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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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von eigenthätigem Eheverloben.

V. Welche Söhne und Töchter sich eigenthätiger Weise/ ohne derV.
Exempel.
Text/
Sacra.

Eltern Consens und Willen/ ehelich verloben/ die handlen wider die löb-
liche Exempel aller anderer frommer gehorsamer Kinder/ die anders nicht/
als mit Rath und Bewilligung ihrer Eltern/ in den Ehestand gestellet haben.
Jn unserm Text stehet/ es habe nicht der Sohn für sich selbsten/ sondern der
König/ als der Vatter habe seinem Sohn Hochzeit gemacht. Von Adam
und Eva haben wir oben gehö et/ daß sie nicht selber/ sondern durch GOttes
Vermittlung/ Rath und Willen/ in den Ehestand gestellet/ 1. B. Mos. 2.
Jsmael war ein wilder Mensch/ dessen Hand wider jederman war/ doch nahm
er ihm nicht selbsten ein Weib/ sondern seine Mutter Hagar nahm ihm ein
Weib auß Egyptenland/ 1. Mos. 21. Jsaachatte das viertzigste Jahr seines
Alters erreichet/ er ließ aber seinen Vatter Abraham sorgen/ der schickte seinen
Hauß-Vogt Elieser auß um die Rebeccam für seinen Sohn zu werben/
1. Mos. 24. So hat Jethro seine Tochter Ziporam dem Mosi/ 2. Mos. 2.
Caleb seine Tochter Achsa dem Athniel/ Richt. 1. und Saul seine Tochter
Michal dem David zum Weibe gegeben/ 1. Sam. 18. Sie haben sich nicht
selber/ ohne Wissen ihrer Eltern verlobet. Simson/ der dapffere Held/ da
er ein Mensch ersahe unter den Töchtern der Philister zu Timnath/ hielte er
bey seinen Eltern darum an/ sie soltens ihm zum Weibe geben/ Richt. 14.
Da Amnon seiner Stieff-Schwester der Thamar in Unehren begehrte/ be-
rufft sie sich auf ihren Vatter/ den König David/ und sagte: Thue nicht eine
solche Thorheit/ rede aber mit dem König/ der wird mich dir nicht versagen/
2. Sam. 13. Dem jungen Tobiae gibt der Engel Raphael den Rath/ er soll
um die Saram/ die ihm von GOtt bescheret seye/ bey ihrem Vatter Raguel
anhalten: Und da jetzo der Vatter mit Tobia deß Heuraths halben redete/
hat sich Sara in ihre Kammer gemacht/ und darinimen geweinet/ als die ih-
ren Vatter für sie sorgen und reden ließ/ Tob. 6. und. 7. Dergleichen Exem-Profana.
pel solcher gehorsamm Kinder man auch in den Heydnischen Historien fin-
det: Euripides schreibet von Hermione, deß Königs Menelai und derEurip An-
dromach.
Act.
4.

schönen Helenae Tochter/ daß da sie Orestes, deß Agamemnonis Sohn/ um
die Ehe angesprochen/ habe sie ihm züchtiglich diese Antwort gegeben: Mei-
ner Vermählung halber wird mein Vatter schon für mich sorgen/ ich darff
hierinnen keinen Bescheid von mir geben. Welche Antwort Hermionis
dem H. Ambrosio so wol gefallen/ daß er sie in seinem Buch von den Pa-
triarchen mit eingebracht/ und allen Glaubigen zum Exempel der Nachfolge
vorgestellet. Der dapffere Held Achilles, wolte auch eines Königes Toch-de Achille,
Homerus
l 9. Iliad,

ter nicht zur Ehe nehmen/ ohne seines Vatters Pelei Bewilligung. Ein
anderer Heyd sagte: Wann ein Weibes-Bild schöner wäre als die Venus,
und weiser als die Pallas, wolte ich sie doch nicht zum Weibe nehmen/ wo
nicht meines Vatters Wille darbey wäre. Wie auch Hortensius den Ca-

tonem
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von eigenthaͤtigem Eheverloben.

