ ehe der Welt Grund ge-
legt war/ zum ewigen Leben erwehlet/ in der Zeit zu vernuͤnfftigen Menſchen
erſchaffen/ durch Chriſtum erloͤſt/ und durch den H. Geiſt erleuchtet/ und zur
Chriſtlichen Kirchen beruffen worden: Sollen uns freuen der Goͤttlichen
Vorſorg und Erhaltung/ der Goͤttlichen Regierung/ Huͤlff und Beſchuͤ-
tzung: Sollen uns freuen unſerer von GOtt verlihenen Gaben/ unſers gu-
ten Gewiſſens/ unſers lieben Ehegattens/ ꝛc. Ja freuen ſollen wir uns/ daß un-
ſere Namen im Himmel angeſchrieben ſeyn. Lue. 10. Das iſt eine Goͤttliche
weiſe/ vernuͤnfftige/ liebliche/ beſtaͤndige/ hochnuͤtzliche/ Chriſten-Freud/ die
kommt nicht von der Welt/ ſondern iſt ein Frucht deß Geiſtes/ Gal. 5. Und
wir koͤnnens in unſerm Hertzen allezeit haben und behalten/ nicht nur wanns

uns
J i i 2
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[435/0505] von der Weltlichen Freud. uͤber die Boͤſen/ ſey nicht neidiſch uͤber die Ubelthaͤter/ dann wie das Graß werden ſie bald abgehauen/ und wie das gruͤne Kraut werden ſie verwelcken/ Pſ. 37. Wir ſollen die Welt/ Welt ſeyn laſſen/ und uns ihrer Welt-Freud nicht theilhafftig machen/ daß wir uns zu gleicher Sicherheit wolten verreitzen und verfuͤhren laſſen/ wie Moſes ſich gehuͤtet/ der erwehlet viel lieber mit dem Volck Gottes Ungemach zu leiden/ dann die zeitliche Ergoͤtzung der Suͤnden zu haben. Ebr. 11. Beſchehrt uns dann GOtt in der Welt auch einen froͤli- chen Tag/ ſo ſollen wirs/ zu unſerer Ergoͤtzlichkeit mit Danck von GOtt an- nemmen/ am guten Tag ſey guter Ding/ und den boͤſen Tag nimm auch fuͤr gut/ dann dieſen ſchaffet GOtt neben jenem. Pred. 7. Sonderlich ſollen wir uns erfreuen im HErꝛn uͤber den vielfaltigen/ geiſtlichen und leiblichen Wol- thaten Gottes/ die er durch ſeine Barmhertzigkeit reichlich an uns erweiſet/ und ihn von Hertzen dafuͤr loben und preiſen/ wie Paulus ſagt: Freuet euch im HErꝛn allwege/ und abermal ſag ich/ freuet euch. Phil. 4. Wie die H. Jung- frau Maria ſingt: Meine Seel erhebt den HErren/ und mein Geiſt freuet ſich Gottes meines Heylands. Luc. 1. Wir ſollen uns freuen im Geiſtlichen Kirchen-Weſen/ wann Kirchen und Schulen wol beſtellt/ und alles darinnen fein ehrlich und ordentlich hergehet/ wie der HErꝛ JEſus ſich im Geiſt ge- freuet uͤber dem gluͤcklichen Fortgang der Predigt deß Evangelii. Luc. 10. Wir ſollen uns freuen uͤber dem weltlichen Policey-Weſen/ wann Gottſelige ge- treue Regenten/ gute/ heilſame Statuten und Ordnungen machen/ und darob halten/ daß guter Frieden und Ruhe in Statt und Land fortgepflantzet wird/ wie die Jſraeliten ſich freueten/ und ſo froͤlich waren/ daß die Erd von ihrem Freuden-Geſchrey erſchall/ da der Friedreiche Salomo zum Koͤnig geſalbet worden. 1. Koͤn. 1. Wir ſollen uns freuen in dem gemeinen Haußweſen/ wann Bruͤder eins ſind/ Nachbarn ſich lieb haben/ und Mann und Weib ſich wol begehen. Syr. 25. Wie die Vettern deß Tobiæ ſich freueten alles Gluͤcks/ daß ihm GOtt gegeben hatte. Tob. 11. Wir ſollen uns in unſerm Pri- vat- und eigenem Weſen freuen/ daß wir von GOtt/ ehe der Welt Grund ge- legt war/ zum ewigen Leben erwehlet/ in der Zeit zu vernuͤnfftigen Menſchen erſchaffen/ durch Chriſtum erloͤſt/ und durch den H. Geiſt erleuchtet/ und zur Chriſtlichen Kirchen beruffen worden: Sollen uns freuen der Goͤttlichen Vorſorg und Erhaltung/ der Goͤttlichen Regierung/ Huͤlff und Beſchuͤ- tzung: Sollen uns freuen unſerer von GOtt verlihenen Gaben/ unſers gu- ten Gewiſſens/ unſers lieben Ehegattens/ ꝛc. Ja freuen ſollen wir uns/ daß un- ſere Namen im Himmel angeſchrieben ſeyn. Lue. 10. Das iſt eine Goͤttliche weiſe/ vernuͤnfftige/ liebliche/ beſtaͤndige/ hochnuͤtzliche/ Chriſten-Freud/ die kommt nicht von der Welt/ ſondern iſt ein Frucht deß Geiſtes/ Gal. 5. Und wir koͤnnens in unſerm Hertzen allezeit haben und behalten/ nicht nur wanns uns Wie und worinn ſich die Chriſten ſollen freu- en. J i i 2

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/505>, abgerufen am 22.11.2024.