V. Welche Soͤhne und Toͤchter ſich eigenthaͤtiger Weiſe/ ohne derV.
Exempel.
Text/
Sacra.

Eltern Conſens und Willen/ ehelich verloben/ die handlen wider die loͤb-
liche Exempel aller anderer frommer gehorſamer Kinder/ die anders nicht/
als mit Rath und Bewilligung ihrer Eltern/ in den Eheſtand geſtellet haben.
Jn unſerm Text ſtehet/ es habe nicht der Sohn fuͤr ſich ſelbſten/ ſondern der
Koͤnig/ als der Vatter habe ſeinem Sohn Hochzeit gemacht. Von Adam
und Eva haben wir oben gehoͤ et/ daß ſie nicht ſelber/ ſondern durch GOttes
Vermittlung/ Rath und Willen/ in den Eheſtand geſtellet/ 1. B. Moſ. 2.
Jſmael war ein wilder Menſch/ deſſen Hand wider jederman war/ doch nahm
er ihm nicht ſelbſten ein Weib/ ſondern ſeine Mutter Hagar nahm ihm ein
Weib auß Egyptenland/ 1. Moſ. 21. Jſaachatte das viertzigſte Jahr ſeines
Alters erreichet/ er ließ aber ſeinen Vatter Abraham ſorgen/ der ſchickte ſeinen
Hauß-Vogt Elieſer auß um die Rebeccam fuͤr ſeinen Sohn zu werben/
1. Moſ. 24. So hat Jethro ſeine Tochter Ziporam dem Moſi/ 2. Moſ. 2.
Caleb ſeine Tochter Achſa dem Athniel/ Richt. 1. und Saul ſeine Tochter
Michal dem David zum Weibe gegeben/ 1. Sam. 18. Sie haben ſich nicht
ſelber/ ohne Wiſſen ihrer Eltern verlobet. Simſon/ der dapffere Held/ da
er ein Menſch erſahe unter den Toͤchtern der Philiſter zu Timnath/ hielte er
bey ſeinen Eltern darum an/ ſie ſoltens ihm zum Weibe geben/ Richt. 14.
Da Amnon ſeiner Stieff-Schweſter der Thamar in Unehren begehrte/ be-
rufft ſie ſich auf ihren Vatter/ den Koͤnig David/ und ſagte: Thue nicht eine
ſolche Thorheit/ rede aber mit dem Koͤnig/ der wird mich dir nicht verſagen/
2. Sam. 13. Dem jungen Tobiæ gibt der Engel Raphael den Rath/ er ſoll
um die Saram/ die ihm von GOtt beſcheret ſeye/ bey ihrem Vatter Raguel
anhalten: Und da jetzo der Vatter mit Tobia deß Heuraths halben redete/
hat ſich Sara in ihre Kammer gemacht/ und darinimen geweinet/ als die ih-
ren Vatter fuͤr ſie ſorgen und reden ließ/ Tob. 6. und. 7. Dergleichen Exem-Profana.
pel ſolcher gehorſamm Kinder man auch in den Heydniſchen Hiſtorien fin-
det: Euripides ſchreibet von Hermione, deß Koͤnigs Menelai und derEurip An-
dromach.
Act.
4.

ſchoͤnen Helenæ Tochter/ daß da ſie Oreſtes, deß Agamemnonis Sohn/ um
die Ehe angeſprochen/ habe ſie ihm zuͤchtiglich dieſe Antwort gegeben: Mei-
ner Vermaͤhlung halber wird mein Vatter ſchon fuͤr mich ſorgen/ ich darff
hierinnen keinen Beſcheid von mir geben. Welche Antwort Hermionis
dem H. Ambroſio ſo wol gefallen/ daß er ſie in ſeinem Buch von den Pa-
triarchen mit eingebracht/ und allen Glaubigen zum Exempel der Nachfolge
vorgeſtellet. Der dapffere Held Achilles, wolte auch eines Koͤniges Toch-de Achille,
Homerus
l 9. Iliad,

ter nicht zur Ehe nehmen/ ohne ſeines Vatters Pelei Bewilligung. Ein
anderer Heyd ſagte: Wann ein Weibes-Bild ſchoͤner waͤre als die Venus,
und weiſer als die Pallas, wolte ich ſie doch nicht zum Weibe nehmen/ wo
nicht meines Vatters Wille darbey waͤre. Wie auch Hortenſius den Ca-

tonem
O o o o 2
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[659/0729] von eigenthaͤtigem Eheverloben. V. Welche Soͤhne und Toͤchter ſich eigenthaͤtiger Weiſe/ ohne der Eltern Conſens und Willen/ ehelich verloben/ die handlen wider die loͤb- liche Exempel aller anderer frommer gehorſamer Kinder/ die anders nicht/ als mit Rath und Bewilligung ihrer Eltern/ in den Eheſtand geſtellet haben. Jn unſerm Text ſtehet/ es habe nicht der Sohn fuͤr ſich ſelbſten/ ſondern der Koͤnig/ als der Vatter habe ſeinem Sohn Hochzeit gemacht. Von Adam und Eva haben wir oben gehoͤ et/ daß ſie nicht ſelber/ ſondern durch GOttes Vermittlung/ Rath und Willen/ in den Eheſtand geſtellet/ 1. B. Moſ. 2. Jſmael war ein wilder Menſch/ deſſen Hand wider jederman war/ doch nahm er ihm nicht ſelbſten ein Weib/ ſondern ſeine Mutter Hagar nahm ihm ein Weib auß Egyptenland/ 1. Moſ. 21. Jſaachatte das viertzigſte Jahr ſeines Alters erreichet/ er ließ aber ſeinen Vatter Abraham ſorgen/ der ſchickte ſeinen Hauß-Vogt Elieſer auß um die Rebeccam fuͤr ſeinen Sohn zu werben/ 1. Moſ. 24. So hat Jethro ſeine Tochter Ziporam dem Moſi/ 2. Moſ. 2. Caleb ſeine Tochter Achſa dem Athniel/ Richt. 1. und Saul ſeine Tochter Michal dem David zum Weibe gegeben/ 1. Sam. 18. Sie haben ſich nicht ſelber/ ohne Wiſſen ihrer Eltern verlobet. Simſon/ der dapffere Held/ da er ein Menſch erſahe unter den Toͤchtern der Philiſter zu Timnath/ hielte er bey ſeinen Eltern darum an/ ſie ſoltens ihm zum Weibe geben/ Richt. 14. Da Amnon ſeiner Stieff-Schweſter der Thamar in Unehren begehrte/ be- rufft ſie ſich auf ihren Vatter/ den Koͤnig David/ und ſagte: Thue nicht eine ſolche Thorheit/ rede aber mit dem Koͤnig/ der wird mich dir nicht verſagen/ 2. Sam. 13. Dem jungen Tobiæ gibt der Engel Raphael den Rath/ er ſoll um die Saram/ die ihm von GOtt beſcheret ſeye/ bey ihrem Vatter Raguel anhalten: Und da jetzo der Vatter mit Tobia deß Heuraths halben redete/ hat ſich Sara in ihre Kammer gemacht/ und darinimen geweinet/ als die ih- ren Vatter fuͤr ſie ſorgen und reden ließ/ Tob. 6. und. 7. Dergleichen Exem- pel ſolcher gehorſamm Kinder man auch in den Heydniſchen Hiſtorien fin- det: Euripides ſchreibet von Hermione, deß Koͤnigs Menelai und der ſchoͤnen Helenæ Tochter/ daß da ſie Oreſtes, deß Agamemnonis Sohn/ um die Ehe angeſprochen/ habe ſie ihm zuͤchtiglich dieſe Antwort gegeben: Mei- ner Vermaͤhlung halber wird mein Vatter ſchon fuͤr mich ſorgen/ ich darff hierinnen keinen Beſcheid von mir geben. Welche Antwort Hermionis dem H. Ambroſio ſo wol gefallen/ daß er ſie in ſeinem Buch von den Pa- triarchen mit eingebracht/ und allen Glaubigen zum Exempel der Nachfolge vorgeſtellet. Der dapffere Held Achilles, wolte auch eines Koͤniges Toch- ter nicht zur Ehe nehmen/ ohne ſeines Vatters Pelei Bewilligung. Ein anderer Heyd ſagte: Wann ein Weibes-Bild ſchoͤner waͤre als die Venus, und weiſer als die Pallas, wolte ich ſie doch nicht zum Weibe nehmen/ wo nicht meines Vatters Wille darbey waͤre. Wie auch Hortenſius den Ca- tonem V. Exempel. Text/ Sacra. Profana. Eurip An- dromach. Act. 4. de Achille, Homerus l 9. Iliad, O o o o 2

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/729>, abgerufen am 26.06.2024.